2024-04-25T14:35:39.956Z

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2012 spielte Ryo Kato (rechts) noch für Finthen gegen die TSG Pfeddersheim. Jetzt kehrt er nach Mainz zurück – und tritt für den Finther Lokalrivalen SV Gonsenheim an.
2012 spielte Ryo Kato (rechts) noch für Finthen gegen die TSG Pfeddersheim. Jetzt kehrt er nach Mainz zurück – und tritt für den Finther Lokalrivalen SV Gonsenheim an.

Zwei spektakuläre Zugänge

Oberligist verstärkt sich mit montenegrinischem Meister und mit Ex-Talent von Eintracht Frankfurt

Mainz. Von Finthen nach Gonsenheim ist es eigentlich nicht weit. Ryo Kato, der bis zum Sommer 2012 für den VfL Fontana Fußball spielte und nun beim Oberligisten am Wildpark gelandet ist, legte allerdings unterwegs eine sportliche Reise bis in den Südosten Europas zurück. RW Darmstadt, Sportfreunde Siegen und zuletzt der FK Mladost Podgorica hießen die Klubs des 1,72-Meter-Manns, der sich sogar, wenn auch mit lediglich zwei Einsätzen, amtierender montenegrinischer Meister nennen darf. Bei Regionalligist Siegen pendelte der Japaner zuvor zwischen Startelf und Bank (14 Einsätze, ein Tor), in Darmstadt zählte der auch als Sechser einsetzbare Rechtsverteidiger (55 Hessenligaspiele, zwei Tore in zwei Jahren) zum Stamm.

„Er hätte Champions-League-Quali spielen können, jetzt ist er bei uns“, freut sich SV-Gonsenheim-Trainer Babak Keyhanfar über den Coup, „er ist verletzt, nur so haben wir ihn bekommen“. In 14 Tagen wird Kato nach einem Innenbandriss auf dem Trainingsplatz zurück erwartet. Studium oder Profi-Traum, der 25-Jährige ist sich noch nicht ganz sicher.

Anders sieht es bei Ibrahim Yilmaz aus. Der 19-Jährige stürmte bis zum Sommer für die U 19 von Eintracht Frankfurt, hat in A- (38 Spiele, 14 Tore) und B-Jugend-Bundesliga (18/16) zuverlässig eingenetzt und soll die Abschlussschwäche der Gonsenheimer beheben, die zwar mit 14 Treffern aus sieben Spielen eigentlich ganz erfolgreich waren, aber locker das Doppelte an Treffern auf dem Konto haben könnten. „Er hat sich mehrere Wochen bei uns fit gehalten, es hat sich nichts Höherklassiges ergeben“, ist sich Keyhanfar im Klaren darüber, dass der gebürtige Wiesbadener den SVG als Sprungbrett nutzen möchte.

„Wir haben bei beiden erfolgreich gepokert“, freut sich Manager Frank Specht, „beide haben wir zu SV-Gonsenheim-Bedingungen verpflichtet.“ Das heißt: Übereinkunft über ein Jahr, kein Vertrag, wenig Geld, dafür ein sportliches Schaufenster. Im Angriff sah der Manager in der Tat „Leidensdruck, und Yilmaz hat den Torriecher, den du einfach brauchst“. Neuzugang Maziar Namavizadeh, mit drei Toren eigentlich schon ganz erfolgreich in der Knipser-Rolle, „kommt zwar gut am Gegenspieler vorbei, belohnt sich aber noch viel zu selten“, sagt Keyhanfar. „Mazi braucht noch Zeit“, betont Specht, der den Doppel-Transfer als „Riesen-Ding für uns“ beurteilt.

Für Yilmaz kommt am Sonntag (15 Uhr), wenn die Gonsenheimer gegen den SV Morlautern antreten, allenfalls eine Joker-Rolle in Frage. Jan Itjeshorst und Malik McLemore stehen wieder zur Verfügung, Johannes Gansmann (Entzündung im Knie, noch drei Wochen Pause) und Max Zeringer (Adduktorenzerrung) fehlen weiter. „Wir müssen mindestens genau so viel laufen wie Morlautern und unseren Mann stehen, dann sind wir mindestens ebenbürtig“, erklärt Keyhanfar.

Morlauterns Mitaufsteiger RW Koblenz tritt bereits am Samstag (15.30 Uhr) bei Schott Mainz an. „Sie sind eine spielstarke Mannschaft, die sich bei uns nicht hinten reinstellen wird und kurz vor Toreschluss auf dem Markt noch einmal kräftig zugelangt hat“, mahnt Trainer Sascha Meeth, der darauf setzt, dass sein Team die schon ungewohnte, komplette Trainingswoche genutzt hat, um sich nach der 0:4-Klatsche in Wiesbach physisch und auch mental wieder zu sortieren. Manuel Schneider (Handbruch) wird wohl noch fehlen, Masashi Sakai, Gianluca Mamone und Nils Fischer ebenfalls. Zurückkehren wird Edis Sinanovic nach Gelb-Rot-Sperre.



Aufrufe: 08.9.2016, 22:27 Uhr
Torben SchröderAutor