2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview der Woche
So schnell wird Damir Bektasevic das Lachen nicht vergehen: Zusammen mit dem SV Gonsenheim hat der Kapitän am vergangenen Sonntag die Rückkehr in die Oberliga perfekt gemacht. Foto: Ig0rZh – stock.adobe/
So schnell wird Damir Bektasevic das Lachen nicht vergehen: Zusammen mit dem SV Gonsenheim hat der Kapitän am vergangenen Sonntag die Rückkehr in die Oberliga perfekt gemacht. Foto: Ig0rZh – stock.adobe/

"Wir haben gekämpft und geblutet"

"Nachspielzeit" mit Damir Bektasevic +++ Der Kapitän vom SV Gonsenheim blickt mit Vorfreude auf das Testspiel gegen Mainz 05 und erzählt vom harten Weg zur Verbandsligameisterschaft

Rheinhessen. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Damir Bektasevic. Der 26-Jährige ist Mittelfeldmotor und Kapitän beim SV Gonsenheim. Mit 32 Scorerpunkten (8 Tore/24 Vorlagen) hat Bektasevic entscheidend zur Verbandsligameisterschaft beigetragen. Der Führungsspieler erzählt von der schweren Verbandsligarunde, den untypischen Meisterfeierlichkeiten und seinen Zukunftsplänen.

FuPa: Ihr habt euch zum Meister der Verbandsliga Südwest gekrönt. 24 Siege aus 28 Spielen, eine bemerkenswerte Konstanz. Grund genug stolz zu sein, vor allem als Kapitän, oder?

Bektasevic: Ja, ich bin extrem stolz! Gerade nach dem Abstieg haben wir uns die Rückkehr in die Oberliga natürlich fest vorgenommen. Das hat man immer gemerkt - bei jeder Trainingseinheit, bei jedem Spiel - wir haben gekämpft und geblutet. Der direkte Wiederaufstieg ist nicht selbstverständlich und deshalb umso schöner für uns.

Apropos schön, wie war die Meisterfeier?

Erstmal ganz untypisch. Da die Punktevergabe rund um Fußgönheim noch nicht geklärt war, wussten wir nach Abpfiff noch nichts von unserem Glück. Erst unter Dusche haben wir dann die frohe Botschaft mitgeteilt bekommen. Das gab natürlich Extase pur, wir sind ziemlich abgegangen. Danach haben wir gegessen, getrunken und sind nach Mainz gefahren. Dann ging die Party richtig los.

... und die geht dann bald noch weiter, oder?

Genau, der Großteil der Mannschaft wird Anfang Juli nach Malle fliegen. Ich kann aber, aus beruflichen Gründen, leider nicht dabei sein.

Neben den ganzen Feierlichkeiten laufen natürlich die Planungen für die kommende Saison. Wie sieht's bei dir aus: Bleibst du Gonsenheimer?

Das steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Es sieht ganz danach aus, aber ich muss vorerst meine berufliche Zukunft klären. Sonst steht einem Verbleib aber nichts im Wege.

Was hat euer Team diese Saison so stark gemacht?

Erstmal hatten wir den Vorteil der hohen individuellen Qualität. Als zusätzlicher Motivator kam dann der Abstieg. Wir wollten direkt wieder nach oben. In den Trainingseinheiten war das jedem klar, es war immer Feuer drin. Außerdem haben wir als Mannschaft gut funktioniert.

Jetzt also wieder Oberliga, als Aufsteiger steht euch mit Sicherheit eine harte Saison bevor, oder?

Ja, das erste Ziel ist deshalb natürlich die Klasse zu halten. Die Gegner werden ja nicht gerade schwächer. Vor allem die drei Teams an der Spitze werden den Großteil ihrer Spiele siegreich gestalten. Aber jedes Spiel muss erstmal gespielt werden. Wenn alles nach Plan läuft, sehe ich viele Gründe für den Klassenerhalt.

Du könntest einer davon sein. Als Topscorer der Verbandsliga hast du insgesamt acht Mal getroffen und 24 Buden aufgelegt: Bereitest du grundsätzlich lieber vor oder netzt du lieber selbst ein?

Das ist eine schwierige Frage. Klar, Tore schießt man immer gerne. Aber wenn ich das breite Grinsen meiner Kollegen sehe, wenn ich ihnen aufgelegt habe, freut mich das mindestens genauso (lacht). In den letzten Wochen haben vor allem meine Standards oft einen Abnehmer gefunden. Wenn die Angreifer, wie zum Beispiel Dennis Merten (Toptorschütze Verbandsliga: 21 Tore, Anm. d. Red.), netzen, habe ich alles richtig gemacht.

Ja, das kann man so sagen. Gibt's einen Superstar bei dem du dir etwas abgeschaut hast?

Als Kind habe ich mir sehr gerne Zinedine Zidane angeguckt. Nicht, weil er der beste Trickser war. Ich habe immer seine Leaderqualitäten bewundert. Er konnte seine Nebenleute mitreißen, das hat mich fasziniert.

Letzte Frage: Am 13. Juli kommt es zum Testspiel mit dem 1. FSV Mainz 05. Auf welchen Profi freust du dich am meisten?

Auch eine schwierige Frage (lacht). Am meisten freue ich mich wahrscheinlich auf Ridle Baku. Mit seinem großem Bruder (Kokolo Baku, Anm. d. Red.) habe ich in der Jugend zusammengekickt. Es wird eine lustige Geschichte nun auf den jüngeren Baku zu treffen. Ich habe richtig Bock drauf.





Aufrufe: 015.5.2019, 15:00 Uhr
Fabian JestaedtAutor