2024-04-22T13:47:39.148Z

Spielbericht
Idars Kapitän Andre Thom stoppt den Gonsenheimer Außenverteidiger Shun Shibata mit dem langen Bein. 	Foto: hbz/Judith Wallerius
Idars Kapitän Andre Thom stoppt den Gonsenheimer Außenverteidiger Shun Shibata mit dem langen Bein. Foto: hbz/Judith Wallerius

SV Gonsenheim verliert ein 0:0-Spiel

Fußballer vom Wildpark unterliegen nach umstrittener Elfmeterentscheidung dem SC Idar-Oberstein

Gonsenheim. Eine weitere bittere Oberliga-Niederlage musste der SV Gonsenheim gegen den SC Idar-Oberstein einstecken. Das Zustandekommen des 0:1 (0:0) im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den Aufsteiger wurmte die Wildpark-Elf besonders. Erst hatte Dominik Ahlbach nach einer Freistoßflanke am langen Pfosten per Kopf getroffen, doch das Tor wurde wegen Abseits nicht anerkannt (42.). Dann gab es auf der gegenüberliegenden Seite einen Handelfmeter, den Thiago Reis Viana verwandelte (54.).

Balcan Sari ist sich keiner Schuld bewusst

Balcan Sari soll beim vermeintlichen Gonsenheimer Führungstor in der strafbaren Zone gestanden haben. „Ich wurde ins Abseits geschubst“, merkt der Verteidiger an, „und ich habe gar keine Chance, den Ball zu bekommen. Er fliegt einen Meter über mich.“ Der Pfiff gegen seinen Teamkollegen Shun Shibata empfindet SVG-Kapitän Maximilian Kimnach als „Unding“. „Er hat den Arm vor dem Körper, die Fläche ist nicht vergrößert, und er wird aus einem Meter angeschossen.“ Trainer Babak Keyhanfar sah einen „regulären“ Treffer Ahlbachs und einen Elfmeter, den man nur noch als „Peinlichkeit“ beurteilen könne: „Der Gegner hat ja nicht mal was gefordert. Unfassbar.“

Nicht nur Sari sah eigentlich ein „typisches 0:0-Spiel“. Die Gonsenheimer waren darauf aus, sich auf keinen Fall auskontern zu lassen. „Es waren zwei Mannschaften, die nicht vor Selbstvertrauen strotzen“, resümiert Keyhanfar, „wir wollten heute zu den Basics zurückkehren, nicht zu viel Risiko gehen.“ Stefano Pennella zielte zweimal knapp am langen Pfosten vorbei (14., 25.), auf der Gegenseite ließ Christian Henn mit seinem Lattentreffer eine Hundertprozentige aus (38.). Beide Teams arbeiteten viel, verteidigten emsig – bis der Handelfmeter-Pfiff das Spiel entschied. „Von der Situation haben wir uns schocken lassen“, bekennt Keyhanfar. Die Struktur ging völlig verloren, außer zu harmlos geratenen Kopfbällen nach Standards von Marc Beck (68.) und Lars Hermann (90.) sowie einem 20-Meter-Schuss Ibrahim Yilmaz’ (73.) sprang nichts mehr heraus. Viel gefährlicher waren mit einer Reihe Konter die Gäste. „Uns ist die Ordnung abhandengekommen“, gibt Sari zu, „die Nervosität war da. Nach dem Gegentor hatten wir überhaupt keinen Zugriff mehr.“ In der Nachspielzeit fiel Dennis De Sousa Oelsner im Strafraum, und Yilmaz forderte derart impulsiv Elfmeter, dass er die Rote Karte sah.

Elfer gefordert, Rote Karte bekommen

Zurzeit kommt es für die Wildpark-Elf knüppeldick. „Wir sind in einer Spirale drin“, sagt Keyhanfar, „wir brauchen jetzt einen Dreckssieg, um aus dieser ganzen Scheiße rauszukommen.“ Die 120 Pokalminuten vom Mittwoch in Waldalgesheim (0:1) habe man der Mannschaft körperlich und mental angemerkt. „Es gibt Phasen, da läuft einfach alles gegen einen“, sagt Kimnach, „aber irgendwann läuft es wieder alles für einen. Da müssen wir jetzt durch.“

SV Gonsenheim: Simon – Shibata (57. Rimoldi), Beck, Sari, Hermann – M. Yilmaz, Kimnach (57. I. Yilmaz), Mairose, Pennella – Ahlbach, Bektasevic (71. De Sousa Oelsner).

Aufrufe: 022.10.2017, 21:44 Uhr
Torben SchröderAutor