2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der SV Gonsenheim, hier mit Doppelpacker Luigi Canizzo, war von der TSG Pfeddersheim kaum zu stoppen. Foto: hbz/Jörg Henkel
Der SV Gonsenheim, hier mit Doppelpacker Luigi Canizzo, war von der TSG Pfeddersheim kaum zu stoppen. Foto: hbz/Jörg Henkel

Sieben Buden im Sechs-Punkte-Spiel

SV Gonsenheim schießt TSG Pfeddersheim 7:1 ab +++ Canizzo und De Sousa Oelsner mit Doppelpack, Yilmaz an vier Toren beteiligt

Sieben Minuten vor Spielende geht Babak Keyhanfar völlig aus dem Sattel. Ein lang gezogenes „Jaaaaa“ schreit der 32-Jährige über den Platz, immer wieder. Ein Konter, einer von so vielen, Belel Meslem spielt auf Dennis de Sousa Oelsner, der trifft per Flachschuss zum 5:1 des SV Gonsenheim gegen die TSG Pfeddersheim. „Da war's rum“, sagt der SVG-Trainer.

Nein, eigentlich schon viel früher. 7:1 (3:1) gewann die Wildpark-Elf das Duell der beiden Oberliga-Abstiegskandidaten – ein Kantersieg, der sich früh abzeichnete. „Wir haben eine richtige Klatsche gekriegt, kollektiv von der ersten bis zur 90. Minute versagt“, gesteht TSG-Trainer Norbert Hess ein. „Wir haben sie mit unserer Einstellung überrollt“, fasst Keyhanfar zusammen. Und das buchstäblich vom Start weg. Erste Minute, Khaled Abou Daya tankt sich über links durch, Ibrahim Yilmaz vollstreckt im Zentrum – 1:0. 14., wieder über links, diesmal findet Stéphane Eba-Eba den ebenso frei stehenden Luigi Canizzo, der zentral vor dem Kasten sogar dann noch genug Zeit hat, als ihm der Ball verspringt – 2:0.

33:3 Torschüsse insgesamt - dominanter geht es kaum

Eine kurze Phase der Gegenwehr leistet die TSG Mitte der ersten Hälfte. Prompt setzt Christopher Ludwig einen Freistoß ins Kreuzeck (26.). Doch statt einer Pfeddersheimer Aufholjagd geht das Gonsenheimer Scheibenschießen weiter. Ein Mitarbeiter des Sport-Medien-Unternehmens Perform Group („Dazn“) zählt am Ende 26:2 Torschüsse – und das sind nur die, die nicht reingegangen sind. Das 3:1 legte Yilmaz mit einer geschickten Drehung für Abou Daya auf (44.), beim 4:1 stahl sich Canizzo nach Stefano Pennellas noch verlängerter Flanke am langen Pfosten weg (50.).

Ein Doppelschlag, der der TSG das Genick brach. Mit sperrangelweit offener Deckung luden die Gäste die nun entfesselt aufspielenden Platzherren reihenweise zu Schnellangriffen ein, de Sousa legte 60 Sekunden nach seinem 5:1 nach Yilmaz' Schussversuch das 6:1 nach (84.), Nils Letz setzte – wieder nach Yilmaz-Assist – mit einem cleveren Lupfer den Schlusspunkt (90.).

Keyhanfar sieht eine "top Mannschaftsleistung", Hess ein "kollektives Nichts"

„Wir waren nur für eine kurze Phase nicht da, ansonsten war das eine top Mannschaftsleistung“, lobt Keyhanfar, der sich vor seinem Wechsel zu Mainz 05 unbedingt mit dem Klassenerhalt verabschieden will. Den nötigen Schwung für den Schlussspurt hat sich sein Team geholt.

Hess blieb nach dem Abpfiff reglos auf seiner Bank sitzen. Schon bei der Anreise ging vieles schief, manche – der Trainer eingeschlossen – standen im Stau. Drei Mann fehlten berufsbedingt. „Das soll alles keine Entschuldigung sein. Wir haben hier mehr Tore gefangen als in Homburg – unfassbar.“ Das Spiel habe die Chance geboten, auf dem Weg zum Ligaverbleib einen Meilenstein zu erreichen. Doch davon war nichts zu spüren. „Kollektives Nichts“, lautet Hess' Fazit.

SV Gonsenheim: Hinterkopf – M. Yilmaz, Beck, Eichbladt, Pennella – Canizzo (73. De Sousa Oelsner), Ahlbach, Bektasevic, Eba-Eba (66. Letz) – I. Yilmaz, Abou Daya (81. Meslem).

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Ludwig, Litzel, Edel, Said (58. Oppermann) – Schmitt, Bräuner, Klotz, Schulz – Kaster, Buch (80. Pinel).

Aufrufe: 018.4.2018, 22:39 Uhr
Torben SchröderAutor