2024-04-24T13:20:38.835Z

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Lars Hermann (2. v. re.) übernimmt beim SV Gonsenheim schon viel Verantwortung für einen 20-Jährigen.  Archivfoto: Edgar Daudistel
Lars Hermann (2. v. re.) übernimmt beim SV Gonsenheim schon viel Verantwortung für einen 20-Jährigen. Archivfoto: Edgar Daudistel

Gonsenheims Dauerbrenner

Verteidiger Lars Hermann ist wichtige Säule beim Verbandsligisten +++ Keine Sekunde ohne ihn

Gonsenheim. Keine Sekunde hat sein Trainer bisher auf ihn verzichtet. „Das freut mich natürlich, dass Christian mir das Vertrauen schenkt. Ich hoffe, ich kann es mit Leistung zurückzahlen“, sagt Lars Hermann. Der 20-Jährige ist bei Fußball-Verbandsligist SV Gonsenheim gesetzt als Nebenmann von Abwehrchef Ferhat Gündüz. Dritter Kapitän, Mitglied des Mannschaftsrats – Christian Lüllig baut auf den Linksfuß, zieht ihn früh in die Verantwortung.

„Er hat als U 19-Spieler fast die komplette Oberligasaison durchgespielt“, sagt Lüllig, „ich wollte ihn unbedingt behalten.“ Hermann, der beim SV Johannisberg im Rheingau mit dem Fußballspielen begann, wurde sechs Jahre bei Mainz 05 ausgebildet. Zu langsam, hieß es dann. „Ich habe auch privat daran gearbeitet, Übungen für diesen Bereich gemacht“, sagt der Geisenheimer, der in Mainz BWL studiert. „Es war eine sehr schöne Zeit bei Mainz 05“, erklärt er spürbar aufgeräumt. Hermann ist nicht der Typ, der Profiträumen nachhängt. „Oberliga oder Regionalliga zu spielen, wäre super. Aber am wichtigsten ist es mir, mich von meiner Persönlichkeit und Leistung her zu entwickeln.“

Deshalb sei er beim SVG geblieben. Klar war der Abstieg eine herbe Enttäuschung. „Aber das hat uns noch mehr zusammengeschweißt“, blickt der Verteidiger auf Mannschaft, Umfeld und Klubführung, „wir waren selbst daran Schuld, wollen diesen Fehler wieder gut machen. Wichtig war, dass der Verein komplett ruhig geblieben ist.“ Als B-Jugendlicher wechselte Hermann an den Wildpark, weil die Gonsenheimer Jugend durchweg höherklassig vertreten ist. Stets schnupperte er schon im jeweils höheren Jahrgang rein, machte vorige Saison 32 Oberligaspiele. Und ist jetzt, neben Keeper Paul Simon, der einzige, der alle Ligapartien durchgespielt hat.

„Bei beiden sieht man eine gute Entwicklung“, betont Lüllig, „sie haben ihre Leistungen im Saisonverlauf gesteigert.“ Dass der Spitzenreiter seine Spiele zuletzt immer klarer gewinnt und hinten immer sicherer steht, hat wesentlich auch mit Lars Hermann zu tun. Zweikampfstärke, Körperlichkeit, Spieleröffnung – all diese Disziplinen sieht Lüllig als seine Stärken an. Der Verteidiger weiß mit der Kugel umzugehen, wechselt sich mit Spielmacher Damir Bektasevic bei den ruhenden Bällen ab, verwandelte gegen Morlautern einen Freistoß direkt. „Für sein Alter ein rundes Paket“, sagt Lüllig, der dem „sehr ruhigen Vertreter“ einen „angenehmen Humor“ attestiert.

Bei der Beschreibung würde man nicht sofort auf Hermanns großes Vorbild kommen – Sergio Ramos. „Er ist ein Leader, hat Ausstrahlung, Zweikampfstärke“, sagt der Blondschopf, der allerdings deutlich fairer zu Werke geht als der Spanier. Und der neben dem erfahrenen Spielertrainer Gündüz spürbar wächst. „Nach dem Spiel sprechen wir oft die Situationen und Gegentore durch. Was Auge und Stellungsspiel angeht, kann ich mir viel abschauen.“ Das Plus der Gonsenheimer im Titelrennen: „Wir ziehen immer unser Spiel auf und verspüren keinerlei Druck.“ Zu keiner Sekunde.

Sonntag gegen Pirmasens II

Gegen den FK Pirmasens II (Sonntag, 15 Uhr) will sich der SV Gonsenheim mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden- Die immer wieder aus der Regionalliga verstärkten Gäste gewannen sechs der letzten sieben Spiele. „Wir müssen noch einmal an unsere Grenzen gehen“, sagt Trainer Christian Lüllig, der seine Spieler danach mit Trainingsplänen bis Ende Januar in den Urlaub schickt.

Aufrufe: 08.12.2018, 10:00 Uhr
Torben SchröderAutor