2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligavorschau
"Wir gehen das Spiel wie ein Pokalspiel an", sagt Gonsenheims Trainer Babak Keyhanfar vor dem Spiel gegen Spitzenreiter FC Homburg. F: Sans
"Wir gehen das Spiel wie ein Pokalspiel an", sagt Gonsenheims Trainer Babak Keyhanfar vor dem Spiel gegen Spitzenreiter FC Homburg. F: Sans

»Geile Aufgabe« mit Wohlfühlcharakter

SV Gonsenheim ist heiß auf das „Bonusspiel“ gegen die Profitruppe des FC Homburg +++ Hinterkopf vor Debüt

Gonsenheim. „Feiertag, Bonusspiel, eine geile Aufgabe, die wir angehen wie ein Pokalspiel“ – das Heimspiel gegen den FC Homburg an diesem Freitag (19 Uhr, Bezirkssportanlage Mombach) ist für den SV Gonsenheim alles andere als Oberliga-Alltag. Die Saarländer sind, so SVG-Trainer Babak Keyhanfar, „die einzige Mannschaft der Liga, die unter Vollprofibedingungen arbeitet“. Das sieht man in der Tabelle. Zehn Spiele, zehn Siege, 39 Tore, in den jüngsten drei Partien 17:1 Treffer – dominanter geht es nicht. „Beeindruckend“, sagt Balcan Sari, „so einen Gegner hatte ich lange nicht mehr.“

Es ist die fünfte Saison des 24-jährigen Verteidigers am Wildpark. „Die Derbys gegen Schott waren auch immer Highlights“, sagt Sari, „aber dieses Spiel toppt vieles. Wir können nur gewinnen, haben nichts zu verlieren.“ Keyhanfar bestätigt: „In der Analyse sind uns kaum Schwächen aufgefallen. Viele Teams sind punktuell top besetzt, sie überall. Der erste Platz ist klar vergeben.“ Doch 36 Siege aus 36 Spielen dürfte auch der FC Homburg nicht holen. „Wir brauchen keine Realisten, sondern Träumer, Verrückte“, fordert Keyhanfar, der im Training und in vielen Ansprachen versuchte, der Mannschaft den Druck zu nehmen und die Lust – auch auf Zweikämpfe – zu wecken. Die Taktik? „Ich werde die Mannschaft einbeziehen. Wir spielen das System, in dem die Jungs sich am wohlsten fühlen.“

Gemeinsames Mittagessen für mehr Lockerheit

Mit Kapitän Christian Telch und Angreifer Tim Schmitt sind zwei Ex-05er Teil des Homburger Teams. Der zweitligaerfahrene Patrick Dulleck hat schon zwölf Tore geschossen, selbst Verteidiger Alexander Hahn (fünf Treffer) netzte öfter ein als der gefährlichste Gonsenheimer. Beeindruckend. „Aber wenn wir einen super Tag erwischen, könnte es klappen“, sagt Sari. Mit einem gemeinsamen Essen am Donnerstag hat Keyhanfar eine weitere Maßnahme, um Lockerheit zu schaffen, in den Wochenplan geschrieben. „Es geht darum, sich einzuschwören“, erzählt Sari, „das wollen wir jetzt öfter machen.“

Wie oft er noch dabei ist, ist offen. Der Mainzer schreibt seine Bachelorarbeit an der TH Bingen, Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen. „Ich möchte meinen Master machen, gern in der Region. Aber ich bewerbe mich deutschlandweit.“ Durchaus möglich, dass schon im Winter Schluss ist bei dem Verein, der Sari so ans Herz gewachsen ist. „Ich genieße jetzt jedes Spiel – man weiß nie, wann Schluss ist“, sagt der Defensiv-Allrounder. Und das Spiel gegen Homburg wird ein besonderer Genuss. Auch für Keeper Maximilian Hinterkopf, der anstelle von Paul Simon (Knöchel dick) debütiert.

Aufrufe: 028.9.2017, 20:00 Uhr
Torben SchröderAutor