2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Die Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Gonsenheims Angreifer Arif Güclü (Mitte) vergibt in dieser Szene aus dem Jahr 2014 eine große Chance gegen Arminia Ludwigshafen. Diesmal will es der SVG bei seinem Heimspiel am Wildpark besser machen.	 Archivfoto:  hbz/Sämmer
Die Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Gonsenheims Angreifer Arif Güclü (Mitte) vergibt in dieser Szene aus dem Jahr 2014 eine große Chance gegen Arminia Ludwigshafen. Diesmal will es der SVG bei seinem Heimspiel am Wildpark besser machen. Archivfoto: hbz/Sämmer

Brenzlige Lage

SV Gonsenheim empfängt Ludwigshafen / TSV Schott muss in Wiesbach ran

Mainz. 2:3, 0:5, 1:3, 2:5, 1:5 - es ist wahrlich kein grandioser Lauf, den die Oberliga-Fußballer des SV Gonsenheim in den vergangenen zweieinhalb Jahren gegen den FC Arminia Ludwigshafen hingelegt haben. Und doch: ,,Das ist mir unheimlich wurscht, ob wir gegen einen Lieblingsgegner oder einen Angstgegner spielen", sagt Co-Trainer Babak Keyhanfar. An diesem Freitag, 19.30 Uhr, müssen am Wildpark drei Punkte her. ,,Wir brauchen einen Sieg", stellt der 31-Jährige klar. Nervosität verspürt er bei seinem Team nicht, wohl aber Entschlossenheit und den ,,unbedingten Willen, den Bock umzustoßen".

Die Lage ist brenzlig, die Tabellenkonstellation spannend wie selten. Im Grunde kann man die Gefahrenzone bis Platz sechs (Schott Mainz, 36 Punkte) ziehen. Die Gonsenheimer mit 33 Zählern stehen über dem Strich, Ludwigshafen mit 31 darunter. Durch den Rückzug des SVN Zweibrücken ist das Klassement etwas verzerrt, die Arminia, Völklingen und Schott haben nur noch vier Spiele zu gehen, alle anderen fünf. Heißt auch: ,,Ludwigshafen wird es wie ein Finalspiel angehen", rechnet Keyhanfar mit einem Gegner, der ums sportliche Überleben kämpft. Unter dem neuen Trainer Frank Herrich holte der FC aus 13 Spielen nur drei Siege, Offensiv-Ass Nico Pantano ist rotgesperrt. Ein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen, ist das nicht, denn Gonsenheim war während der Grusel-Serie gegen die Arminia schon der deutlich klarere Favorit. ,,Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, immer wieder doppeln, defensiv die Meter machen, die Zweikämpfe annehmen. Das ist das Wesentliche", fordert Keyhanfar unbedingten Einsatz.

,,Es ist sogar mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel", sagt Mittelfeld-Motor Ertan Ekiz im ,,Interview der Woche" bei FuPa, ,,jetzt gilt's." Positiv: Die letzten beiden Duelle mit Kellerkindern gewannen die Gonsenheimer in Elversberg (3:2) und gegen Wirges (4:0). Mit dem Druck können sie also umgehen. Und die erfahrenen Stützen kennen die Situation. Allerdings sind mit Jan Itjeshorst (Fußbruch) sowie Keyhanfar selbst (Zerrung) zwei davon außen vor. Das Gute: Zieht man die Abstiegszone tatsächlich bis zum sechsten Rang, haben die Gonsenheimer es in fünf direkten Duellen komplett in der eigenen Hand. ,,Von der Mentalität her haben wir Jungs da, die sich trotz Studium und Beruf jetzt voll reinhauen und auch mal zu der Freundin sagen: Sei nicht eingeschnappt, wenn wir mal abends nicht essen gehen und ich länger im Training bin. Wir haben etwas Wichtiges zu erreichen", betont Ekiz.

Cakici warnt

Einen beruhigenden Schritt Richtung Ligaverbleib kann der TSV Schott am Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha Wiesbach tun. ,,Es wird ein offenes Spiel, die Duelle waren immer knapp", erklärt Trainer Ali Cakici, der vor den schnellen Offensiven der Saarländer warnt. ,,Und sie haben eine gute Spieleröffnung. Besonders unsere Außenverteidiger müssen bei Diagonalbällen hellwach sein. Entscheidend ist, dass wir Gegentore verhindern." Der dafür mitzuständige Manuel Schneider fehlt rotgesperrt, Marco Senftleben rutscht ins Deckungszentrum. Auch Srdjan Baljak (muskuläre Probleme) ist weiter zum Zuschauen verdammt. ,,Egal, wir bekommen eine tolle Elf zusammen", gibt sich Cakici gewohnt optimistisch.



Aufrufe: 028.4.2016, 21:00 Uhr
Torben SchröderAutor