2024-04-16T09:15:35.043Z

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Wie ausgewechselt kam der SV Gonsenheim (rechts, Jannik Kern) aus der Kabine und sichert sich gegen den FSV Jägersburg mit einem 2:0 den ersten Saisonsieg.	Foto:hbz/Jörg Henkel
Wie ausgewechselt kam der SV Gonsenheim (rechts, Jannik Kern) aus der Kabine und sichert sich gegen den FSV Jägersburg mit einem 2:0 den ersten Saisonsieg. Foto:hbz/Jörg Henkel

Blutjung, aber effizient

OBERLIGA SV Gonsenheim zeigt Reaktion und schlägt FSV Jägersburg mit 2:0 / Trendwende nach der Pause

Mainz. Als Belel Meslem in der Nachspielzeit für den SV Gonsenheim das erlösende 2:0 gegen den FSV Jägersburg schießt, setzt Babak Keyhanfar zum Spurt an. Quer über den halben Platz, mitten rein in die Spielertraube, die sich um Ibrahim Yilmaz herum gebildet hat. Der Torjäger hatte, nachdem ihm mit einem platzierten Schlenzer aus 20 Metern das 1:0 gelungen war (50.), durch sein dynamisches Solo und seinen Querpass auch am zweiten Treffer den entscheidenden Anteil. Für Keyhanfar und seine Oberliga-Fußballer war dieser Treffer wie eine Erlösung. „Beim Pokalsieg“ sei er das letzte Mal in dieser Art zum Jubeln über den Platz gerannt, erzählt der Trainer, der damals, vor drei Jahren, noch die U 19 vom Wildpark gecoacht hatte.

Im Spielerkreis nach der Partie waren es zwei Dinge, die Keyhanfar bei seiner emotionalen Ansprache hervorhob: den extrem jungen Altersschnitt seiner Elf, und die tolle Reaktion, die diese gezeigt hat. De facto war es eine U 21, die die Gonsenheimer aufgeboten hatten. Weil eine Handvoll Routiniers fehlten, und weil der Kader dann eben so strukturiert ist. In Durchgang eins sah man noch deutlich, wie schwer der 0:4-Auftakt in Diefflen auf den Talenten lastete. Die Gonsenheimer hatten großes Glück, nicht zurückzuliegen, als es zum Seitenwechsel ging – und kamen wie verwandelt aus der Kabine.

„Wir haben im neuen System nicht so richtig reingefunden“, blickt Yilmaz auf die 3-4-1-2-Grundordnung, die Keyhanfar in der Kabine ins aus der Vorbereitung gewohnte 4-2-3-1 ummodelte. Die Reaktion der Mannschaft folgte prompt. Meslem ließ im Zentrum die Großchance auf das 1:0 liegen (47.), und auch nach Yilmaz’ Führungstor hatten die Platzherren Oberwasser. Zwei, drei Mal mussten sie hinten noch zittern, doch so überlegen wie die Saarländer in Durchgang eins waren, waren es die Gonsenheimer jetzt. Nach Balcan Saris an die Latte gelenkten Distanzschuss (88.) hatte die Zitterpartie bald ein Ende, und Keyhanfar konnte zum Jubellauf ansetzen.

Dass nach dem Spiel, auf Yilmaz’ Geheiß, Meslem die Sieges-Humba anstimmte, passte ins Bild – war der Torschütze doch einer von drei Mann in der Startelf, die vorige Saison noch Teil der U 19 waren. Lars Hermann stand in der Abwehr solide seinen Mann, und Jost Mairose kurbelte vom defensiven Mittelfeld aus das Spiel tatkräftig an. „Er hat eine überragende Vorbereitung gespielt“, sagt Keyhanfar über den früheren Jugendspieler von Mainz 05, „heute hat er gezeigt, was in ihm steckt.“ So, wie nach dem Seitenwechsel die gesamte, blutjunge Gonsenheimer Mannschaft.

SV Gonsenheim: Eder – Itjeshorst, Beck, Hermann – Sari, Mairose (83. de Sousa Oelsner), Ahlbach, Rimoldi (67. Canizzo) – Meslem – I. Yilmaz, Kern (73. Kimnach).



Aufrufe: 06.8.2017, 20:20 Uhr
Torben SchröderAutor