2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Im Formtief: Der Gonsenheimer Arif Güclü (weißes Trikot) enteilt in dieser Szene zwar seinen Gegenspielern. Doch der Stürmer scheint seinen Nicht-Wechsel nicht gut zu verkraften. Gegen Salmrohr traf Güclü nicht. 	Foto: hbz/Stefan Sämmer
Im Formtief: Der Gonsenheimer Arif Güclü (weißes Trikot) enteilt in dieser Szene zwar seinen Gegenspielern. Doch der Stürmer scheint seinen Nicht-Wechsel nicht gut zu verkraften. Gegen Salmrohr traf Güclü nicht. Foto: hbz/Stefan Sämmer

Alles läuft schief

SV Gonsenheim verliert 1:5 gegen FSV Salmrohr / Nur ein Sieg aus sechs Spielen

Mainz. Alle typischen Symptome einer Krise durchlebten die Oberliga-Fußballer des SV Gonsenheim binnen der 90 Minuten gegen den FSV Salmrohr. Trotz passabler Leistung und Chancenplus zur Pause gegen den Tabellenletzten 1:2 hinten liegen, dann zwei Standard-Gegentore fangen, einen unberechtigten Platzverweis kassieren sowie, ohne erkennbares Aufbäumen, in einen Konter laufen, um sich ein deprimierendes 1:5 einzufangen.

Und das gegen ein anfangs extrem verunsichertes Team, das keinen einzigen Zähler auf dem Konto hatte: Es war ein Tag, an dem für die Gonsenheimer wirklich alles schief lief.

Doch dieser Tag kommt nicht aus heiterem Himmel. ,,Es ist das Ergebnis dessen, was wir in den letzten Wochen geleistet haben", zieht Co-Trainer Babak Keyhanfar nach nur einem - sehr glücklichen - Sieg aus sechs Pflichtspielen Bilanz. Schon seit Wochen warnt das Trainerteam vor schleichend um sich greifender Bequemlichkeit. Zudem saß den Gonsenheimern das 2:3-Pokalaus bei der SG Meisenheim sichtlich in den Knochen, körperlich und vor allem psychisch. ,,Das ist keine Playstation, wo du einfach auf den Knopf drückst und dann funktioniert es wieder", sagt Keyhanfar. Es fehle an Biss und an der nötigen Stabilität in der Defensive, die zum Rundenbeginn noch der Punktegarant war. ,,Wir sind keine Mannschaft, die da oben hingehört", hält Chefcoach Jörg Jansohn fest, ,,wir sind hochgelobt worden, dann gibt irgendwann jeder zehn Prozent weniger."

Und das mit einer Rumpftruppe. Zehn Ausfälle, das lässt sich allenfalls auf einer Welle der Euphorie kompensieren, doch die ist am Wildpark nicht einmal mehr mit dem Fernglas auszumachen. Hinzu kommt ein kapitales Formtief von Stürmer Arif Güclü, der seinen Nicht-Wechsel offenkundig nicht gut verkraftet. Und eben die individuellen Fehler. Das 0:1 (Fabian Helbig/2.) und das 1:2 (Meliani Saim/28.) wären mit ein bisschen Konzentration in der Viererkette problemlos zu verteidigen gewesen, das 1:3 und 1:4 per Kopf nach Standards (Lars Schäfer/63., Daniel Schraps/70.) ,,gehen überhaupt nicht", ärgert sich Jansohn. Deniz Sigas 1:5 (84.) machte den Deckel drauf, nachdem Mustafa Yilmaz nach einem allenfalls gelbwürdigen Foul glatt Rot gesehen hatte (76.). Da sorgte auch Christopher Webers Debüt-Tor (19.) nach Klasse-Zuspiel Keyhanfars nur kurzzeitig für Linderung, zumal beste Chancen (Keyhanfar-Lupfer/8., Güclü-Kopfball aus fünf Metern/29., Robin Lehmann aus Kurzdistanz/31.) ohne Ertrag blieben. Es läuft beim SV Gonsenheim derzeit eben alles schief.

SV Gonsenheim: Darmstädter - Sari, Raltschitsch, Itjeshorst, Pennella - Weber (64. Bujnov), Letz, Yilmaz, Lehmann (71. Kern) - Keyhanfar (80. Beck), Güclü.



Aufrufe: 027.9.2015, 19:00 Uhr
Torben SchröderAutor