SV Göppingen reist entspannt zum Liga-Neuling

Vergangenes Jahr machte es der Göppinger Sportverein vor, nun zog die TSG Backnang nach: der Sprung in die Oberliga gelang über die Aufstiegsrelegation, in der sich die Etzwiesen-Elf überraschend gegen den Freiburger FC durchsetzte und einer 2:3- Heimniederlage ein 4:1 im Breisgau folgen ließ.

Mit dem Aufstieg verabschiedete sich Erfolgscoach Markus Lang, für ihn übernahm Beniamino Molinari, der von Normannia Gmünd kommt und auf ein gutes Aufgebot zurückgreifen kann, das mit zahlreichen Neuzugängen, darunter die Ex-Göppinger Alessandro Nicastro und Tobias Armbruster, verstärkt wurde. Bei den Abgängen schmerzte der Verlust von Innenverteidiger-Talent Keven Schlotterbeck, der seine Chance beim SC Freiburg sucht. Wie der Sportverein bekleckerte sich auch die TSG im Pokalwettbewerb nicht mit Ruhm (Aus bei Bezirksligist FV Neuhausen), doch mit dem 1:1 beim Spitzenteam TSG Balingen glückte die Oberliga-Premiere.

Sportlich sieht Sportvereins-Teammanager Uwe Bauer auf der linken Abwehrseite Nicastro durch den 18-jährigen Nils Staiger adäquat ersetzt, doch Offensiv-Allrounder Armbruster trauert der Göppinger Funktionär nach: „Armi hätte wir alle gerne behalten. Er passte optimal ins Mannschaftsgefüge und brachte immer 100 Prozent.“ Der Begegnung sieht Bauer nach dem gelungenen Start gelassen entgegen: „Ein Aufsteiger zu Saisonbeginn ist undankbar, aber die drei Zähler nehmen den Druck, unbedingt punkten zu müssen.“ Nach dem Verletzungspech war die Angst vor einem Fehlstart im Göppinger Umfeld vorhanden – doch Bauer war optimistisch. „Gianni Coveli kann man vertrauen, er weiß, was er tut. Das zeigt er, seit er hier ist“, lobt er den Übungsleiter, dessen taktische Umstellungen wieder einmal griffen. „Der Trainer hat die Spieler geholt, die für ihn passen“, führt er Shaibou Oubeyapwa und Francis Ubabuike an. „Der Schachzug, Kevin Dicklhuber als Mittelstürmer zu bringen, ging auch auf. Insgesamt wurden die Vorgaben sehr gut umgesetzt“, ergänzt der 57-Jährige, der trotz des Ausscheidens im Pokal zuversichtlich war: „Die erste Halbzeit in Hofherrnweiler war stark, arg viel besser kann man nicht spielen. Deshalb war ich auch überzeugt, dass wir diese Leistung bringen und gegen Spielberg gewinnen können.“

Ingo Miede fand ebenfalls Gefallen an der Darbietung der Coveli-Truppe, die das Geschehen auf dem Rasen aktiv gestaltete. „Wir spielen mit und müssen nicht mehr nur auf Abwarten agieren“, sieht der Spielleiter eine spielerische Weiterentwicklung. Die beiden Funktionäre, die am Samstag allerdings nicht in Backnang sein werden, sondern „ihren“ VfB im Berliner Olympia-Stadion unterstützen werden (Bauer: „Im Zweifelsfall wären drei Punkte für den SV allerdings wichtiger als für den VfB“), sondieren trotz des nachverpflichteten Ubabuike weiterhin den Transfermarkt. „Ein, zwei Spieler sollen noch kommen“, sagt Bauer, „alles andere wäre bei unseren vielen Ausfällen fahrlässig.“ Von den neun Verletzten ist kurzfristig einzig Max Ziesche eine Option, der Stürmer trainiert bereits wieder und könnte in Backnang im Kader stehen. Bei allen anderen steht ein Fragezeichen hinter der Rückkehr, weshalb personell nachgebessert werden soll – potentielle Kandidaten absolvieren diese Woche wieder ein Probetraining. „Wir müssen reagieren, sonst laufen wir Gefahr, mit 15 Punkten in die Winterpause zu gehen“, so Bauer.

Info Mitfahrgelegenheit im Team-Bus, Abfahrt um 13 Uhr am SV-Stadion.