2024-03-28T15:56:44.387Z

Aufreger der Woche
Symbol-Foto: Pötter
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Linienrichter streckt Spieler mit Kopfnuss nieder

Anzeige und Ansetzungs-Stopp: Nach dem Spiel zwischen Blumberg und Glienicke wird der Schiri-Assistent handgreiflich.

So etwas hat es im Fußballkreis Oberhavel/Barnim noch nicht gegeben. Nach Abpfiff der Begegnung der Kreisliga Ost zwischen dem BSV Blumberg und dem SV Glienicke (1:1) soll am Sonntag Schiedsrichter-Assistent Kevin Henck Gäste-Spieler Steven Marks erst getreten und dann mit einer Kopfnuss niedergestreckt haben.

Es habe nach Spielschluss die eine oder andere Debatte bezüglich einer Abseitsentscheidung gegeben, sagt Andreas Mathow, Abteilungsleiter Fußball beim SV Glienicke. „Das war aber alles auf sachlicher Ebene und überhaupt nicht aggressiv. Auf dem Weg in die Kabine ist der Assistent unserem Spieler in die Hacken gegangen. Als sich Steven dann umdrehte gab es eine Kopfnuss."

Marks musste daraufhin zum Arzt. „Er hat massive Verletzungen im Gesicht", berichtet Mathow und erklärt: „Es wurde auch eine Strafanzeige vom Spieler gegen den Assistenten gestellt. Das geht jetzt zivil- und sportgerichtlich weiter. Wir verurteilen so etwas. Das geht gar nicht."

Als Staffelleiter Norbert Wrobel von diesem Vorfall erfuhr, machte sich bei ihm Fassungslosigkeit breit. „Es macht einfach keinen Spaß mehr, wenn man solche Dinge hört. Ich bin jetzt 67 Jahre alt und muss mir das eigentlich nicht mehr antun." Wrobel hat sich das Geschehen auch aus Blumberger Sicht noch einmal schildern lassen. Die Ausführungen seien nahezu deckungsgleich mit der Glienicker Meinung. „Alles andere, so denke ich, übernimmt jetzt das Sportgericht." Was der beschuldigte Assistent zu all dem zu sagen hat, das brachte Michael Reichert in Erfahrung. „Ich hatte Kontakt zu ihm, um mir seine Version schildern zu lassen", sagt der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses im Kreis Oberhavel/Barnim. Die Konsequenz nach dem Gespräch: „Es ist der Entschluss gefallen, dass wir Kevin Henck bis zu einer Entscheidung durch den Staffelleiter oder das Sportgericht nicht mehr ansetzen werden."

Die Verantwortlichen des SV Glienicke müssen sich nach diesen Vorkommnissen erst einmal sammeln. Zu tief sitzt der Schock. „Es ist absolut unfassbar, dass so etwas passiert", so Mathow. Dieser Aussage kann sich der Kreisliga-Kontrahent Blumberg nur anschließen: „Ich habe von solch einer Sache noch nie gehört und habe es auch nicht für möglich gehalten, dass es das geben kann", sagt Peer Höhne, zweiter Vereinsvorsitzender des BSV.

Bei allem was vorgefallen ist, ist es Andreas Mathow aber auch wichtig, „jetzt keine Diskussion gegen die Schiedsrichter aufzumachen. Das am vergangenen Sonntag war die absolute Ausnahme. Ebenso war und ist das Verhalten der Blumberger top. Unsere Vereine pflegen ein tolles freundschaftliches Verhältnis."

Aufrufe: 07.11.2016, 20:48 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor