2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

„Auf Platz 1 steht der Spaß und der Teamgeist...

...und damit kommt dann auch der Erfolg.“ So zitiert Nathalie Maier ihren Trainer Klaus Auchter und die Stimmungslage beim TSV Hüttlingen kurz vor Saisonstart in der Bezirksliga der Frauen.

Der TSV Hüttlingen ist mehr als nur heiß auf den Saisonauftakt der Frauen-Bezirksliga am Sonntag um 10:30 Uhr gegen den FC Ellwangen II. Nathalie Maier, Kapitänin des TSV Hüttlingen, erinnert sich an das letzte Pflichtspiel von vor gefühlt einer halben Ewigkeit und schwärmt vom tollen Teamgeist in der Mannschaft.

Michael Feindert: Euer letztes Ligaspiel ist schon eine ganze Weile her. Erinnerst du dich noch?

Nathalie Maier: Das letzte Ligaspiel ist durch die Corona-Situation und den Spielabsagen leider schon eine Weile her, weshalb ich mich nicht mehr so konkret daran erinnern kann. Es war das letzte Spiel der Hinrunde gegen die SGM TV Neuler/ DJK SG Wasseralfingen. Wir haben uns alle auf das Spiel gefreut und waren heiß darauf, das Spiel gegen unsere ‚Nachbarn‘ zu gewinnen. Aber am Ende mussten wir uns leider mit 1:2 geschlagen geben. Natürlich waren wir nach diesem Spiel enttäuscht und niedergeschlagen, da wir uns den Spielausgang anders vorgestellt hatten. Trotzdem konnten wir uns wieder aufrappeln und haben im Anschluss gemeinsam das Einstandsfest unserer neuen Spielerinnen im Vereinsheim gefeiert und hatten einen schönen und lustigen Abend mit der ganzen Mannschaft.

Wie groß ist also die Vorfreude auf den Saisonauftakt am Sonntag?

Nach der langen Zwangspause freuen wir uns natürlich wieder riesig darauf, gemeinsam Fußballspielen zu können, wieder gegen andere Teams zu spielen und mit der Mannschaft zusammen in der Liga und im Pokal anzugreifen. Unsere Saison konnten wir mit unserem Sieg im ersten Pokalspiel erfolgreich starten und wollen den Schwung jetzt natürlich auch in die ersten Ligaspiele mitnehmen.

Was wird das für ein Spiel gegen den FC Ellwangen II?

Erfahrungsgemäß ist das erste Spiel der Saison oftmals eines der schwierigsten, da noch nicht alle Abläufe stimmen und man sich erst wieder richtig einspielen muss, vor allem nach so einer langen Pause. Durch die vergangenen Pokalspiele in den letzten Wochen haben wir aber an Selbstvertrauen und Spielpraxis dazugewinnen können und hoffen daher, die Saison mit einem Sieg gegen Ellwangen II starten zu können. Natürlich ist Ellwangen ein starker Gegner und es waren bisher immer sehr enge Spiele, weshalb wir alles geben müssen, um unser Ziel auch zu erreichen.

Seit wann bist du eigentlich Kapitänin in Hüttlingen?

Kapitänin des TSV Hüttlingen bin ich seit der Saison 2019/2020, also seit einem Jahr. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass mir das Team so vertraut und mich für die Position ausgewählt hat. Man muss aber dazu sagen, dass ich nicht allein Kapitänin bin, sondern in der Position von Michelle Birkle (2. Kapitänin) und Juliane Kraus (3. Kapitänin) unterstützt werde.

Und was bist du für ein Spielertyp?

Ich denke, das wissen meine Mitspielerinnen etwas besser als ich und es ist immer schwer, sich selbst zu beschreiben. Allgemein würde ich mich aber eher als einen ruhigeren Spielertyp bezeichnen. Ich denke wir sind uns alle einig, dass ich nicht diejenige bin, die durch eine ‚aggressive‘ Spielweise, grandiose Einzelleistungen oder wilde Dribblings auffällt. Ich denke ich bin eher jemand, der dem Team versucht, so gut es geht zu helfen, die die Bälle verteilt und versucht, Ordnung ins Spiel zu bringen beziehungsweise sie zu halten.

Wie beurteilst du eure Leistungen in der letzten Saison? Seid ihr auf einem guten Weg?

In der letzten Saison haben wir einige Neuzugänge bekommen, weshalb wir neue Charaktere und Spielertypen dazugewonnen haben, die uns sehr bereichern. Wir haben uns über diese Verstärkung sehr gefreut, zumal es vor dem Start der Runde noch etwas schwarz für uns aussah und unklar war, wie es mit unserer Mannschaft weitergehen soll.

Auf persönlicher Ebene war für uns die Saison ein großer Erfolg. Wir haben als Team wieder neu zusammengefunden und sind zu einer tollen Einheit zusammengewachsen. Wir verstehen uns alle sehr gut untereinander und haben zusammen viel Spaß auf und neben dem Platz, was für uns, natürlich neben dem Erfolg, eigentlich das wichtigste ist.

Spielerisch war der Start in die Saison noch etwas holprig und wir mussten einige Niederlagen einstecken. Nachdem wir uns im Spiel aufeinander eingestimmt hatten, kamen dann auch die Erfolge und wir konnten einige Spiele für uns entscheiden. Ich denke, hätten wir die Rückrunde spielen können, hätten wir uns auch noch ein bisschen steigern können.

Ich sehe in unserer Mannschaft viel Potenzial. Wir haben viele gute Spielerinnen, sind ein tolles Team, haben ein tolles Trainer- und Betreuer/innen-team hinter uns und wenn wir weiter an uns arbeiten, dann bin ich mir sicher, dass wir eine erfolgreiche Saison spielen werden.

Was sind langfristig eure Ziele beim TSV?

Ich denke, das trifft ein Zitat von unserem Trainer Klaus Auchter am besten: „Auf Platz 1 steht der Spaß und der Teamgeist – und damit kommt dann auch der Erfolg.“ Langfristig wollen wir einfach weiterhin so gut als Team harmonieren, mit Motivation und Spaß ins Training kommen und in die Spiele gehen und weiter an uns arbeiten. Ich denke so werden wir dann in Zukunft auch den ein oder anderen Erfolg feiern können und im oberen Mittelfeld mitspielen können.

Und dein persönliches Saisonziel? Ein Tor vielleicht?

Wenn ich es endlich mal schaffen würde, ein Tor zu schießen, würde ich mich natürlich sehr darüber freuen! lacht Aber für mich steht im Vordergrund, dass ich mein bestes dazu beitrage, dass wir gemeinsam eine erfolgreiche, verletzungsfreie und schöne Saison bestreiten.

Gibt es ein Saisonhighlight, auf das du dich ganz besonders freust?

Eigentlich habe ich kein spezielles 'Highlight' auf das ich mich freue. Ich freue mich einfach allgemein darüber, dass wir uns alle wieder regelmäßig sehen können und wieder spielen und trainieren können. Wenn es die Coronaverordnungen zulassen, dann auch irgendwann wieder auf gemeinsame Mannschaftsabende.

Wie verlief bei euch die Vorbereitung?

Wir haben mit der Vorbereitung sehr früh angefangen, da wir von der letzten Saison noch ein Pokalspiel offen hatten. Wir trainieren aktuell noch dreimal die Woche und der Fokus liegt bei uns nicht auf ‚trockenen‘ Waldläufen, sondern wir haben uns eher darauf konzentriert, uns spielerisch, technisch und natürlich auch konditionell weiterzuentwickeln.

Hast du zum Abschluss einen Appell an den Frauenfußball im Amateurbereich?

Ich wünsche mir, dass noch mehr Mädels den Fußball als Sport für sich entdecken. Leider bekommt man immer wieder mit, dass es bei vielen Mannschaften Nachwuchssorgen oder allgemein Spielerinnenmangel gibt. Es wäre daher schön, dass noch mehr Mädels Gefallen am Fußball finden würden und den Sport für sich entdecken.

Man merkt, dass sich die Anerkennung und Wertschätzung des Frauenfußballs in unserem Verein sehr positiv entwickelt hat und ich wünsche mir, dass es bei uns so weitergeht und der Trend auch in allen Vereinen so sein wird.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg zum Saisonauftakt!

Aufrufe: 019.9.2020, 14:46 Uhr
Michael FeindertAutor