Fürth. Über 50 Jahre spielt und lebt Ludwig Brenner schon Fußball. Aber so eine lange Pause ohne Wettkampf hat der Coach des Fußball-Kreisoberligisten SV Fürth noch nie gehabt. „Das ist für mich ein absolutes Novum, und ich habe ja gedacht, dass eigentlich schon alles erlebt habe“, sagt der 60-Jährige. Am 2. August ist die Pause aber nun zu Ende gegangen.
Anspruch und Wirklichkeit: Der SV Fürth war in der vergangenen Spielzeit motiviert in die Runde gegangen. Die junge Mannschaft wollte sich beweisen. Anfangs lief es aber nicht. Am fünften Spieltag fanden sich die Fürther sogar auf dem vorletzten Tabellenrang wieder. Doch langsam lief der Motor an. Der SV startete eine tolle Serie und war im März sogar fast wieder an den Top-Drei dran. Dann kam Corona und die Brenner-Elf beendete die Saison auf Platz fünf.
Was war gut? In der Rückrunde zeigte sich der SV Fürth auf dem Niveau von Aufsteiger FC Fürth. „Wir hatten damals schon noch sehr viel vor“, gibt Brenner zu. „Wir hatten am 8. März noch den Zweiten TV Lampertheim geschlagen, waren sehr gut drauf und wollten auch das Stadtderby gegen den FC gewinnen. Der Corona-Shutdown hat uns zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt getroffen. Aber klar, er musste sein“, so der SV-Coach.
Was geht besser? Eigentlich war der SV Fürth beim Abbruch in Top-Form. Die Pause sorgt beim Coach für etwas Unsicherheit. Brenner betont: „Vor dem Abbruch war alles gut, da wollen wir wieder hin. Aber: Es ist nicht so sehr die Abstimmung oder die Gemeinsamkeiten, die Spieler teilen, die wir wieder finden müssen. Nein, es ist der Platz, die Raumaufteilung, an die sich die Jungs wieder gewöhnen müssen. Dafür braucht man einfach Spielpraxis, und die holt man sich über viele Testspiele“, so der Trainer. Bis zum geplanten Saisonstart in der ersten Septemberwoche hat der SV deshalb noch vier Vorbereitungsspiele geplant. Unter anderem der Test am 18. August gegen den nun in der Gruppenliga an den Start gehenden Stadtrivalen FC.
Wer kommt? Neu sind Abwehrspieler Yannik Sielmann, Philipp Lammer sowie Erdem Erdogan und Oguz Ataman. Vier Akteure, die in ihren vorherigen Mannschaften Leistungsträger waren. Dazu kommen mit Patrick Görner, Julian Frank und Luca Favorite drei Youngster aus der eigenen Jugend. Das Durchschnittsalter der Fürther liegt bei knapp 22 Jahren.
Wer geht? Mit dem Außenverteidiger und Defensivspieler Mohamed Hodroj hat ein wichtiger Stammspieler das Team in Richtung SG Unter-Abtsteinach verlassen. Den Akteur, der aus der eigenen Jugend kam, hätte Brenner gerne behalten. „Schade, aber er wollte halt etwas anderes probieren, da wollten wir ihm auch keine Steine in den Weg legen“, sagt der Coach. Die beiden anderen Abgänge, Yannic Riesinger stufte in die eigene zweite Mannschaft zurück, und David Jafari, der sich verletzungsbedingt nicht durchsetzen konnte, wogen weniger schwer. „Ich denke, dass wir die Weggänge gut kompensiert haben“, sagt Brenner.
Was geht? „Wir haben am ersten Augustwochenende offiziell mit der Vorbereitung auf die neue Runde begonnen und ein Testspiel gegen den Mannheimer Klub FC Türkspor mit 10:1 gewonnen“, sagt der Coach und erzählt: „In der Pause haben wir schon Hometraining gemacht, und als sich die Auflagen gelockert haben, wurde auch zweimal die Woche in Gruppen trainiert. Ich muss auch sagen, die Jungs haben gut mitgezogen, man hat gemerkt, die wollen unbedingt.“ Nach zuletzt zehn Tagen Pause gab es nun gegen Türkspor den Startschuss zur neuen Saison. „Die Kreisoberliga ist noch kompakter als in der vergangenen Spielzeit. Mit der SG Unter-Abtsteinach ist ein Top-Team in der Klasse, das hoffentlich nicht wieder so dominiert wie in der letzten Runde. Aber auch Olympia Lorsch, TSV Auerbach und VfR Bürstadt haben offenbar gut aufgerüstet“, sagt Ludwig Brenner, der sich mit seiner Mannschaft nicht verstecken will.
Die zweite Mannschaft des SV Fürth geht in der Fußball-Kreisliga B an den Start. Das Ziel der Mannschaft von Trainer Tuncay Dalcicek , die in der vergangenen Spielzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz landete, ist auch in der neuen Saison der Klassenerhalt.
Zugänge: Yannik Sielmann (SV Unter-Flockenbach II), Philipp Lammer (FSV Zotzenbach), Erdem Erdogan, Oguz Ataman (beide ISC Fürth).
Abgänge: Mohamed Hodroj (SG Unter-Abtsteinach), David Jafari (Ziel unbekannt), Yannic Riesinger (SV Fürth II).
Kader: Fabian Fuhrmann, David Hummel, Alexander Gärtner (Tor), Johannes Arnold, Erdem Erdogan, Niko Hallermeier, Nikolai Diefenbach, Nils Landzettel, Philipp Lammer, Yannik Sielmann, Oguz Ataman (Abwehr), Jonas Adam, Ylli Cermjani, Julian Frank, Patrick Görner, Emre Gözübüyük, Mohammad Hodroj, Timo Spies, Leon Schimunek, Armend Ramadani, Luca Sielmann, Leon Weise (Mittelfeld und Angriff).
Trainer: Ludwig Brenner.