2024-04-25T10:27:22.981Z

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Kreisliga, wir kommen! Die Poppenreuther waren in der Kreisklasse 4 (fast) unschlagbar. F:  Hans-Joachim Winckler
Kreisliga, wir kommen! Die Poppenreuther waren in der Kreisklasse 4 (fast) unschlagbar. F: Hans-Joachim Winckler

Das Märchen aus Poppenreuth

Meisterportrait: Mit blanker Brust, aber starkem Zusammenhalt

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Es war noch einmal ein Spiel zum Genießen, ein Leckerbissen für die Fans, dieser Abschied aus der alten Liga. Mit 13:0 schlug der schon längst feststehende Meister SV Pop­penreuth den späteren Absteiger TV Glaishammer, so hatte das über­ragende Team der Kreisklasse 4 am Ende stolze 107:28 Tore auf seinem Konto und mit 67 Zählern (21 Siege, vier Unentschieden, eine Nieder­lage) satte 15 Punkte Vorsprung auf den Zweiten ASC Boxdorf.

Diese eine Niederlage hatte es eine Woche zuvor gegeben, mit 1:4 beim Tabellendritten ASN Pfeil/Phönix: „Es war die erste seit November 2014, wegen ,Rock im Park‘ spielten wir da mit einer Notbesetzung“,erläutert Spielleiter Oliver Leisau. In der Tat: Nach der Meisterschaft in der A-Klasse 7 vor zwei Jahren (auch da erzielte man fast 100 Tore) hatte die Truppe von Trainer Kurt Heininger als Kreisklassenaufstei­ger eine ganz starke Rückrunde gespielt und sich noch auf Platz fünf vorgearbeitet. Die Konkurrenz wuss­te also: Mit diesen Poppenreuthern wird zu rechnen sein!

„Unser Ziel war es, vorne mit­zuspielen“, erklärt Heininger: „Wir hatten einen Kader von 20 Spielern, fast schon Luxus in der Kreisklasse, und alle waren immer im Training.“ Nur punktuelle Verstärkungen waren zum Team gestoßen, ergänzt Leisau: „Die Mannschaft ist über Jahre aus einem Großteil an Eigen­gewächsen zusammengewachsen, wir haben einen hohen Grad an Selbstorganisation.“ So konnte sie also beginnen, diese Erfolgssaison, die der Poppen­reuther Spielleiter ein „lokales Fuß­ballmärchen“ nennt, der SVP sei „das Darmstadt 98 der Metropol­region“ gewesen: „Wir haben kein Geld und keinerlei Sponsoren, wir spielen mit blanker Brust, aber mit starkem Zusammenhalt.“ Die Mannschaft zeichnete sich dadurch aus, dass sie Rückstände eigentlich immer umbiegen konnte und sich die Reservisten – im Trai­ning hielten sie das Niveau hoch – nahtlos einfügten. Dabei trafen gleich fünf Spieler zweistellig: Marcel Klaußner (35), Stefan Mittelstädt (16), Lukas Rahner (15), Andreas Steuber (14) und Dominik Döll (11). Dank seiner grauen Haare war Kapitän Mittelstädt auch im wörtlichen Sinn ein absoluter Leit­wolf. Wobei der Meister in der star­ken Liga letztlich auch davon profi­tiert hat, ohne Verletzungen und Sperren über die Runden gekommen zu sein. Doch: „Wer so viel Konstanz über ein Jahr zeigt, der hat es bei aller Bescheidenheit auch verdient“, sagt Leisau völlig zu Recht.

Der Funktionär, der seit mehreren Jahren die Fäden zieht („ich bin ein­fach nur dankbar, zu den Poppen­reuther Jungs zu gehören“), bedankt sich bei den „vielen kleinen Helfern“ und natürlich beim „Chef“: „Es war immer die klare Handschrift von Erfolgstrainer Heininger zu erken­nen, wir waren spielerisch stets do­minant“, und, natürlich, „er bleibt ein weiteres Jahr.“ Nicht zu verges­sen Heiningers Trainerkollege und Freund Thomas Diem, der nach der Winterpause vorübergehend den erkrankten Übungsleiter vertrat und die Mannschaft auch beim 3:1 gegen Mögeldorf 2000 coachte. Vier bis fünf Neuzugänge wird der Aufsteiger bekommen, von denen einer den langjährigen Stammkee­per Giovanni Stabile ersetzen muss, „den Poppenreuth schmerzlich ver­missen wird“ (Leisau). Außerdem werden sich Ferdinand Gerblinger und Dominik Feldlin dem SV Rai­tersaich anschließen.

In jedem Fall ist die Vorfreude auf die Nürnberg-Fürther Kreisliga groß in Poppenreuth, wobei man sich auf das „Stadtgrenzenderby“ gegen den SC Germania besonders freut. Die höhere Liga wird eine Herausforderung, was Spielleiter Leisau so formuliert: „Die Demut gebietet, nur an den Klassenerhalt zu denken.“

Aufrufe: 027.6.2016, 14:51 Uhr
Hermann Hempel (NZ)Autor