Es war noch einmal ein Spiel zum Genießen, ein Leckerbissen für die Fans, dieser Abschied aus der alten Liga. Mit 13:0 schlug der schon längst feststehende Meister SV Poppenreuth den späteren Absteiger TV Glaishammer, so hatte das überragende Team der Kreisklasse 4 am Ende stolze 107:28 Tore auf seinem Konto und mit 67 Zählern (21 Siege, vier Unentschieden, eine Niederlage) satte 15 Punkte Vorsprung auf den Zweiten ASC Boxdorf.
„Unser Ziel war es, vorne mitzuspielen“, erklärt Heininger: „Wir hatten einen Kader von 20 Spielern, fast schon Luxus in der Kreisklasse, und alle waren immer im Training.“ Nur punktuelle Verstärkungen waren zum Team gestoßen, ergänzt Leisau: „Die Mannschaft ist über Jahre aus einem Großteil an Eigengewächsen zusammengewachsen, wir haben einen hohen Grad an Selbstorganisation.“ So konnte sie also beginnen, diese Erfolgssaison, die der Poppenreuther Spielleiter ein „lokales Fußballmärchen“ nennt, der SVP sei „das Darmstadt 98 der Metropolregion“ gewesen: „Wir haben kein Geld und keinerlei Sponsoren, wir spielen mit blanker Brust, aber mit starkem Zusammenhalt.“ Die Mannschaft zeichnete sich dadurch aus, dass sie Rückstände eigentlich immer umbiegen konnte und sich die Reservisten – im Training hielten sie das Niveau hoch – nahtlos einfügten. Dabei trafen gleich fünf Spieler zweistellig: Marcel Klaußner (35), Stefan Mittelstädt (16), Lukas Rahner (15), Andreas Steuber (14) und Dominik Döll (11). Dank seiner grauen Haare war Kapitän Mittelstädt auch im wörtlichen Sinn ein absoluter Leitwolf. Wobei der Meister in der starken Liga letztlich auch davon profitiert hat, ohne Verletzungen und Sperren über die Runden gekommen zu sein. Doch: „Wer so viel Konstanz über ein Jahr zeigt, der hat es bei aller Bescheidenheit auch verdient“, sagt Leisau völlig zu Recht.
Der Funktionär, der seit mehreren Jahren die Fäden zieht („ich bin einfach nur dankbar, zu den Poppenreuther Jungs zu gehören“), bedankt sich bei den „vielen kleinen Helfern“ und natürlich beim „Chef“: „Es war immer die klare Handschrift von Erfolgstrainer Heininger zu erkennen, wir waren spielerisch stets dominant“, und, natürlich, „er bleibt ein weiteres Jahr.“ Nicht zu vergessen Heiningers Trainerkollege und Freund Thomas Diem, der nach der Winterpause vorübergehend den erkrankten Übungsleiter vertrat und die Mannschaft auch beim 3:1 gegen Mögeldorf 2000 coachte. Vier bis fünf Neuzugänge wird der Aufsteiger bekommen, von denen einer den langjährigen Stammkeeper Giovanni Stabile ersetzen muss, „den Poppenreuth schmerzlich vermissen wird“ (Leisau). Außerdem werden sich Ferdinand Gerblinger und Dominik Feldlin dem SV Raitersaich anschließen.
In jedem Fall ist die Vorfreude auf die Nürnberg-Fürther Kreisliga groß in Poppenreuth, wobei man sich auf das „Stadtgrenzenderby“ gegen den SC Germania besonders freut. Die höhere Liga wird eine Herausforderung, was Spielleiter Leisau so formuliert: „Die Demut gebietet, nur an den Klassenerhalt zu denken.“