2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Doppelfunktion: Enrico Diedrich wird als Trainer und Funktionär tätig sein.  ©Stefan Zwahr
Doppelfunktion: Enrico Diedrich wird als Trainer und Funktionär tätig sein. ©Stefan Zwahr

SV Friedrichsthal geht mit neuem, alten Trainer in die neue Saison

Der neue ist kein unbekannter bei Friedrichsthal.

Nach einer Pause ist Enrico Diedrich in der Saison 2019/2020 zurück auf dem Platz. Der 41-Jährige tritt die Nachfolge von Trainer Michael Schuldig an, der den Kreisoberligisten SV Friedrichsthal nach dieser Saison verlassen wird. Diedrich spricht von keiner einfachen Aufgabe, aber einer, die ihm viel Freude bereiten werde. Sportredakteurhat sich mit ihm unterhalten.

Mussten Sie großartig überlegen, als die Anfrage des SV Friedrichsthal kam?

Enrico Diedrich: Ich hatte eher einiges zu klären und zu besprechen. Nachdem ich vor einigen Jahren in Germendorf als Trainer aufgehört habe, war es natürlich zu Hause schon Thema, dass ich nun wieder eine Aufgabe übernehmen will. Es war aber immer wieder mein Wunsch, wieder an der Seitenlinie zu stehen. Zudem bin ich beim FSV Germendorf auch Sportlicher Leiter. Diesen Posten werde ich auch weiterhin ausfüllen. Mit dem Vorsitzenden, Heino Sandig, habe ich das so abgesprochen. Wir sind auf einer Wellenlänge und gehen gut und fair miteinander um.

Überwiegt jetzt die Vorfreude auf die neue Aufgabe, nachdem Sie von allen Seiten grünes Licht bekommen haben?

Natürlich. Es nicht einfach in der höchsten Spielklasse des Kreises, aber die Aufgabe ist richtig toll. In der Kreisliga sind immer ein, zwei Mannschaften dabei, die auch das Niveau dazu haben, in der Kreisoberliga zu spielen. Danach fällt es dann aber ab. In der Gesamtheit ist die Kreisoberliga im Vergleich zur Kreisliga deshalb eine ganz andere Nummer.

Sie standen waren zuletzt lange nicht für ein Team verantwortlich. Werden Sie sich deshalb erst einmal wieder in diese Rolle einarbeiten müssen? Und auf welchen Trainertyp dürfen sich Ihre neuen Spieler freuen?

Ich denke nicht, dass ich mich großartig einarbeiten muss. Man hat doch immer viele Dinge im Kopf und ist immer irgendwie dabei. Ich bin ein Trainer, der viele Sachen mit dem Ball machen lässt. Mein Grundgedanke hat aber auch viel mit körperlicher Fitness zu tun. Das ist einfach die Basis, um vernünftig und erfolgreich Fußball zu spielen.

Werden Sie mit einem Co-Trainer an Ihrer Seite in die Saison gehen?

Ja. Ich werde mit Thomas Wjasmin zusammenarbeiten. Wir kennen uns schon etliche Jahre. Jetzt lernen wir uns auch mal von einer anderen Seite kennen. Darauf freue ich mich sehr.

Haben Sie sich jetzt schon mit möglichen Saisonzielen beschäftigt, oder ist es dafür noch zu früh?

Wenn die Truppe halbwegs zusammenbleibt, haben wir die Chance, erneut eine gute Saison zu spielen. Generell bin ich aber nicht jemand, der sagt, dass ich mit der Mannschaft unter die ersten Fünf kommen möchte. Mit der Einstellung vieler Spieler ist es heutzutage oftmals auch so, dass man als Trainer, mit dem, was man vorgibt, auch schnell auf die Nase fallen kann. Wir werden sehen, was am Ende der Saison rauskommt. Ich bin aber optimistisch.

Werden Sie Spieler aus Germendorf mitbringen?

In Friedrichsthal werden der Vorsitzende Thomas Wilde und auch Thomas Wjasmin für die Neuzugänge zuständig sein. Jetzt aber Jungs vom FSV abzuwerben und sie mit nach Friedrichsthal mitzunehmen. ist nicht meine Mentalität. Das gehört sich einfach nicht.

Schwierige Suche beendet

Einen neuen Trainer zu finden war für den SV Friedrichsthal kein einfaches Unterfangen. So habe sich der Verein einige Absagen eingehandelt, sagt der 1. Vorsitzende Thomas Wilde. "Das Geld macht alles kaputt. Was einige Trainer aufrufen, ist für uns nicht zu bezahlen." Umso glücklicher ist Wilde, eine Lösung wie Enrico Diedrich präsentieren zu können. Beide würden sich gut kennen, weshalb es irgendwann zur Kontaktaufnahme kam.

Coach Michael Schuldig wird Friedrichsthal nach dieser Saison verlassen. "Wir sind ihm sehr dankbar", sagt Wilde. Der Vorsitzende blickt zwar auf Höhen und Tiefen zurück, sagt aber auch, dass Schuldig die Mannschaft voranbracht habe. "Vor allem in der ersten Saison sind wir mit Michael gleich Vierter geworden."

Der Kader des SVF wird sich zur neuen Spielzeit aller Voraussicht nach verändern. Es werde einige Abgänge geben, so Wilde. Dies sei auch der Grund, warum die zweite Mannschaft als aktueller Tabellenführer der 1. Kreisklasse West nicht den Aufstieg in die Kreisliga wahrnehmen werde. Die Jungs seien zwar logischerweise etwas traurig darüber gewesen, doch soll ihnen nun die Gelegenheit gegeben werden, sich auch in der ersten Mannschaft zu beweisen. ⇥skr

Aufrufe: 019.6.2019, 08:19 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor