Vorbereitung zahlt sich aus

Besonders groß war die Freude, weil die Spieler und Verantwortlichen dabei hautnah erlebten, dass sich die intensive Vorbereitung der vergangenen sechs Wochen vollends ausgezahlt hat. „In diesem Moment fühlt man sich einfach bestätigt und stolz“, erklärte Trainer Eicke Schiller. „Für die Jungs war das unglaublich wichtig, zu sehen, wofür sie sich gequält haben“, ergänzt der 43-Jährige. Bis der Heimerfolg vor über 150 frenetisch mitgehenden Zuschauern am Schöppensteg gefeiert werden durfte, war es nämlich ein hartes Stück Arbeit.

Zunächst erwischten die Gäste aus Berlin-Moabit den hochmotivierten, aber auch nervösen Aufsteiger eiskalt, gingen früh durch Jamal Rogero (6. Minute) in Front. Ein schlechtes Gefühl machte sich bei Schiller aber gar nicht erst breit: „Natürlich hatten wir uns das anders vorgestellt. Ich habe den Rückstand aber gelassen genommen, weil wir bis dahin schon gesehen haben, dass unsere Vorbereitungen auf den Gegner gelungen waren.“

Dieses Gefühl bestätigte sich erst recht, als der an diesem Tag herausragende Justin Daph die Begegnung mit seinem Doppelschlag (11., 14.) drehte und den Schöppensteg damit erstmals elektrisierte. Wenig später wäre der brandgefährliche Offensivspieler wohl wieder zur Stelle gewesen, doch platzierte BAK-Verteidiger Tayfun Tuncay den Ball zum 3:1 per Kopf ins eigene Netz (24.).

Das Spektakel nahm kurz vor der Pause aber erst so richtig Fahrt auf: Die Gäste verkürzten durch Romero (39.), Daph stellte den alten Abstand umgehend wieder her (40.) und Yilmaz Kubillay verwandelte per Strafstoß (43.) zum 4:3-Pausenstand.

„Das waren ziemlich wilde Minuten“, staunte auch Schiller nicht schlecht. Mitten in dieser Phase sah der Fortunen-Coach die für ihn spielentscheidende Szene, nämlich bei der Entstehung des Gäste-Elfmeters. Als letzter Mann packte Chris Leo Riemann gegen einen Berliner zu, Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer wertete das Vergehen als Notbremse und schickte den 17-Jährigen vom Platz. „Ich finde die Entscheidung diskussionswürdig“, meinte Schiller, „in der Nachbetrachtung hat es uns aber nicht geschadet, sondern fast noch geholfen, weil wir zu zehnt nochmal eine Schippe draufgelegt haben.“

Im 4-1-4-System verteidigten die neun verbliebenen Feldspieler den gesamten zweiten Durchgang leidenschaftlich, hatten den BAK damit „gut im Griff“ und setzten weiterhin offensive Akzente. Einen solchen nutzte der eingewechselte Hannes Ehrhardt (65.) schließlich per Elfmeter zum 5:3-Endstand. „Ich kann meiner Mannschaft für so viel defensive Arbeit, für so viel Aufwand, für so viel Leidenschaft nur ein riesiges Kompliment aussprechen“, war Trainer Schiller voll des Lobes.

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