2024-03-18T14:48:53.228Z

Interview der Woche
Lena Uebach hat mit Bayer Leverkusen Großes vor. Sie möchte mit dem Verein in die Frauen-Bundesliga aufsteigen. Foto: Verein
Lena Uebach hat mit Bayer Leverkusen Großes vor. Sie möchte mit dem Verein in die Frauen-Bundesliga aufsteigen. Foto: Verein

"Wir wollen den Aufstieg"

Fußballerin Lena Uebach hat mit ihrem neuen Verein Bayer Leverkusen große Ziele

Am 24. Mai diesen Jahres gab Bayer Leverkusen die Verpflichtung von Lena Uebach bekannt – die U-17-Europameisterin wechselte von den Sportfreunden Siegen aus der Westfalenliga unters Bayer-Kreuz. „Mit Lena Uebach kommt eine junge und talentierte Angreiferin zu uns, die sich durch großen Torhunger auszeichnet“, meinte Bayer-Trainerin Verena Hagedorn damals.

In der 2. Frauen-Bundesliga gehen in der kommenden Spielzeit somit zwei heimische Akteurinnen (Lena Lückel spielt beim FSV Gütersloh) an den Start. Im Interview berichtet die Freudenbergerin, wie es ihr in der neuen Heimat bislang ergangen ist, formuliert ehrgeizige Saisonziele und spricht über ein „geiles Los“ im DFB-Pokal.

FuPa Südwestfalen: „Lena, in diesem Sommer wagtest du den Schritt nach Leverkusen in die Eliteschule des Sports, das Landrat-Lucas-Gymnasium. Wie ist es dir bislang in der neuen Umgebung ergangen?“

Lena Uebach: „Ich bin am Dienstag erst richtig eingezogen, weil es ja jetzt mit der Schule wieder los geht. Bis jetzt läuft alles gut. Mit meiner Mitspielerin und Freundin Gianna Rackow habe ich eine WG bezogen – das ist super angenehm. Ein paar Dinge müssen sich natürlich noch einspielen, aber ich bin guter Dinge. Heimweh habe ich jedenfalls aktuell überhaupt nicht.“

FuPa Südwestfalen: „Wie kann man sich deinen Alltag im Rheinland vorstellen? Wie oft wirst du es schaffen, das Siegerland zu besuchen?“

Lena Uebach: „Das wird während der Saison auf unseren Spielplan ankommen. Wenn wir auswärts spielen, reisen wir ja meist schon am Samstag an. Dann wird es eher schwierig. Wenn wir ein Heimspiel haben, kann ich bestimmt freitags nach dem Training mal nach Hause fahren. Aber auch das hängt natürlich davon ab, wie unsere Trainerin die Einheiten ansetzt.“

FuPa Südwestfalen: „Die Bayer-Frauen stiegen letzte Saison aus der 1. Bundesliga ab; die Mannschaft erlebte im Sommer einen totalen personellen Umbruch. Ist der Neustart für dich eher Chance – oder Risiko?“

Lena Uebach: „Die Mannschaft war letztes Jahr als Erstligist sehr stark besetzt. Jetzt haben wir zwar auch wieder ein starkes Team, sind aber in der Breite nicht so
gut aufgestellt wie in der Spitze. Ich denke, so habe ich bessere Chancen auf Spielpraxis.“

FuPa Südwestfalen: „Die Zielsetzung von Verein und Trainerin Verena Hagedorn ist jedenfalls klar – der direkte Wiederaufstieg. Wie lauten deine Ziele für die neue Saison?“

Lena Uebach: „Die Vorbereitung lief für mich noch nicht ganz optimal. Ich habe jedenfalls noch nicht die Leistungen gebracht, die ich zeigen kann. Aber es ging ja auch erst einmal darum, mich an das neue Team und das neue System zu gewöhnen. Ich glaube, dass die Leistung im Laufe der Saison kommen wird. Als Mannschaft wollen wir mindestens unter die ersten Sechs kommen, weil die 2. Bundesliga zur neuen Saison eingleisig wird und sich aus beiden Staffeln die Plätze 2 bis 6 dafür qualifizieren. Das ist aber nur das Minimalziel – wir wollen den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Ich persönlich möchte natürlich viel Spielpraxis sammeln und auf viele Startelf-Einsätze kommen.“

FuPa Südwestfalen: „Wie bewertest du die Reduzierung auf eine Zweitliga-Spiellklasse?“

Lena Uebach: „Ein Vorteil ist, dass der Frauen-Fußball attraktiver wird, da das Niveau der Ligen eindeutig steigt. Nachteile sind natürlich die weiten Fahrten -
einige im Verein werden sich das auch vom Zeitaufwand her nicht leisten können. Mir erscheint die Reform auf jeden Fall als sinnvoll.“

FuPa Südwestfalen: „Im DFB-Pokal habt ihr indes ein echtes Traumlos erwischt – ihr spielt gegen den Erstligisten und Rekord-Pokalsieger 1. FFC Frankfurt…“

Lena Uebach: „Das ist ein geiles Los! Es macht einfach Bock, gegen Erstligisten zu spielen. In der Vorbereitung hatten wir das ja schon gegen den MSV Duisburg und den 1. FC Köln (Das Spiel gegen Köln endete 2:2, in Duisburg unterlagen die Bayer-Frauen 0:4; Anm. d. Red.). Und man hat ja in der Vergangenheit immer wieder mal gesehen, dass in so Spielen vieles möglich ist. Es wäre umso geiler, wenn wir wirklich einen Erstligisten rauswerfen. Unmöglich ist das jedenfalls nicht.“

Aufrufe: 04.9.2017, 15:00 Uhr
Christian SchwermerAutor