2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
F: Krämer
F: Krämer

Wenn von vier Teams nur eines gewinnt

Die Lage in der Kreisliga A Trier-Saarburg vor den beiden letzten Spieltagen.

56, 55, 54, 53 – das sind aktuell die Punktestände der ersten vier Mannschaften der Kreisliga A Trier-Saarburg. Ein Titelrennen, das seine besondere Brisanz darin erfährt, dass nur eines dieser vier Teams am Ende als glücklicher Aufsteiger in die Bezirksliga dasteht, während die anderen drei sich ein weiteres Jahr in der A-Klasse um den Aufstieg bemühen müssen. Eigentlich kann man sagen, dass jede Woche ein neues Team vom Platz an der Sonne grüßt. Das direkte Duell von Ehrang und Schillingen macht mit Blick auf die Hochwälder deutlich, dass man durch eine unglückliche Niederlage von Platz eins auf Platz vier abrutschen kann und der Aufstieg in weite Ferne rücken kann. Spannender könnte es nun wirklich nicht sein, selbst wenn man bedenkt, dass diese A-Klasse in den letzten 4 Jahren nie durch einen Abstand von mehr als vier Punkten entschieden wurde, setzt dieses Jahr dem Ganzen die Krone auf. Zwei Spieltage vor Schluss ist noch rein gar nichts entschieden. FuPa möchte die einzelnen Mannschaften und Faktoren im Aufstiegsrennen einmal genauer unter die Lupe nehmen:

SV Föhren – 56 Punkte, + 41 Tore

Was für Föhren spricht, ist natürlich die Erfahrung. Spieler wie Simon Monzel, Carsten Lamprecht und Thomas Wagner sind schon vor zwei Jahren einmal aufgestiegen, auch damals in einem ähnlich spannenden Aufstiegsrennen im langen Zweikampf mit dem TuS Schillingen. Auch nach dem Abgang von Erfolgstrainer Christian Esch nach Tarforst hat man es geschafft, den Abstieg sehr gut zu verdauen und kann nun mit dem direkten Wiederaufstieg liebäugeln. Was die Föhrener wieder einmal auszeichnet ist die Ausgeglichenheit. Man hat weder den besten Angriff, noch die beste Abwehr, geschweige denn den besten Torjäger der Liga. Föhren erklärt sich am besten, wenn man sich das Kollektiv ansieht. Es gibt keine Statistik, in der die Föhrener herausstechen, doch in allen Tabellen sind sie immer oben mit dabei, was dann in der Endabrechnung zeigt, dass man sehr wenige Schwächen hat und einfach eine komplette Mannschaft ist. Das einzige, das vielleicht gegen Föhren spricht, ist das Restprogramm. Mit dem soliden und immer schwer zu bespielenden Aufsteiger Könen tat man sich im Hinspiel schon schwer und am letzten Spieltag kommt der direkte Konkurrent aus Schillingen nach Föhren. Man hat es selbst in der Hand und mit zwei Siegen wäre man sicher aufgestiegen. Die müssen es aber wohl auch sein, sonst platzt der Traum von Wiederaufstieg.

SG Ralingen – 55 Punkte, + 56 Tore
Beste Abwehr, Beste Heimmannschaft, Bestes Torverhältnis: all das sind Statistiken, die beweisen, warum die SG Ralingen wie jedes Jahr im Rennen um den Aufstieg dabei ist. Für viele Kenner dieser Liga hat die SG wohl den komplettesten Kader der A-Klasse. In der Abwehr ist man grundsolide und mit insgesamt nur 18 Gegentoren in 24 Spielen nahezu unüberwindbar. Mit Pascal Mertes hat man vielleicht den komplettesten und besten Kicker der Liga in seinen Reihen, der auch in den wichtigen Spielen stets seine Klasse zeigt und kaum zu stoppen ist. Im Mittelfeld mit Martial Servais einen Drahtzieher, der gleichzeitig der Offensivreihe mit Mertes und Jonas Pallien durch seine Erfahrung den Rücken freihält und in der Abwehr eine unglaubliche Sicherheit und Konstanz sind die Zutaten, die der SG große Hoffnung auf den Aufstieg machen. Auch das Restprogramm spricht für die Ralinger. Zwar hat man mit dem eben schon erwähnten FC Könen einen unbequemen Gegner vor der Brust, man spielt hier allerdings zu Hause und kann seine Heimstärke ausspielen. Das Duell gegen die SG Nittel sollte Formsache sein. Nun ist es also an den Ralingern, beide Spiele zu gewinnen und auf einen Ausrutscher des SV Föhren zu hoffen.

SG Ehrang – 54 Punkte, + 40 Tore
Lange sah es in der Hinrunde danach aus, als hätte die Elf von Trainer Niki Wagner in diesem Jahr wider Erwarten nichts mit dem Aufstieg zu tun, lag man doch nach dem zwölften Spieltag elf Punkte hinter dem so konstanten Tabellenführer aus Schillingen zurück. Doch eine unwiderstehliche Serie von Siegen, als man sie am nötigsten brauchte, brachte die Spieler von der Heide wieder ins Rennen um den Aufstieg. Als man dann von oben grüßte musste man sich nach der Niederlage gegen Föhren zunächst wieder hinten anstellen. Als unfassbar wichtig und stark muss der darauf folgende Sieg gegen den TuS Schillingen gewertet werden. Als man mit dem Rücken zur Wand stand und gewinnen musste um überhaupt eine Chance auf den Aufstieg zu wahren, zeigte die junge Mannschaft eine enorm starke Reaktion und lieferte eine sehr solide gute Leistung ab, mit der man dem TuS keine Chance lies. Die Stärke dieser Mannschaft ist natürlich ihr riesiges Talent. Man stellt die jüngste Mannschaft der Aufstiegsaspiranten, dennoch spielen diese Jungs größtenteils schon jahrelang auch in der Jugend so zusammen und kennen sich perfekt, was man auf dem Platz sofort merkt. Da man jedoch zwei Punkte hinter Föhren und einen hinter Ralingen liegt, bleibt es den Ehrangern nur auf einen Ausrutscher von beiden zu hoffen. Das Restprogramm ist wahrscheinlich das leichteste der 4 Teams, die Gegner Schöndorf und Welschbillig sollten für die Wagner-Elf keine große Hürde darstellen.

TuS Schillingen – 53 Punkte, + 47 Tore
Glaubt man im Hochwald noch an die Sensation? Allein, dass man hier von einer Sensation sprechen muss, zeigt die Absurdität der diesjährigen A-Klasse. War der TuS doch am vergangenen Sonntag als Tabellenführer auf die Ehranger Heide gefahren und hätte mit einem Sieg einen sehr großen Schritt machen können, verlor man das Spiel und steht nun wahrscheinlich am Ende der Saison wieder einmal mit leeren Händen da. Der TuS spielt seit Jahren vergeblich um den Aufstieg mit und so hart es klingt, hat jedes Jahr das gleiche Problem. Hatte man doch am Anfang der Saison mit einer fulminanten Siegesserie alle hinter sich gelassen, so brach man zum Ende hin ein wenig ein. Und da sind wir auch schon beim Schillinger Problem: Betrachtet man die erste Elf, dann muss man sagen, dass der TuS hier vielleicht die stärkste Mannschaft der Klasse stellt. Besonders im Sturm, der mit einer Mischung von Erfahrung, Spielwitz und Kaltschnäuzigkeit, in Form von Tobias Anell, der nunmehr seit drei Saisons jedes Jahr der beste Torjäger der Liga ist, dafür sorgt, dass man mit 78 Toren hier auf Platz eins der Statistik steht. Doch immer wieder kommt den Hochwäldern der zu dünne Kader im Schlussspurt in die Quere und sobald verletzungsbedingt ein bis zwei Spieler ausfallen, fällt auch das Spielniveau des TuS. Schafft man es hier in der Sommerpause nachzulegen, dann wird der TuS vielleicht nächstes Jahr als großer Favorit in die Saison starten. Dieses Jahr muss man sich wohl damit begnügen, wieder nicht aufzusteigen.
Dennoch könnte der TuS mit dem Spiel in Föhren zum Zünglein an der Aufstiegs-Waage werden und das Feld noch einmal durcheinanderwirbeln.

Prognose:
Es wird wahrscheinlich auf einen Zweikampf zwischen Föhren und Ralingen hinauslaufen. Entschieden wird der Titelkampf am letzten Spieltag in Föhren, hier trauen wir dem TuS durchaus zu dem SV Föhren den Aufstieg noch zu versauen und Ralingen den Sprung in die Bezirksliga zu ermöglichen.
Doch egal wie es ausgehen wird, jeder Fußballfan kann sich auf die nächstjährige A-Klasse freuen. Zu den sowieso schon im Aufstiegsrennen teilnehmenden 3 Mannschaften kommen dann noch die DJK St. Matthias sowie die SG Thomm. Vielleicht ist das dann die stärkste A-Klasse, die es jemals gab.

Aufrufe: 014.5.2017, 12:21 Uhr
Christian ThomeAutor