Kohldampf aufs Bleiben

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Föhren. Während auf der gegenüber liegenden Straßenseite die freiwillige Feuerwehr Föhren schon die brutzelnden Bratwürste und Steaks für den anschließenden „Tanz in den Mai“ auf den Grill gelegt hatte, verspürte die Truppe von Spielertrainer Christian Esch nach dem Coup beim Spitzenreiter vor Wochenfrist offenbar noch mächtig Heißhunger und „Kohldampf“ auf einen weiteren Dreier. „Wir wussten, dass der Sieg von Dörbach nur etwas wert war, wenn wir heute nachlegen würden“, war sich der bis zu seiner eigenen Einwechslung in der Schlussminute engagiert von außen coachende Esch sicher.

Entsprechen aufopferungsvoll kämpfend, aber anfangs glück- und ideenlos gegen eine diszipliniert gestaffelte Ellscheider Defensive, gingen die Schwarz-Weißen bei fröstelndem Schnürlregen vor der Minuskulisse zu Werke. Im Mittelfeld warf sich Steffen Tonner mit großem Aktionsradius in jeden Ball, grätschte und räumte ab, was das Zeug hielt. Er war Sinnbild des Föhrener Willens, dem Aufstieg nicht im gleichen Jahr wieder den Gang zurück in den Fußballkreis Trier-Saarburg folgen zu lassen. Doch nach vorn tat sich herzlich wenig, auch weil die Truppe von Trainer Niklas Wagner den Gegner ein ums andere Mal geschickt in die Abseitsfalle tappen ließ. Mit der Folge, dass auch das vermeintliche 1:0 durch Thomas Wagner (14.) keine Anerkennung durch Schiedsrichter David Becker (Morscheid) fand.

Im zweiten Spielabschnitt nahm die bis dahin sich zäh und spielerisch reichlich unansehnlich dahin schleppende Begegnung endlich auch Fahrt mit sehenswerten Offensiv-Aktionen auf. Die Vulkaneifeler, deren Toptorschütze Marco Michels meist sehr gut bei Stefan Wagner und Co, oder Torwart Dario Mock aufgehoben war, verlegten sich bei ihren Torbemühungen daraufhin in den „zweiten Stock“. Doch den Kopfbällen der bei Standards aufgerückten Julien Augarde, Jonas Ring oder Markus Schmitz fehlte entweder Schärfe oder Präzision. Was dennoch Erfolg versprach, machte Mock mit Souveränität und Routine zunichte.

Doch Föhren versprühte in der Gewissheit, dass nur ein weiterer Sieg noch Hoffnung auf den Klassenverbleib versprach, in der Folge endlich auch über die Flügel mehr Druck. Der früh für den angeschlagenen Carsten Lambrecht eingewechselte Nico Schabio schlug immer wieder präzise Flanken. In der 67. Minute verweigerte Simon Monzel einer solchen Aufforderung des Flügelflitzers noch die Veredelung per Kopf in die Ellscheider Maschen. Doch in der Schlussviertel-Stunde fuhr das von der Konkurrenz offenbar schon abgeschriebene Schlusslicht doch noch die Ernte ein.

Nach einer schönen Kombination über die linke Angriffsseite vollstreckte Nicolas Hayer (75.) zum erlösenden 1.0. Ellscheid, für das es sportlich um nichts mehr ging, sein Pensum aber dennoch nicht nur lustlos herunter spulte, war mit Macht auf den Ausgleich bedacht. Indes: den entscheidenden Konter nutzte Simon Monzel Sekunden vor Schluss als ebenso drangvoller wie pünktlicher Lieferheld für eine gelungene Hexennacht: Dem Straßenwechsel gut gelaunter Föhrener Kicker in Richtung Feuerwehr-Grill und zu diversen Kaltgetränken stand danach nichts mehr im Wege.

SV Föhren: Dario Mock – Nicola Hayer, Stefan Wagner, Nico Scholtes, Johannes Wey, Steffen Tonner, Carsten Lambrecht (28. Nico Schabio), Moritz Neufang (90. Christian Esch), Christopher Haubrich, Thomas Wagner, Simon Monzel, (90. Benjamin Brettle)

SG Ellscheid: Daniel Neisius – Christoph Gräfen, Julien Augarde, Jan Fritz, Thomas Schweisel (57. Marcel Riemann), Marco Michels, Alexander Klas, Tim Joel Weber (83. Waldemar Buks), Markus Schmitz, Dominic Sausen, Jonas Ring

Tore: 1.0 (75.) Hayer, 2:0, (89.) Monzel

Schiedsrichter: David Becker (Morscheid)

Zuschauer: 70

jüb