2024-04-23T13:35:06.289Z

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Wenn der Fußball zur Nebensache wird

Nach Schlusspfiff eines C-Ligaspiels liefern sich zwei Spieler einen Boxkampf

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Erneut ist es im Spielkreis Trier-Saarburg zu einer Schlägerei zwischen Spielern zweier verschiedener Vereine gekommen. Unmittelbar nach dem Abpfiff der C-Liga-Partie zwischen dem gastgebenden SV Filzen-Hamm und der SG Pallien (5:1) lieferten sich zwei Spieler beider Mannschaften einen heftigen Boxkampf, in dessen Ergebnis Schiedsrichter Peter H. Weber aus Merzig nicht nur zwei Rote Karten zeigte, sondern die Vorfälle auch dem Verband mitteilte. Der Volksfreund sprach mit dem Schiedsrichter.

Trier. Schiedsrichter Peter H. Weber ist seit mittlerweile 13 Jahren im Spielkreis Trier-Saarburg tätig und zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung noch immer über die Vorfälle nach dem Schlusspfiff in Filzen-Hamm schockiert. Was war geschehen? Peter Weber leitete am Sonntag vergangener Woche das C-Klassen-Spiel zwischen dem SV Filzen-Hamm und der SG Pallien, das 5:1 für die Gastgeber endete. Bis zur letzten Minute war es ein Fußballspiel, wie jedes andere auch. Filzen-Hamm ging durch einen Doppelschlag von Juris Iwanowsky und Pascal Fischer nach 21 Minuten 2:0 in Front, Palliens Tobias Weyres erzielte den Palliener Anschluss. Pallien war in der zweiten Halbzeit zunächst das bessere Team, doch Filzen-Hamm machte die Tore. Als Bünjamin Tepe und Fischer den Aufsteiger auf 4:1 davonziehen ließen, war die Partie entschieden. Dann ereignete sich in der 90. Minute besagte Szene: Nach vorausgegangenem Foul eines Palliener Spielers an Tepe entschied Weber auf Freistoß. Marvin Meyer schnappte sich die Kugel und netzte zum 5:1 ein. Wenige Sekunden später pfiff der Unparteiische aus Merzig, dessen Heimatverein die DJK St. Matthias ist, die Partie ab. Plötzlich hörte Weber klatschende Geräusche in seinem Rücken. Zwei Spieler, die erst eingewechselt wurden, lieferten sich einen wahrhaftigen Boxkampf mit harten Bandagen. Die Streithähne – die dem Schiedsrichter namentlich bekannt sind – mussten von zehn Spielern beider Mannschaften, von den Trainern und Betreuern getrennt werden. „Ich stand kurz davor, die Polizei zu rufen. Als sich die Lage beruhigt hatte, zeigte ich beiden Spielern Rot und informierte den Verband“, so Weber. „Die Trainer haben sich kollegial verhalten, auch die Betreuer schritten energisch ein. Wie sie mir gegenüber berichteten, hätten auch sie eine derartige Situation noch nie im Fußball erlebt.“ Nach dem Spiel entschuldigten sich die Trainer Raimund Elsen (SV Filzen-Hamm) und Jürgen Klankert (SG Pallien) für das Fehlverhalten ihrer Spieler. Die sportrechtlichen Instanzen des Kreises und des Verbandes sind informiert. So wird es zeitnah zu Verhandlungen kommen, ein Urteil wird noch in diesem Jahr erwartet. Den Spielern drohen empfindliche Strafen. Auch vereinsintern könnte es zum Ausschluss der betreffenden Spieler kommen. (L.S.).

Aufrufe: 02.12.2015, 22:59 Uhr
Lutz SchinköthAutor