Etwas überraschend hatte sich das Team aus dem Tannenwald am vergangenen Sonntag für den Wittgenstein-Cup qualifiziert, indem die Mannschaft die Stadtmeisterschaft gewonnen hatte – gegen den favorisierten A-Kreisligisten SG Laasphe/Niederlaasphe. Der Titelverteidiger muss sich nun heute ab 18 Uhr mit einer Zuschauerrolle begnügen – als Gastgeber im Wabachstadion in Bad Laasphe.
Den Altkreis-Meister machen indes die Stadt- und Gemeindemeister aus Wittgenstein – neben dem SV Feudingen sind dies die Sportfr. Edertal und der FC Benfe – unter sich aus. Damit avanciert die zweite Auflage des Wittgenstein-Cups zu einer Angelegenheit der B-Kreisligisten. „Wir betrachten beide Spiele unabhängig von der Meisterschaft. Wir haben die Möglichkeit zu sehen, wo die anderen Teams stehen und damit auch, in welchen Bereichen wir uns noch verbessern müssen“, erklärt Brodbek. Mehr allerdings will er – unabhängig vom Verlauf – nicht aus dem Turnier ableiten. „Es wird keine Tendenz darüber geben, welches Team in Richtung oberer und welches in Richtung unterer Tabellenhälfte unterwegs ist“, machte Brodbek deutlich.
Damit spielte er nicht zuletzt auf die Tatsache an, dass mit seinem Team sowie den Sportfr. Edertal, die zuletzt nur knapp am Aufstieg scheiterten, zwei Mannschaften „von oben“ mitspielen, derweil der FC Benfe als Gemeindemeister gerade erst den Wiederaufstieg in die B-Kreisliga gefeiert hat.
„Man muss im Hinterkopf haben, dass Mannschaften wie Landesligist VfL Bad Berleburg und Bezirksligist Sportfr. Birkelbach gar nicht mitgespielt haben. Daher sollte man die Glocken nicht zu hoch hängen. Für uns sind das zwei Vorbereitungstests – nicht mehr und nicht weniger“, macht Michael Schmoranzer deutlich. Der Coach der Sportfr. Edertal weiß um den Testcharakter und will selbst auf einigen Positionen rotieren.
„Man weiß nie, wie intensiv die anderen Mannschaften trainiert haben, daher kann man aus meiner Sicht nicht viel über den Stand der Dinge ableiten. Wenn wir nicht gewinnen, dann geht für uns die Welt nicht unter“, sagt Schmoranzer, der vor allem auf „zwei faire Partien“ hofft. Sein Pendant beim FC Benfe indes betrachtet den Wittgenstein-Cup durchaus als Härtetest, denn auf den B-Kreisliga-Neuling warten nach der Rückkehr in die Spielklasse neue Gegner auf den Gemeindemeister. „Für uns ist dieses Turnier ein Gradmesser, vor allem um zu sehen, wo die anderen Teams stehen. Daraus können wir Rückschlüsse für die neue Saison ziehen, auch im Hinblick auf mögliche Veränderungen, die wir selbst noch vollziehen müssen“, erklärt Stephan Senner.
In einer frühen Phase der Vorbereitung hatte seine Elf die Gemeindemeisterschaft gewonnen. Im Gegensatz zum Wittgenstein-Cup will Senner diesem Turnier daher keine wegweisende Bedeutung zuordnen. „Zu dieser Zeit waren alle Teams noch in der Findungsphase, das ist jetzt etwas anderes. Trotzdem dient die Vorbereitung natürlich dazu, einiges auszuprobieren“, konstatiert der Mann an der Seitenlinie vielsagend. Trotz Vorbereitungscharakter dürfte der Wittgenstein-Cup allerdings durchaus Spannung bieten. Zuletzt war es bei der Stadtmeisterschaft von Bad Laasphe rassig zugegangen – ein Wettbewerb mit ähnlichem Stellenwert auf kommunaler Ebene. Der Drang nach Prestige und Rückenwind ist also groß.
Der Spielplan im Überblick:
Wittgenstein-Cup der Senioren-Fußballer: FC Benfe - SV Feudingen (18 Uhr), Sportfr. Edertal - FC Benfe (19 Uhr), SV Feudingen - Sportfr. Edertal (20 Uhr).