2024-04-23T13:35:06.289Z

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Shkemb Miftari spricht im Interview über seinen Wechsel zum SV Fellbach.
Shkemb Miftari spricht im Interview über seinen Wechsel zum SV Fellbach. – Foto: FuPa Stuttgart

Shkemb Miftari: „Ich hatte keine guten Argumente“

Der neue Angreifer des SV Fellbach im Interview

Der Ex-Echterdinger Torjäger Shkemb Miftari spricht im Interview über seinen überraschenden Wechsel zum SV Fellbach.

Für einen gerade einmal 26-Jährigen ist die fußballerische Vita von Shkemb Miftari schon ziemlich ausgefüllt: Acht verschiedene Vereine, von Burghausen im Süden bis Wolfsburg im Norden, sind dort zu finden; unter anderem 44 Einsätze in den Jugend-Bundesligen und 21 Drittliga-Spiele bei den Männern stehen für den gebürtigen Niederbayern zu Buche. Nun ist der ehemalige Echterdinger Torjäger von den Stuttgarter Kickers überraschend zum Verbandsliga-Schlusslicht SV Fellbach gewechselt. Über die Gründe spricht er im Interview.

Herr Miftari, warum verlässt man einen Traditionsverein und Aufstiegskandidaten zur Regionalliga mitten in der Saison?
Shkemb Miftari:
Ich bin ein Vollblutfußballer und will möglichst jedes Wochenende auf dem Platz stehen und mich beweisen. Diese Chance habe ich leider in meiner zweiten Saison nach der Rückkehr zu den Kickers nicht mehr bekommen. Und das, nachdem ich vergangene Runde noch Stammspieler war und mit acht Toren meinen Teil zum Erreichen der Aufstiegsspiele beigetragen hatte.

Warum ging es in der aktuellen Spielzeit nicht so weiter?
Miftari:
Es ist nichts Außergewöhnliches im Fußball, dass ein neuer Trainer in einen Verein kommt und seine eigenen Vorstellungen hat. Und in die von Ramon Gehrmann habe ich einfach nicht reingepasst, obwohl ich in den Pokalspielen, in denen ich ran durfte, getroffen habe. In der Oberliga sind bei ihm Mijo Tunjic und Cristian Giles Sanchez im Angriff gesetzt. Dagegen habe ich sportlich betrachtet auch keine guten Argumente. Der eine hat bislang 19 Tore erzielt, der andere zehn.

Trotzdem ist es ungewöhnlich, von einem Spitzenteam der Oberliga ausgerechnet zum Tabellenletzten der darunter liegenden Spielklasse zu wechseln. . .
Miftari:
Für mich gar nicht. Ich hatte bei meinen Überlegungen zwei entscheidende Vorgaben: Ich wollte unbedingt in der Region Stuttgart bleiben, und ich wollte einen Verein, bei dem ich als Knipser gebraucht werde und nicht auf der Bank versauere. Der SV Fellbach hat sein Stadion fünf Minuten von meinem Wohnort Bad Cannstatt entfernt, hat ein gutes Konzept, und ihnen hat in der Hinrunde jemand gefehlt, der regelmäßig trifft. Und dann ist es mir völlig gleichgültig, ob das Verbandsliga, Oberliga oder Regionalliga ist. Ich will einfach kicken.

Gab es auch andere Angebote?
Miftari:
Es gab zwei Kontakte: zum Oberligisten SGV Freiberg und zu meinem Ex-Club Calcio Leinfelden-Echterdingen. Mit Calcio konnte ich mich finanziell nicht einigen, und Freiberg hat einfach zu lange mit der Entscheidung gezögert, weil der Trainer mich nicht kannte. Für mich war aber klar, dass ich kein Probetraining absolviere. Entweder man weiß, was ich kann, oder man lässt es.

Selbst wenn Sie regelmäßig treffen, wird der Klassenverbleib mit Fellbach eine Herkulesaufgabe. Momentan fehlen sechs Punkte zum rettenden Ufer.
Miftari:
Das ist mir, dem Trainer und den Mitspielern durchaus bewusst. Die ersten Freundschaftsspiele waren schon vielversprechend. Wir haben unter anderem gegen den Oberligisten SSV Reutlingen gewonnen. Qualität ist in diesem Kader viel vorhanden, auch durch die anderen Neuen, die uns in der Rückrunde verstärken. Jetzt ist es wichtig, dass wir schnell als Einheit zusammenwachsen – und dass uns Calcio hilft.

Wie meinen Sie das?
Miftari:
Die Jungs um meinen Kumpel Diamant Avdiu dürfen gerne alle anderen 14 Spiele gewinnen, nur unser direktes Duell am 29. März in Echterdingen nicht. Ich glaube, dass Platz zwei für sie noch absolut drin ist. Und wenn sie sich gegen unsere Konkurrenten im Abstiegskampf keine Blöße geben, dann hilft uns das indirekt und ich sage nach der Saison gerne danke.

Das Gespräch führte Harald Landwehr

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Aufrufe: 019.2.2020, 14:50 Uhr
Filder-Zeitung / Harald LandwehrAutor