Die Ermreuther Kicker starteten von Beginn an stark. Gleich nach dem Gräfenberger Anstoß eroberten sie den Ball und erkämpften sich ihren ersten Eckball. Der Lohn der Angriffsbemühungen folgte prompt: Nach nur neun Minuten schoss Andreas Hammerand den Ball von Höhe des Elfmeterpunktes zum 1:0 flach ins Tor. Direkt danach hätte Ermreuth durch ein Beinahe-Eigentor des Gräfenbergers Philipp März fast das 2:0 erzielen können. Dieser hatte einen Schuss von Ermreuths Mathias Hammerand gefährlich abgefälscht. Trotz der Dominanz des SV – der Gastgeber hatte Gräfenberg zu dieser Zeit vollends in seine eigene Hälfte gedrängt –, ein weiteres Tor konnte Ermreuth nicht erzielen.
Mit einem überraschenden Angriff über die linke Seite hatte stattdessen TSV-Spielertrainer Gabriel Karnoll eine vielversprechende Chance. Torhüter Sandner konnte sie nicht anders als durch Foulspiel zunichte machen. Als Konsequenz kassierte der Schlussmann die erste Gelbe Karte der Partie. Den folgerichtigen Strafstoß verwandelte Sebastian Schumann souverän zum Ausgleich (25.). Bis zum Halbzeitpfiff verlief die Begegnung fast weiter wie bisher: Überlegene Ermreuther bestimmten das Spiel zwischen Mittellinie und Strafraum, ohne aber die tapfere Abwehr des Liga-Neulings überwinden zu können. Doch zumindest in den Schlussminuten erkämpfte sich Gräfenberg Torraumszenen. Mit dem ein oder anderen Entlastungsangriff verschaffte sich die Elf von Daniel Rille Luft.
Mit einem Paukenschlag starteten die Ermreuther Gastgeber in Halbzeit zwei. Dabei gelang Ermreuths Bastian Klenner mit einem Sonntagsschuss in Minute 47 ein Traumtor: Sein Ball, den er von der rechten Seite als Flanke hoch in den Strafraum schlug, senkte sich urplötzlich ins lange Eck. Nach dem verdienten Führungstreffer zum 2:1 steckte Gräfenberg nicht auf: Nachdem Ermreuth in der 59. sowie 79. Minute weitere gute Torchancen ungenutzt ließ, hatten die Gäste in der 85. Minute fast den Ausgleich auf dem Fuß: Der Schuss eines Gräfenbergers, der gefährlich abgefälscht worden war, verfehlte allerdings knapp das Tor. Nach einem erneuten Angriff in einer kampfbetonten Schlussphase war es schließlich Ermreuths Spielertrainer Maik Sprenger, der in der 92. Minute mit einem strammen Schuss das 3:1 für besorgte.
„Das wir wahrscheinlich hier nicht gewinnen, war uns klar“, kommentierte Gräfenbergs Gabriel Karnoll das Geschehen nach Spielende: „Aber wir wollten uns ordentlich verkaufen, und das haben wir.“ Die nötigen Punkte für den anvisierten Klassenerhalt könnten woanders eingefahren werden, zeigt sich der Co-Trainer zuversichtlich. „Wenn Spieler wie Rille und Oßmann wieder dabei sind, sind wir auch in der Offensive deutlich stärker.“
Zufrieden mit dem Match zeigte sich Ermreuths Co-Trainer Michael Noegel. Einen Aspekt jedoch fand er zu beanstanden: „Wir müssen künftig geduldiger spielen.“ Wenn sich sein Team beim Spielaufbau in Zukunft mehr Zeit lasse, könnten noch mehr Torchancen herausgespielt oder genutzt werden. Gerade bei in der Abwehr gut gestaffelten Gegnern wie Gräfenberg sei dies angebracht. Mit der vollen Punkteausbeute von sechs Zählern führt Ermreuth nach dem 2. Spieltag weiter die Tabelle in der Kreisliga 2 an.
Schiedsrichter: Müller (TV 48 Erlangen) - Zuschauer: 250