2024-04-23T13:35:06.289Z

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Jendrik Münstermann (Mitte) mit seinen Kollegen Dennis Jantz (links) und Patrick Glaser (rechts)
Jendrik Münstermann (Mitte) mit seinen Kollegen Dennis Jantz (links) und Patrick Glaser (rechts) – Foto: KSV Wiesbaden

"Die Atmosphäre war beeindruckend"

JENDRIK MÜNSTERMANN +++ Referee des SV Erbenheim über einen gelungenen Wiesbadener Liliencup

Wiesbaden. Jendrik Münstermann pfeift normalerweise in der Verbandsliga. Am Wochenende durfte der 29-Jährige beim Wiesbadener Liliencup als Regelhüter im Einsatz sein. Mit uns spricht er über das Turnier, den Hallenfußball und seine Saison.

Jendrik, am Sonntag durftest du auf dem Wiesbadener Liliencup pfeifen. Wie war das für dich?
Der Liliencup war super. Ein tolles Turnier auf hohem Niveau. Zum einen die Qualität auf dem Platz, aber vor allem auch hinter den Kulissen hat alles perfekt gepasst - das bekommt man als Zuschauer in dem Ausmaß sicherlich nicht mit. Die Atmosphäre war beeindruckend und die ganzen sehr engagierten und motivierten Helfer haben einen tollen Job gemacht. Mit Augsburg als Sieger kann man sicherlich auch zufrieden sein. Die sportliche Fairness gepaart mit durchweg hohem Einsatz auf dem Feld hat sich für die Mannschaft ausgezahlt.


Was hat dir am Liliencup besonders gut gefallen?
Am meisten haben mit natürlich meine Spiele gefallen. In einem so professionellen Umfeld Spiele leiten zu dürfen, macht einfach Spaß. Und wenn am Ende alles ruhig bleibt und sich auf den Fussball fokussiert wird, dann ist das sicherlich ein Resultat, mit dem man zufrieden sein kann.


Pfeifst du lieber in der Halle oder draußen auf dem Feld?
Ich mag grundsätzlich die Abwechslung. Hallenfussball ist unheimlich schnell und abwechselungsreich. Es gibt viele Szenen, die man beurteilen muss. Dazu kommt die Stimmung, die meistens in der Halle besser ist- das bekommt man natürlich auch als Schiedsrichter mit. Den Fußball auf dem Feld draußen kenne ich schon seit ich klein war, damit bin ich aufgewachsen und vor dem Hintergrund macht mir das auch viel Spaß. Außerdem möchte ich die Arbeit als Assistent möchte ich nicht missen. Es gefällt mir unheimlich gut, mit meinen Kollegen gemeinsam im Team unterwegs zu sein.


Wo liegt aus deiner Sicht der Unterschied zwischen einem Amateur und einem Profikicker?
In erster Linie bei der Physis. Zweikämpfe in höheren Ligen werden viel intensiver geführt, da kann man Spiele auch mal laufen lassen, weil beide Mannschaften den gleichen Maßstab anlegen. In den unteren Klassen ist das meines Erachtens nicht immer so. Da gibt es zum einen größere Unterschiede bei der körperlichen Verfassung der Spieler, aber auch bei der Interpretation dessen, wie man einen Körpereinsatz definiert und wann es ein Foulspiel ist. Da muss man dann einen guten Mittelweg finden, zwischen dem Spielerschutz auf der einen Seite und dem Gewährleisten eines Spielflusses auf der anderen.


Wie lief die Hinrunde in der Verbandsliga bei dir?
Die Hinrunde in der Verbandsliga lief in meinen Augen sehr positiv, ich bin zufrieden. In vielen Spielen hatte ich wenig zu tun, was mir immer Recht ist.


Wie viel Zeit widmest du pro Woche der Schiedsrichterei?
Neben der Arbeit bleibt nicht immer viel Zeit für Fussball, sodass ich im Vergleich zu früher viel weniger pfeife. Ich würde schätzen, dass es durchschnittlich 5-10 Stunden pro Woche sind. Da sind dann Spiele, Reisezeit, Schulungen oder Tests eingerechnet. Hinzu kommt dann noch das Training, dass jeder Schiedsrichter auch für sich selbst absolvieren sollte.

Aufrufe: 020.1.2020, 15:30 Uhr
Sebastian AuerAutor