2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligavorschau
Marko Koch wird als einer der Neuzugänge in der Startelf des Gießen in Elversberg stehen. 	Foto: PeB
Marko Koch wird als einer der Neuzugänge in der Startelf des Gießen in Elversberg stehen. Foto: PeB

Zum Auftakt »nichts zu verlieren«

RL SÜDWEST: +++ FC Gießen startet beim Spitzenteam SV Elversberg / Koutny verletzt, Öztürk noch ohne Spielgenehmigung +++

GIESSEN (thos). Der letzte Test beim Hessenliga-Neuling FSV Fernwald erinnerte noch einmal an die Aufstiegssaison des FC Gießen: Sportplatz-Stimmung, mit 300 Zuschauern eine überschaubare Auswärtskulisse und mit dem 7:0 ein Kantersieg. Damit ist ab heute Schluss, wenn die Mannschaft von Trainer Daniyel Cimen ihre Premiere in der Regionalliga Südwest mit dem schwierigen Spiel bei der SV Elversberg feiert.

SV Elversberg - FC Gießen

Schon im Vorfeld der Partie ändert sich vieles für die Gießener, die gestern um die Mittagszeit ihr Abschlusstraining in Watzenborn-Steinberg absolvierten, anschließend gemeinsam zu Mittag aßen, ehe sich der Reise-Tross mit dem Mannschaftsbus auf die cirka dreistündige Fahrt ins Saarland machte. Der weitere Ablauf: Abendessen im Hotel und Gegneranalyse, bevor am Samstag nach dem Frühstück ein Spaziergang folgt. Vor der Spielersitzung gibt es Kaffee und Kuchen sowie Nudeln, dann geht es in die Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde.

Die Veränderungen in der Vorbereitung bei weiteren Strecken als schöner Nebeneffekt, die Stadien samt Atmosphäre mit Fankultur und besonders natürlich die namhaften Gegner aus dem Profifußball – dies ist der Mix, der bei den Gießenern jede Menge Vorfreude auf die Regionalliga Südwest erzeugt. FC-Mittelfeldmann Johannes Hofmann meint: „Man will sich mit den Besten messen, um sich selbst einzuschätzen: Wo man steht? Wo es vielleicht noch hingehen kann oder ob die Grenze erreicht ist.“

Die Elversberger sind für diese Fragen gleich ein echter erster Gradmesser. Seit 2000, mit der Ausnahme einer Drittliga-Spielzeit, gehört „die Elv“ zum Inventar der vierten Liga – und zwar versehen mit dem Etikett einer Spitzenmannschaft. Die jüngsten Platzierungen: Dritter, Zweiter, Erster, Fünfter, Vierter. Auch für diese Runde steht die Truppe des ehemaligen Gladbacher Bundesliga-Profis Horst Steffen hoch im Kurs: Hinter Top-Favorit 1. FC Saarbrücken, Kickers Offenbach und dem FC Homburg nennen 12 der 18 Trainer die Sportvereinigung.

Darunter befindet sich auch FCG-Coach Daniyel Cimen: „Sie waren in der Vorsaison Zweiter in der Rückrundentabelle, das zeigt, dass sie defensiv wie offensiv gut aufgestellt sind. Zudem sind sie sehr eingespielt.“ Mit Kevin Koffi hat die SV zwar den amtierenden Torschützenkönig Richtung Waldhof Mannheim verlassen, aber mit dem Österreicher Thomas Gösweiner (TSG Hoffenheim U23) und dem Ex-Stadtallendorfer Del-Angelo Williams auch zwei Angreifer verpflichtet, „sodass sie das wahrscheinlich ausgleichen können werden“, glaubt Cimen, der seinerseits auf Kapitän Vaclav Koutny verzichten muss.

Der 27-Jährige Tscheche laboriert an einer Zerrung und wird auf der linken Verteidigerposition von Andrej Markovic vertreten werden. Als Spielführer wird Mittelfeldspieler Christopher Spang den FC auf den Rasen führen. Ebenfalls fehlen wird Stürmer Aykut Öztürk, bei dem sich die Modalitäten bezogen auf die Spielberechtigung nach seinem Wechsel aus der Türkei schwierig gestalten. Ansonsten steht der komplette Kader zur Verfügung, sodass Cimen vier Akteure angesichts des auf 18 Mann beschränkten Aufgebots streichen musste: Alban Lekaj, Luca Teller, Sammy Kittel und Christopher Schadeberg. Der am Montag verpflichtete Nico Rinderknecht ist indes dabei, jedoch noch nicht so weit, um zu beginnen. Einiges deutet darauf hin, dass die Gießener es in Elversberg mit der Anfangsformation – mit Ausnahme des verletzten Koutny - aus dem Fernwald-Match probieren werden. „Es kann sein, dass wir eine Position dem Gegner anpassen“, deckt Cimen die Karten gleichwohl nicht vollends auf. Auch wenn der FCG voraussichtlich ein Stück weit tiefer als aus der Hessenliga attackieren und von Elversberg in der Defensive stark gefordert werden wird, betont Cimen: „Wenn wir etwas mitnehmen wollen, müssen wir dort mutig auftreten. Die Wenigsten erwarten etwas von uns, wir haben nichts zu verlieren.“

FC Gießen: Löhe, Ellenfeld - Antonaci, Nennhuber, Colak, Markovic, Heil, Hofmann, Spang, Cecen, Rinderknecht, Korzuschek, Mukasa, M. Koch, Bangert, Michel, C. Kara. - Es fehlen: Koutny (Muskelzerrung), Öztürk (Spielberechtigung fehlt).



Aufrufe: 026.7.2019, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor