2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Abschied, der wehtut: Ellscheids Tim Diederichs (rechts) hat berufsbedingt der Eifel den Rücken gekehrt. Foto: Helmut Gassen
Ein Abschied, der wehtut: Ellscheids Tim Diederichs (rechts) hat berufsbedingt der Eifel den Rücken gekehrt. Foto: Helmut Gassen

Titel-Endspurt des Top-Quartetts

Wer holt die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga? Um diese Frage geht’s in unserem letzten Teil des Winter-Checks.

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Ellscheid, Bitburg, Konz und Schweich - wer macht das Rennen in der Bezirksliga? Dem Führungsduo aus Ellscheid und Bitburg werden die besten Chancen auf eine Zukunft in der Rheinlandliga eingeräumt, doch die Verfolger lauern. Hier unser Meister-Tüv.

Die SG Ellscheid hatte man im Sommer nicht unbedingt auf der Titelrechnung. Der Vorjahresfünfte spielte seine Rolle als Hecht im Karpfenteich aber furios und feierte die Herbstmeisterschaft. "Mit 40 Punkten aus 18 Spielen darf man sich nicht beschweren. Wir sind super zufrieden und freuen uns, dass wir das Jahr 2016 so erfolgreich abschließen konnten. Wir genießen jeden Moment, an dem wir in der Tabelle ganz oben stehen", verspürt Niklas Wagner in seinem vierten Trainerjahr in der Vulkaneifel keinen Erfolgsdruck.

Das Wort Meisterschaft nimmt er nicht in den Mund. "Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess. Es ist schön, oben zu stehen, aber für uns würde es auch keinen Beinbruch bedeuten, wenn es am Ende nicht zum Titel reicht", stellt er die Eingewöhnung seiner jungen Spieler in den Vordergrund.
Vor Saisonbeginn wurde ein Platz in der Spitzengruppe angepeilt, ein Platz auf dem ,Podium’ wäre schon ein Erfolg.

Die Last der Favoritenbürde gibt Wagner gerne an den Verfolger Bitburg weiter: "Trotz der Verletzung von Top-Torjäger Kevin Arbeck traue ich Bitburg den Titel zu. Das Team hat individuelle Klasse und ist qualitativ hochwertig besetzt."

Mit Wehmut wurde in Ellscheid der Winter-Wechsel von Mittelfeld-Ass Tim Diederichs hingenommen, der sich berufsbedingt dem badischen Landesligisten FV Brühl/Mannheim angeschlossen hat. Neuzugänge gab es keine, doch die Rückkehr der Langzeitverletzten Markus Schmitz, Elias Otto und Jonas Ring eröffnet Alternativen.

Nach den Testspielen gegen Wittlich/Lüxem (2:2) und Buchholz (4:0) ist gegen die U 19 von Eintracht Trier am 25. Februar der letzte Härtetest geplant. Anfang März geht es dann in die Vollen, und im schweren Auftaktprogramm gegen Ruwertal, Schweich, Bitburg und Konz kann schon früh eine Vorentscheidung im Titelkampf fallen.

Im Aufstiegsjahr hatte sich der FC Bitburg als Tabellenvierter glänzend in die Liga eingeführt, in der laufenden Runde klopfen die Bierstädter als Zweitplatzierte energisch an die Tür zur Rheinlandliga an. "Ich hoffe, dass wir das Titelrennen für uns entscheiden können. Ellscheid ist aber ein starker Konkurrent, und auch die Schweicher Mosella sollte noch nicht abgeschrieben werden", erklärt Trainer Fabian Ewertz. "In der Hinrunde haben wir die an uns gestellten Ansprüche nur teilweise erfüllt. Es gab schwache Spiele, selten haben wir überragenden Fußball gespielt. Die Punkteausbeute war aber in Ordnung. Auch aus schlechten Spielen haben wir Kapital geschlagen", wähnt Ewertz seine Elf auf einem guten Weg.

Schon in der Vorsaison hatte der FCB gute Karten im Titelrennen, doch wenige Spieltage vor Schluss machten einige Undiszipliniertheiten die Chancen zunichte. Auch in der laufenden Runde blieben die Eifeler nicht von Rückschlägen verschont, besonders der Kreuzbandriss von Topstürmer Kevin Arbeck traf den FCB ins Mark. "Kevin ist Anfang Dezember operiert worden und kann frühestens in der Endphase der Meisterschaft wieder eingreifen", stellt Ewertz zwar eine gute Genesungsprognose, doch zunächst muss der Tabellenzweite ohne den besten Stürmer der Liga auskommen. Zu- und Abgänge gab es während der Winterpause keine, der Kader ist nach Meinung von Ewertz aber als starkes Kollektiv voll konkurrenzfähig.

Witterungsbedingt musste der FCB auf einige vereinbarte Testspiele verzichten, nur der Vergleich mit dem A-Ligisten Ehrang (26. Februar) steht noch aus.

Beim TuS Mosella Schweich ist wieder alles im grünen Bereich. Nach den Turbulenzen im Sommer, die im Abstieg aus der Rheinlandliga gipfelten, hat sich die Elf von Trainer Jochen Weber wieder aufgerappelt. Sie zählt nach der Hinrunde als Tabellendritter wieder zu den Filetstücken der Liga. "Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Wir sind mit drei Siegen gestartet und hatten dann wegen unseres jugendlichen Leichtsinns einen kleinen Hänger. Doch das 3:6 zu Hause gegen die SG Ruwertal hat uns wieder aufgeweckt", spricht Weber von einem optimalen Übergang ins Tagesgeschäft der neuen Liga, Ambitionen nach oben eingeschlossen. "Es müsste schon optimal laufen, wenn wir den direkten Wiederaufstieg schaffen würden. Ellscheid und Bitburg sind eher in der Favoritenrolle, und auch Konz ist nicht zu unterschätzen", lässt Weber die Kirche im Dorf.

Kein Spieler verließ im Winter den Verein, und Carsten Reis, der nach langer Verletzungspause wieder auf die Beine kommt, wird als ,Neuzugang’ gefeiert. Doch es gibt auch Nackenschläge. Spielführer Marc Pitsch, der seit dem letztjährigen Pokalspiel gegen Eintracht Trier auf der Verletztenliste steht, muss noch mal operiert werden. Auch Markus Oltmanns muss wieder unters Messer.

Der erste Test nach vierwöchiger Vorbereitung gegen den Rheinlandligisten Mülheim-Kärlich ging nach ordentlicher Leistung nur mit 0:1 verloren, der letzte Feinschliff soll gegen Blieskastel und Laufeld (25. Februar) geholt werden.

Das vorläufige Ende des Abenteuers Rheinlandliga hat der SV Konz gut weggesteckt. Nach der Rückkehr in die Bezirksliga hat sich die Elf von Trainer Alex Stieg schnell wieder gefunden und spielt als aktueller Tabellenvierter wieder eine gewichtige Rolle im Konzert der Großen. "Das erste Jahr nach dem Abstieg ist zufriedenstellend verlaufen. Wir hatten einen guten Start, und nach einem kleinen Leistungstief sieht es wieder rosig aus. Wir haben mehr gute als schlechte Spiele gemacht und haben uns mit vier Siegen in die Winterpause verabschiedet", wähnt Stieg seine Elf im Leistungs-Soll.

Auf die Frage nach den Titelambitionen und den Wiederaufstiegsgelüsten antwortet Stieg zurückhaltend: "Unsere Mannschaft besitzt Perspektiven, und ich schließe auch eine weitere Leistungssteigerung nicht aus. Wir haben eine gute Altersstruktur mit vielen jungen Spielern. Wir sind ehrgeizig, aber wir zählen nicht zu den Topfavoriten. Dafür sind wir wohl noch zu unerfahren und in unseren Ergebnissen zu unkonstant."

Personell gab es im Winter einige Bewegung im Konzer Kader. Yannik Siering zieht es nach kurzen Konzer Stippvisite wieder in die Ferne, dafür ist Neuzugang Mevlüt Kücükmemisoglu, der im Sommer von der U 19 der Trierer Eintracht gekommen war, ab sofort spielberechtigt. Auch der Saarländer Alex Hager verstärkt das Team.

Bereits in der vierten Woche läuft die Vorbereitung in Konz, abgesehen von der momentanen Grippewelle läuft alles nach Plan. "Alles ist auf unser erstes Pflichtspiel am 25. Februar gegen Wallenborn ausgerichtet. Da wollen wir körperlich fit und mental optimal eingestellt auf den Platz gehen", fiebert Stieg dem Start entgegen.

Aufrufe: 021.2.2017, 20:42 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Josef WeirichAutor