2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

Satter Schuss vor den Bug

Saftlos und müde: Eintracht Trier verliert Testspiel bei Racing Union Luxemburg mit 0:2 - Schuwerack verletzt, Heinz angeschlagen

Trainer Daniel Paulus war zwischenzeitlich stinksauer – und auch Co-Trainer Rudi Thömmes richtete nach Spielende einen flammenden Appell an die Mannschaft: Bei der 0:2-Testspielniederlage beim luxemburgischen Erstligisten Racing Union Luxemburg präsentierte sich Fußball-Oberligist Eintracht Trier alles andere als prickelnd.

Im Spiel nach vorne ohne Durchschlagskraft – und in der Abwehr gehen die Spieler aus: Die Baustellen bei Eintracht Trier sind zwei Wochen vor dem Saisonstart nicht kleiner geworden.

Bei der 0:2-Niederlage im Vorbereitungsspiel bei Racing Union Luxemburg schied Innenverteidiger Stephan Schuwerack in der 52. Minute mit dem Verdacht auf einen Handbruch aus. Damit fehlt nach Josef Cinar (Anriss des vorderen Kreuzbands) sowie Michael Dingels (anhaltende Knieprobleme) nun schon der dritte Abwehrspieler erstmal auf unbestimmte Zeit.

Womöglich muss der SVE deshalb auch nochmal in der Defensive auf dem Transfermarkt tätig werden. „Bislang wollten wir noch einen Stürmer und einen Außenbahnspieler verpflichten. Eventuell müssen wir jetzt durch die entstandene Situation nochmal neu nachdenken“, sagte SVE-Geschäftsführer Torge Hollmann nach dem Spiel in Luxemburg.

An der Verpflichtung eines Stürmers wird indes kein Weg vorbeigehen können. Auch gegen Racing fehlte es an Power und Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Probestürmer Srdjan Sudar (U 21 FC Basel) kam nach der Pause zum Einsatz. Er arbeitete viel fürs Team, machte einige Wege, entfachte aber keine Torgefahr. Ob er weiter eine Option ist, wollte Trainer Daniel Paulus noch nicht sagen.

Auch der griechische Gastspieler Georgios Lyras durfte sich präsentieren. Der Flügelflitzer zeigte, dass er fußballerisch kein Schlechter ist. Auch in dieser Personalie wollte sich Paulus noch nicht abschließend in die Karten blicken lassen.

Schon nach sechs Minuten musste Kevin Heinz vom Feld. Er hatte tags zuvor in der Partie gegen Düdelingen (1:3) zweimal einen Schlag auf den rechten Fuß bekommen - die Blessur machte ein weiteres Mitwirken unmöglich.

Die Partie bei Racing trieb dem Übungsleiter teilweise die Zornesröte ins Gesicht. Zwei Spieler bekamen das mit prompten Auswechslungen zu spüren. Dominik Kinscher musste nach 32 Minuten vom Feld, als er zweimal binnen weniger Minuten seinen Gegenspieler im Rücken ziehen ließ – später kam er dank der Möglichkeit von Rückwechseln aber nochmal auf den Rasen. Ömer Kahyaoglu, in der 52. Minute eingewechselt, musste gut 30 Minuten später schon wieder runter, weil er nach einer verbalen Kritik von Paulus Widerworte in Richtung des Trainers richtete.

Die Tore zum 2:0-Erfolg von Racing steuerten Seid Behram (3.) und Julien Jahier (Elfmeter nach Handspiel von Godmer Mabouba, 32.) bei. „Man merkt der Mannschaft in dieser Phase der Vorbereitung die Müdigkeit an. Das war zu erwarten. Was mich allerdings enorm ärgert ist, dass taktische Dinge, die wir im Vorfeld besprochen haben, nicht umgesetzt wurden. Wir waren in der ersten Halbzeit ein Hühnerhaufen. Die Ordnung war nach der Pause besser, aber wir haben nicht den Fußball gezeigt, den ich spielen lassen will. Wenn man müde ist, muss man einfach spielen und kommunizieren. Heute haben jedoch zu viele ihr eigenes Süppchen gekocht“, kritisierte Paulus.

Auch Co-Trainer Rudi Thömmes wurde nach dem Schlusspfiff emotional: „Ihr müsst endlich zuhören und dazulernen. Sonst bekommt ihr auch mit mir Stress“, rief er den im Kreis um ihn versammelten Spielern zu.

Aufstellung Eintracht Trier: München – Jacob (46. Engeldinger), Maurer, Mabouba, Heinz (6. Diefenbach) – Kinscher (32. Saim), Fischer (46. Schuwerack, 52. Kahyaoglu, 85. Rückwechsel Brandscheid), Noutsos (60. Rückwechsel Kinscher), Lyras (56. Sasso-Sant) – Brandscheid (46. Radojewski), T. Garnier (46. Sudar)

Aufrufe: 015.7.2017, 20:47 Uhr
Mirko BlahakAutor