2:1 – Eintracht Trier gelingt Last-Minute-Sieg

Er war der Pechvogel in der ersten Halbzeit. Alexander Biedermann, erst wenige Tage zuvor unter Vertrag genommen, boten sich in seinem ersten Einsatz für Eintracht Trier im Heimspiel gegen den FV Dudenhofen gleich mehrere gute Chancen. In der zweiten Minute verfehlte er das Tor nach einer Freistoßflanke von Athanasios Noutsos knapp per Kopf. 20 Minuten später war Gästetorwart Marcel Johann bei einem Schuss im Weg. Auch fünf Minuten vor der Pause stand ihm bei einem Abschluss nach Flanke von Kevin Heinz das Glück nicht zur Seite.

Biedermann – bemüht, aber noch ohne Fortune. Damit stand er ein bisschen sinnbildlich für die Eintracht-Offensive. Der SVE hatte gute Ansätze - doch sobald das Gästetor näher rückte, wurden die Aktionen oftmals unpräzise.

Die kalte Dusche gab’s in der 31. Minute, als der Aufsteiger Dudenhofen einen Fehlpass von Tim Garnier zu einem Konter nutzte, an dessen Ende Julian Scharfenberger sehenswert mit einem Schlenzer an SVE-Torwart Andrei Popescu vorbei zur Gästeführung traf.

Wie beim 3:3 zum Saisonauftakt in Koblenz lag der SVE auch bei der Heimpremiere vor 1133 Zuschauern hinten – und reagierte erneut nicht geschockt. Fünf Minuten nach dem Rückstand war Jan Brandscheid mit seinem ersten Saisontor erfolgreich. Er drosch nach einer flachen Hereingabe von Heinz am zweiten Pfosten den Ball in die Maschen (36.).

SVE-Trainer Daniel Paulus hatte eine mutige Aufstellung gewählt – mit Biedermann und Garnier im Angriff und einer offensiven Dreierreihe dahinter mit Brandscheid, Noutsos und Georgios Lyras.

Das vermeintliche 2:1 für Trier in der 54. Minute wurde wegen einer Abseitsstellung von Godmer Mabouba zurückgepfiffen – der Franzose hatte nach einem Freistoß von Noutsos per Abstauber den Ball über die Linie gedrückt.

Mabouba stand auch nach einer Stunde im Blickpunkt, als er einen Kopfball aus fünf Metern Torentfernung über die Latte setzte – eine Riesengelegenheit war passé.

Trier steckte nicht auf und kämpfte bis zum Schluss um den Sieg. Der SVE belohnte sich für seinen Willen – erneut durch ein Last-Minute Tor! Brandscheid traf in der 91. Minute zum vielumjubelten 2:1 für den SVE. Schon in Koblenz hatte Trier erst in der Nachspielzeit zum 3:3 getroffen.

Nun kommt’s zum großen Derby am nächsten Samstag beim FSV Salmrohr.

Spiel-Statistik:

Eintracht Trier: Popescu – Engeldinger, Maurer, Radojewski, Heinz – Mabouba – Brandscheid, Noutsos, Lyras (68. Diefenbach) – Garnier (59. Kinscher), Biedermann (73. Sasso-Sant)

FV Dudenhofen: Johann – F. Himmighöfer, Rostamzada, Schall, Roller – Kopf (73. Koch), Eppel, Enzenhofer, Hafner (67. Barin) – Scharfenberger, Schafhaupt (81. Schädler)

Tore: 0:1 Scharfenberger (31.), 1:1 Brandscheid (36.), 2:1 Brandscheid (90./+1)

Schiedsrichter: Benedikt Seyler

Zuschauer: 1133

Stimmen zum Spiel:

Daniel Paulus, Trainer Eintracht Trier: Unter dem Strich geht Sieg für uns in Ordnung. Mit dem Engagement über die 90 Minuten hinweg bin ich sehr zufrieden. Es ist wichtig, mit vier Punkten zu starten. Wir müssen weiterhin an Kleinigkeiten arbeiten. Heute gilt mein Kompliment allen, auch den Einwechselspielern, die Schwung reingebracht haben. Aber es gibt noch viel zu tun.

Christian Schultz, Trainer FV Dudenhofen: Es ist schwer, nach diesem Spiel die richtigen Worte zu finden. Wir wussten, dass es eine Herkulesaufgabe werden wird. Wir haben alles in die Waagschale geworfen. Kompliment dafür an meine Mannschaft. Umso bitterer, dass wir so in der Nachspielzeit verloren haben. Wir sind ein kleines Dorf bei Speyer und spielen das erste Mal überhaupt in dieser Liga. Wir wissen, dass Welten zwischen uns und Trier liegen. Wir haben dem Gegner alles abverlangt. Das macht mich stolz.

Doppel-Torschütze Jan Brandscheid im fupa-Video-Interview: