2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: volksfreund.de
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1:3 in Ulm – Wieder gibt Trier eine Führung aus der Hand

Schiedsrichter verhängt zwei Handelfmeter vor der Pause - Eintracht wird unter Wert geschlagen

In der vergangenen Saison war Regionalligist Eintracht Trier mit neun Auswärtssiegen in Folge gestartet. In dieser Spielzeit will es in der Fremde noch nicht klappen. Beim 1:3 gestern Abend in Ulm setzte es die zweite Niederlage jenseits des Moselstadions hintereinander.

Zwei Entscheidungen von Schiedsrichter Patrick Laier binnen 60 Sekunden sorgten früh dafür, dass die Emotionen hochkochten.

Erst ahndete er einen von Kevin Birk, Torwart des SSV Ulm, aufgenommenen Ball als kontrollierten Pass eines Mitspielers – indirekter Freistoß für Trier. In dessen Nachgang schmiss sich Ulms Christian Sauter in einen Schuss von Christian Telch – Handelfmeter! Zwei diskutable Entscheidungen, die die Ulmer Spatzen – so der Spitzname des SSV - aufs Bäumchen brachten. Muhamed Alawie blieb cool – er verwandelte den Strafstoß sicher zur Trierer Führung.

In der 32. Minute rückte der Referee erneut in den Blickpunkt, als er den nächsten Handelfmeter verhängte – diesmal hatte er Florian Riedel als Sünder ausgemacht. SVE-Torwart Chris Keilmann ahnte die Ecke, hatte beim platzierten Flachschuss von David Braig aber keine Chance.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Triers Trainer Peter Rubeck schon einmal gewechselt. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison sah sich der 54-Jährige gezwungen, vor der Halbzeit eine personell-taktische Korrektur vorzunehmen. Gegen Homburg hatte es Alawie getroffen, im Pokal gegen Dortmund Simon Maurer. Diesmal musste Rechtsaußen Alexander Dartsch raus – in der 24. Minute. Der Neuzugang aus Chemnitz quittierte die Herausnahme mit einem herzhaften Tritt gegen einen an der Auswechselbank liegenden Bällesack.

Für Dartsch kam Tobias Henneböle, der nach seinem Wechsel vom RCD Mallorca sein Debüt feierte – zunächst im defensiven Mittelfeld, später in der Innenverteidigung.

Er konnte nicht verhindern, dass die Gastgeber die offene, chancenreiche Partie drehten. Mit einem fulminanten Schuss traf Vinko Sapina kurz nach der Pause (49.) zum 2:1, Thomas Rathgeber legte mit einem sehenswerten Drehschuss das 3:1 nach (71.).

Die Eintracht, die insgesamt einen mutigen Auftritt hinlegte, aber in den entscheidenden Szenen das Nachsehen hatte, wurde unter Wert geschlagen. Wie schon in Kaiserslautern gab sie eine Führung aus der Hand.

Am Samstag spielt der SVE wieder zu Hause – dann ist der rheinland-pfälzische Rivale TuS Koblenz zu Gast.

Spiel-Statistik:

SSV Ulm 1846: Birk – Reichert, Krebs, Sturm, Fassnacht – Bagceci (65. Nierichlo), Sapina, Sauter (59. Kücük), Graciotti – Rathgeber, Braig (87. Michel)

Eintracht Trier: Keilmann – Riedel (51. Szimayer), Maurer, Schneider, Heinz – Dartsch (24. Henneböle), Telch, Garnier (69. Blum), Anton – Lienhard, Alawie

Tore: 0:1 Alawie (9., HE), 1:1 Braig (32., HE), 2:1 Sapina (49.), 3:1 Rathgeber (71.)

Schiedsrichter: Patrick Laier

Zuschauer: 2004

Stimmen zum Spiel:

Peter Rubeck, Trainer Eintracht Trier:

Der Ulmer Sieg war verdient. Für die Gegentore, die wir gefangen haben, finde ich keine Worte. Das war amateurhaft hoch sechs. Ulm war in jeder Sekunde des Spiels bereit, mehr zu investieren. Bei uns habe ich eine gewisse Zufriedenheit nach den vergangenen Spielen festgestellt. Wir haben dem Gegner die Tore geschenkt. Unser Abwehrverhalten war nicht regionalligawürdig.

Stephan Baierl, Trainer SSV Ulm 1846:

Es ist beachtlich, über welche offensive Qualität Trier verfügt. Die Eintracht ist passsicher und schnell. Der Spielverlauf hat uns überhaupt nicht in die Karten gespielt. Doch meine Mannschaft hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das war aller Ehren wert. Die Mannschaft hat eine tolle Moral an den Tag gelegt. Ich bin hochzufrieden. Wir haben eine der besseren Mannschaften der Regionalliga, die ganz schwer zu bespielen ist, geschlagen. Dafür gilt mein höchster Respekt.

Aufrufe: 030.8.2016, 18:11 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor