0:1 gegen Mannheim – Trier verliert auch letztes Saisonspiel

Er hätte nur aus dem Augenwinkel nach links schauen müssen. Hätte Florian Riedel den Ball quer zum freistehenden Muhamed Alawie gepasst, Triers Stürmer wäre wohl vor keinem großen Problem gestanden, die Führung für die Eintracht zu erzielen. Doch Triers Rechtsverteidiger traf in der 37. Minute die falsche Entscheidung und zog (erfolglos) selber ab.

In einem Spiel, in dem beide Teams aufgrund noch ausstehender wichtiger Aufgaben nicht an die Schmerzgrenze gingen, war das die dickste Chance vor der Pause, dicht gefolgt von einem abgefälschten Schuss von Mannheims Marco Müller aus kurzer Distanz (40.).

Zweikämpfe wurden nicht mit letzter Konsequenz geführt. Mannheim spielt in der Drittliga-Relegation noch gegen den SV Meppen, und der SVE trifft im Rheinlandlandpokalfinale auf die TuS Koblenz. Kein Wunder, dass nicht volles Risiko gegangen wurde. So entwickelte sich eine muntere Partie, in der dem SVW ein Kopfballtor von Marcel Seegert wegen eines vorangegangenen Fouls nicht anerkannt wurde (41.).

Nach dem Seitenwechsel brachte Ali Ibrahimaj das Kunststück fertig, frei aus zehn Metern den Ball nicht im Tor unterzubringen (50.). Auf dem Rasen ging es hin und her, Mannheim ließ in Person von Hebisch (72.) und des eingewechselten Ex-Eintrachtlers Benedikt Koep (74.) weitere Großchancen ungenutzt. Auf der Gegenseite fischte SVW-Torwart Markus Scholz den Ball bei einem Schuss von Patrick Lienhard sehenswert aus der Luft (65.).

Kurz vor Schluss erzielte der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Sebastian Gärtner per Flachschuss das entscheidende Tor für Mannheim (87.) – ein im Endeffekt verdienter Sieg, weil die Eintracht im Spiel nach vorne mal wieder zu uneffektiv geblieben ist.

Beim SVE fehlten Michael Dingels und Christos Papadimitriou gelbgesperrt. Robin Garnier und Kevin Heinz standen angeschlagen nicht zur Verfügung. Für das Quartett liefen Simon Maurer, Michael Blum, Antonyos Celik (als Sechser vor der Abwehr) und Vincent Boesen (im linken Mittelfeld) auf.

Spiel-Statistik:

Eintracht Trier: Keilmann – Riedel, Maurer, Cinar, Blum – Celik – Zinram (76. Kurz), Telch, Lienhard (88. Kinscher), Boesen (69. Kaminiotis) – Alawie

Waldhof Mannheim: Scholz – Müller, Seegert (76. Nag), Nennhuber, M. Celik – Korte, Fink, Tüting (69. Gärtner), Ibrahimaj – Hebisch, Sommer (60. Koep)

Tor: 0:1 Gärtner (87.)

Schiedsrichter: Manuel Bergmann (Erbach)

Zuschauer: 1375

Stimmen zum Spiel:

Rudi Thömmes, Interimstrainer Eintracht Trier: Man hat heute wieder gesehen, dass die Mannschaft will, aber es fehlt ein Stück weit Qualität vorne und hinten. Das hat sich die ganze Saison durchgezogen. Nun ist es wichtig, die Köpfe hochzunehmen. Wir haben am kommenden Donnerstag mit dem Rheinlandpokalfinale ein ganz wichtiges Spiel. Direkt nach dem Abpfiff habe ich über viele Dinge nachgedacht. Über die schönen und traurigen Dinge, die ich mit Trier erlebt habe. Egal, was passiert ist: Es ist immer wieder weitergegangen. Nun müssen alle anpacken, damit Eintracht Trier wieder dahinkommt, wo Eintracht Trier hingehört. Und das ist sicher nicht die Oberliga.

Gerd Dais, Trainer Waldhof Mannheim: Aufgrund des Chancenverhältnisses haben wir verdient gewonnen. Wir hatten drei, vier hochkarätige Chancen.

Extra: Sicherheit

Überwiegend friedlich und unproblematisch verlief aus Sicht der Polizei die Regionalligabegegnung. Allerdings wurden bei der Begleitung der Mannheimer Fans zwei Polizisten verletzt, zudem wurde eine Beleidigung angezeigt. Diese Straftaten würden konsequent verfolgt, so die Polizei. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Polizeieinsatz. Neben vereinzelten Provokationen der Fans untereinander und den drei Straftaten zum Nachteil der eingesetzten Polizeibeamten verlief das Spiel insgesamt ruhig", sagt Einsatzleiter Ralf Krämer. red

Eintracht-Stürmer Muhamed Alawie im fupa-Video-Interview:

Waldhof-Angreifer Benedikt Koep im fupa-Video-Interview: