2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Trinkpause in der Mittagssonne: Die israelischen Fußball-Nationalspieler erfrischen sich mit Wasser aus einer Kühlbox. Schatten durch Bäume gab es nur in einer kleinen Ecke des Fußballplatzes in Reichenwalde.  ©MOZ/Bernhard Schwiete
Trinkpause in der Mittagssonne: Die israelischen Fußball-Nationalspieler erfrischen sich mit Wasser aus einer Kühlbox. Schatten durch Bäume gab es nur in einer kleinen Ecke des Fußballplatzes in Reichenwalde. ©MOZ/Bernhard Schwiete

Israels Nationalmannschaft trainiert beim SV Eintracht Reichenwalde

Das Geläuf gilt als ausgezeichnete Trainingsstätte für Profimannschaften aus aller Welt

Auf dem Sportplatz in Reichenwalde machen diese Woche mal wieder Fußballprofis Station. Die Nationalmannschaft Israels absolviert dort seit Montag ein Trainingslager. Unterkunft haben die Profis im A-Rosa Resort in Bad Saarow.

Dort, wo normalerweise die Hobbyspieler von Eintracht Reichenwalde ihre Kreisklasse-Spiele austragen, ist zum wiederholten Male die große Fußballwelt zu Gast. Diesmal ist es sogar eine Nationalmannschaft, die zwei Mal täglich per Bus zum Training angefahren kommt. Die Auswahl aus Israel bereitet sich dort bis Freitag auf zwei kommende Länderspiele vor.

Gerade mal eine Handvoll Zuschauer ist um 11 Uhr auf den Sportplatz gekommen, um die Profis zu beobachten. "Ich schaue auch zu, wenn unsere Alten Herren und die Frauen spielen", sagt Günter Tauchert. Zwölf Jahre lang war er Vorsitzender von Eintracht Reichenwalde, und auch im hohen Alter ist der Sportplatz am Ortsausgang Richtung Bad Saarow seine zweite Heimat. "Ich werde auch in den nächsten Tagen noch ein paar Mal vorbeikommen", sagt er.

Wenn Hertha BSC, der Bundesligist aus Berlin, seine Sommertrainingslager in Reichenwalde abhält, stößt das auf deutlich mehr Interesse. Das mag daran liegen, dass den Israelis die ganz großen, weltbekannten Stars fehlen. Ein paar Namen aus der Mannschaft kennen Experten aus der Bundesliga - Almog Cohen vom FC Ingolstadt und Taleb Tawatha von Eintracht Frankfurt, der nach seinem Einsatz am Sonnabend im Finale des DFB-Pokals erst heute hinzukommt. Yossi Benayoun spielte lange in der englischen Premier League.

Hinzu kommt aber, dass das Trainingslager der Öffentlichkeit gar nicht angekündigt wurde. Nicht einmal auf der Internetseite des israelischen Fußballverbandes findet sich dazu eine Notiz. Wer das Sportgelände betreten will, wird zunächst von einem Sicherheits-Mitarbeiter nach seinem Begehr gefragt. Während der Trainingseinheit ist die Einfahrt abgeschlossen.

Dass die Israelis zum Trainieren nach Deutschland gereist sind, hat gleich mehrere Gründe, wie der Pressesprecher des Verbandes, Shlomi Barzel, am Rande des Platzes erzählt. "Hier ist die Mannschaft isoliert von Medien und Familien", sagt er. Dadurch sei ein konzentriertes Arbeiten möglich. In der Tat: Während die deutsche Nationalmannschaft auch zu Trainingslagern stets von einem großen Tross Journalisten begleitet wird, ist in Reichenwalde kein einziger Pressevertreter aus Israel zu sehen. "Und in Israel sind die Temperaturen höher", ergänzt Barzel. Ironie des Ganzen: Während das Thermometer in Reichenwalde am Montagnachmittag 30 Grad anzeigte, wurden aus Netanya, wo die Israelis nächste Woche ein Spiel gegen Moldawien austragen, nur 27 Grad gemeldet.

Die Gastgeber in Deutschland indes werden mit Lob überhäuft. Der Fußballplatz in Reichenwalde sei der beste in Deutschland, sagt Barzel. Cheftrainer Elisha Levy habe sich davon bei einem Besuch im Vorfeld persönlich überzeugt. Und für das Luxushotel A-Rosa Scharmützelsee findet er nur ein Wort - "toll".

Aufrufe: 030.5.2017, 09:25 Uhr
MOZ.de / Bernhard SchwieteAutor