2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
– Foto: Alfred Weinandy

In Schillingen legt eine Arbeitsgruppe das Saisonziel fest

Die Bezirksliga vor der neuen Saison: So ist die Lage beim SV Konz, der TuS Schillingen, die SG Sauertal Ralingen und die SG Saartal-Irsch.

Noch rund zehn Tage sind es, bis es in der Bezirksliga wieder losgeht. Wie die aktuelle Lage bei den Clubs und Spielgemeinschaften ist, wie die Erwartungen sind, und wie die bisherige Vorbereitung lief, beleuchten wir in einer mehrteiligen Serie.

Angekommen in der Liga ist der SV Konz. Zum Zeitpunkt des coronabedingten Saisonabbruchs Mitte März belegte die Elf von Trainer Thomas Berens, der in der Saar-Mosel-Stadt seine dritte Saison beginnt, den neunten Tabellenrang. „Wir befinden uns in der Entwicklung und wollen konsequent weiterfahren. Das heißt, dass wir uns darauf vorbereiten, später auch ohne die erfahrenen Spieler zurechtzukommen und der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben. Mittelfristig sind wir ambitioniert, oben mitzuspielen“, peilt der Konzer Coach in der kommenden Saison einen Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle an.

Personell hat sich wenig getan. Es gab keine echten Abgänge. Winterneuzugänge wie Kevin Bernard, Aleksandar Parhamov oder Hamza Mato konnten sich mangels Spielpraxis noch nicht richtig in Szene setzen. Nun wurden mit Torwart Max Kintgen (Tawern) sowie den beiden A-Jugendlichen Jonas Kürwitz und Lucas Seibel weitere Neuzugänge vermeldet. Verlassen haben den Verein Marco Ihl (Tawern), Marius Weis (Franzenheim) sowie Torwart Maximilian Wirkus (Saartal-Irsch).

In der Vorbereitung lief es für Coach Berens bislang nicht so richtig rund, dennoch ist der Trainer zuversichtlich: „Wenn alles gut läuft, ist sogar eine Platzierung zwischen fünf und acht möglich. Auf jeden Fall wollen wir ambitionierten Fußball spielen“. Los geht es für die Konzer am Samstag, 5. September, beim Lokalrivalen Saartal-Irsch, wo die Berens-Elf in der vergangenen Runde beim 3:1 gewann.

Beim TuS Schillingen feiert ein neuer Trainer sein Debüt. Der 37-jährige Sascha Freytag hat saarländische Wurzeln. Nun zog es ihn aus familiären Gründen in die Region. Seine gesamte, über 20-jährige Fußball-Laufbahn absolvierte der Mittelfeldspieler beim TuS Nohfelden. „Die Zielvorgabe ist schwierig. Ich kenne die neue Klasse nicht“, bedeutet die Bezirksliga für ihn Neuland, doch an Erfahrung mangelt es ihm nicht. „Wie ich die Situation einschätze, ist der Klassenerhalt unsere realistische Vorgabe. Mehr zu fordern, wäre vermessen. Wir haben eine Arbeitsgruppe gebildet, die herausfinden soll, was unsere Zielsetzung ist“, will er neue Wege gehen.

Fest steht für ihn, dass der Angriff umorganisiert werden soll. „Wir haben nur wenige Tore geschossen. Wir wollen deshalb in der Offensive unser Spielsystem variabler angehen, damit wir unberechenbarer werden. Unsere Abschlussquote ist stark verbesserungswürdig“, erinnert er an die mageren 28 Saisontreffer in den 18 Spielen der Vorsaison. Als Neuzugang verbucht der TuS Elias Hansjosten von der Schweicher A-Jugend. Jonas Meier ging nach Niederkell. Auch in Sachen Mannschaftsgefüge will sich Freytag auf die neuen Gegebenheiten einstellen: „In meinem bisherigen Verein hatten wir eine extrem junge Mannschaft. In Schillingen liegt der Durchschnitt bei über 25 Jahren. Das erfordert eine Umstellung – auch bei den Trainingsabläufen“.

Dafür sind die Rahmenbedingungen in Schillingen optimal. „Besser könnte es nicht sein. Wir haben hier eine große Sportanlage und treue Zuschauer“, so Freytag, der hofft, dass die Fans die Mannschaft weiter durch die Liga tragen. „Unser Ziel ist es, einen gepflegten Ball zu spielen, den Klassenerhalt zu schaffen und die Mannschaft nach vorne zu bringen“.

Als Tabellendrittletzter steckte die SG Sauertal Ralingen vor Abbruch der Saison in höchster Not, doch dann rettete die coronabedingte Nichtabstiegsregelung die Sauertaler vor dem Gang in die Kreisliga. Martial Servais, der die Ralinger im dritten Jahr coacht, wertet den Klassenerhalt aber nicht nur als Geschenk. „Ich bin sicher, wir hätten es noch aus eigener Kraft geschafft. Wir hatten eine gute Wintervorbereitung – meiner Meinung nach die beste, die ich gemacht habe, seit ich Trainer bin. Wir wollten unser Spielsystem verändern und aus einer kompakten Defensive Nadelstiche setzen.“

Ein personeller Aderlass hatte die Sauertaler in die gefährliche Schieflage gebracht. Neben dem Wegzug von Jonas Pallien galt es auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Marco Port und Benedikt Neises zu verkraften. „Es fehlte uns die Durchschlagskraft im Angriff“, musste Servais seinen kleinen Kader immer am oberen Limit spielen lassen.

Auch in der kommenden Saison ist das Ziel mit dem Klassenerhalt klar definiert. „Die Liga hat ein hohes Leistungsgefälle. Es gibt vier, fünf gute Mannschaften, danach muss man Abstriche machen. Zu diesen Teams zähle ich auch uns“. Schon der erste Gegner aus Nusbaum stellt für Ralingen eine Herausforderung dar. „Sie waren eine der positiven Überraschungen der Vorsaison. Wir fühlen uns aber auf dem gleiche Niveau wie unser Gegner.“

Bei der SG Saartal-Irsch schien alles in bester Ordnung, der zehnte Platz beim Saisonabbruch wurde als Sprungbrett für eine Leistungsoptimierung an der Saar gewertet. Doch dann tauchte der turbulente Frühsommer den Verein und Trainer Heiko Niederweis in ein Stahlbad der Gefühle. Die Nachricht, dass die Säulen Nicolas Jakob, Lucas Jakob, Tim Thielen und Benedikt Schettgen in Richtung Luxemburg und Hochwald-Zerf verlassen, sorgte für Aufruhr. „Das war für mich ein Hammerschlag. Daran hatte ich lange zu knabbern“, verrät Niederweis. Doch die SG reagierte. Mit den beiden 31-jährigen Routiniers Dominik Zwick und Tobias Baier (vorher FSV Salmrohr und bei diversen luxemburgischen Erstligateams) wurden dem jungen Team zwei erfahrene Kicker (Innenverteidiger und Stürmer) zur Seite gestellt, die wieder Stabilität in die Truppe bringen sollen (TV berichtete ausführlich). Die weiteren Zugänge Paul Weiter (Perl-Besch) und Maximilian Wirkus (Konz) ergänzen den Kader.

Mit den Neuzugängen hofft der Trainer, das gleiche spielerische Niveau wie bisher beibehalten zu können. Im Auftaktspiel gegen Konz kann er direkt Revanche für die letzte Heimspielniederlage in der alten Saison nehmen.

Aufrufe: 026.8.2020, 14:05 Uhr
Josef WeirichAutor