Dreimal Rot binnen Sekunden in Gransee

Er ist Fußballer durch und durch, trägt aktuell das Trikot vom Post SV und war viele Jahre lang auch einer der erfolgreichsten Unparteiischen im Landkreis Oberhavel. Doch was David Deringer in der 42. Minute zu sehen bekam, "habe ich noch nie erlebt. Weder als Spieler, noch in meiner Zeit als Schiedsrichter. Gransee hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn noch mehr von ihnen vom Platz geflogen wären".

Nach einem Foul wurde es turbulent. "Ich wurde umgetreten", erzählt Gransees Kevin Klapötke. "Das war eine ganz klare Sache", berichtet auch Deringer. Dann sei es emotional geworden. Nach gegenseitigen Schubsereien landete Klapötke plötzlich im Schwitzkasten des Zehlendorfers Sven Wendt. Beide Spieler wurden schließlich von Schiedsrichter Bernd Hufenbach mit Rot vom Platz geschickt. "Ich habe in diesem Moment meine Arme weggenommen. Weniger kann ich in dem Moment gar nicht machen", ärgerte sich Kevin Klapötke über die Karte. Diese Szene war Auslöser einer Spielertraube, und auch der Granseer Sascha Brückmann sah Rot.

"Ich bin immer noch gefrustet", sagt Klapötke, der davon ausgeht, mindestens drei Spiele zuschauen zu müssen. Damit wird er seiner Mannschaft in den verbleibenden drei Begegnungen wohl nicht mehr im Kampf um den Klassenerhalt helfen können.

Dabei werden Klapötkes Tore von der Eintracht gebraucht. Gegen Zehlendorf II erzielte der Offensivmann seine Saisontreffer 13 und 14. In der 20. Minute wurde er von Chris Netzband bedient, ließ einen Gegenspieler aussteigen und traf rechts ins kurze Eck. Sein zweites Tor des Tages legte Kevin Klapötke zehn Minuten vor der Pause nach. Es war ein erfolgreich abgeschlossener Konter der Eintracht.

Nach der Pause passierte wenig, was vor allem daran lag, dass die Gäste kein Kapital aus ihrer personellen Überlegenheit schlagen konnten. "Es war ein verdienter Sieg für Gransee. Wir waren schlechter und sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Die Eintracht wollte die drei Punkte mehr", sagt David Deringer.

Für Klapötke war der Sieg über Zehlendorf "absolut überlebensnotwendig" für Eintracht Gransee. Er hofft nun, dass es seiner Mannschaft gelingt, in den kommenden Begegnungen weiter zu Punkten. "Wir werden versuchen, das Bestmögliche herauszuholen. Nach den zwei Roten Karten und immer wieder zahlreichen Spielern, die arbeiten müssen, wird es personell aber eng."

Gransee: Göde - Yosofi, Brückmann, Gawehn (87. Eichhorn), Dahm, Netzband, Albrecht, Röhnisch, Lange (46. Tahir), Neidler, Klapötke

Zehlendorf II: Hesse - Witte, Loos (83. Bauerfeld), Wendt, Deringer, Winkelmann, Schröder (46. Peukert), A. Krickhahn, Kirschner, Splittgerber (51. Demeter), M. Krickhahn