2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines
– Foto: Hans Krämer

Die SG Altrich und der „kleine Drecksack“

Im Auftaktspiel der Kreisliga B II Mosel schlägt die SG Altrich den SV Dörbach mit 5:3 und setzt ein erstes Ausrufezeichen.

Der Start ist mit dem 5:3 über Dörbach geglückt und nährt die Hoffnungen im Lager der SG Altrich/Wengerohr, dass es in dieser Saison mit der Rückkehr in die A-Klasse klappt. Spielertrainer Andreas Steffen weiß, wo er den Hebel ansetzen muss.
Viermal Zweiter, dreimal Dritter: Vordere Platzierungen gab es in den vergangenen sieben Jahren regelmäßig für die SG Altrich/Wengerohr. Doch die Rückkehr in die A-Klasse, der man zuletzt 2003 angehörte, wollte dabei nicht gelingen. Auch diesmal ist das Ziel der Spielgemeinschaft, vorne mitzumischen. Dass man das Zeug dazu hat, wurde zur Saisonpremiere deutlich.

Zwar kamen die mit fünf Neuzugängen angetretenen Gäste – darunter der nun neben Christian Berg als (Spieler-) Trainer agierende Jannik Scheit – besser ins Spiel, die ersten beiden Treffer erzielte aber Altrich/Wengerohr. Zunächst schloss der starke Sven Nickenig aus halbrechter Position vorbei am machtlosen Christian Puderbach im Dörbacher Tor ab (16.). Dann war es SG-Spielertrainer Andreas Steffen, der eine Konfusion in der Hintermannschaft des früheren Rheinlandligisten ausnutzte und zum 2:0 einschob (34.).

Nico Neidhöfer scheitert zweimal knapp

Das Spiel der Gastgeber, die keinen einzigen Neuzugang zu verzeichnen haben und homogener als Dörbach wirkten, war indes nicht fehlerfrei. Mit dem schnellen Nico Neidhöfer, dem Neuzugang vom FC Kinderbeuern, hatte die Altrich/Wengerohrer Abwehr so ihre liebe Müh´ und Not. Zwischen dem ersten und zweiten Treffer der Spielgemeinschaft scheiterte der 22-Jährige zweimal knapp am reaktionsschnell parierenden Kevin Zuch im Tor des amtierenden B-II-Vizemeisters.

„Sicher hat Altrich seine spielerische Klasse bewiesen. Zumindest in der ersten Hälfte konnten wir aber gut mithalten. Leider haben wir bei den meisten Gegentreffern nicht gut ausgesehen“, meinte SVD-Coach Berg in seiner Analyse. Und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit waren die Gäste denn auch erfolgreich: Eine feine Kombination über Jacob Boesen schloss Sauertal-Rückkehrer Julian Gröner mit einem platzierten 18-Meter-Schuss zum 2:1-Halbzeitstand ab.

Mit den verletzten Dominik Weiland und Lars-Eric Thul sowie dem Trainer-Neffen Kilian Berg (mit der Feuerwehr unterwegs) fehlten zudem einige Leistungsträger. Beinahe wäre auch noch Fidei-Rückkehrer Simon Boesen kurz vor der Halbzeit hinzugekommen und die Gäste hätten fortan in Unterzahl gespielt: Der regelwidrige Ellenbogeneinsatz Boesens gegen Joshua Schmidt geschah aber im Rücken des im Übrigen gut leitenden Schiedsrichters David Vandamme (44.).

Dominic Esch war zwei Minuten nach dem Seitenwechsel der Unglückliche, als er eine scharfe Hereingabe von Nickenig unfreiwillig ins eigene Netz lenkte. Dörbach hatte nur wenig später eine dicke Chance durch Michael Stoffel; die Latte stand aber dem 3:2 im Wege.

Altrich war einfach effektiver und geradliniger. So auch beim Doppelschlag Mitte der zweiten Hälfte. Zunächst blieb Sebastian Weinand Sieger gegen SV-Kapitän Thorsten Richter und Schlussmann Puderbach (66.), dann traf Nickenig aus ganz spitzem Winkel (67.).

Esch rückt nach vorne und trifft doppelt

Das Spiel war gelaufen. SG-Spielertrainer Steffen konnte selbst getrost den Platz verlassen. Nach einer Stunde war auch Nico Neidhöfer auf der anderen Seite wegen einer Bänderverletzung am Knie nicht mehr dabei. Für ihn rückte Abwehrspieler Esch nach vorne und konnte immerhin noch Ergebniskosmetik betreiben. Zunächst überlupfte er SG-Torwart Zuch gefühlvoll (69.), dann hämmerte er den Ball per Elfmeter (Martin Siegmund hatte Michael Stoffel gefoult) mit voller Wucht in die Maschen (82.).

Die beiden späten Gegentreffer waren für Andreas Steffen nicht mehr als Schönheitsfehler. Nachdem sein Team im vergangenen Jahr die beiden ersten Spiele verloren hatte, setzte man diesmal alles daran, gut aus den Startlöchern zu kommen: „Wir waren hellwach, sind direkt ins Spiel reingekommen. Die Jungs waren absolut motiviert. Als Trainer kann ich da nur voll zufrieden sein.“

Ob es diesmal klappt mit dem Aufstieg? Das vermag Steffen nicht zu versprechen. An was es in den letzten Jahren mangelte, weiß er aber: „Oft fehlte das letzte Quäntchen Glück und der kleine Drecksack.“ Den versuche er nun herauszukitzeln. Vor allem solle dies über die mannschaftliche Geschlossenheit gehen. Das 5:3 über Dörbach war schon mal ein starker Anfang.

SG Altrich / Wengerohr-B – SV Eintracht 66 Dörbach 5:3
SG Altrich / Wengerohr-B: Kevin Zuch, Tobias Clemens, Martin Siegmund, Oliver Zettl, Tom Traumann (71. Jannis Coenen), Jens Bollig, Joshua Schmidt, Samuel Coenen, Sven Nickenig (81. Sebastian Gordon), Andreas Steffen (61. Kai Könen), Sebastian Weinand.
SV Eintracht 66 Dörbach: Christian Puderbach - Odion Enagbonmuna, Aron Gilz, Dominic Esch, Jannik Scheit, Julian Gröner, Simon Boesen, Thorsten Richter, Michael Stoffel, Nico Neidhöfer (60. Kevin Nabert), Jacob Boesen.
Schiedsrichter: David Vandamme (Binsfeld) - Zuschauer: 74
Tore: 1:0 Sven Nickenig (16.), 2:0 Andreas Steffen (34.), 2:1 Julian Gröner (45.+3), 3:1 Dominic Esch (47. Eigentor), 4:1 Sebastian Weinand (66.), 5:1 Sven Nickenig (67.), 5:2 Dominic Esch (69.), 5:3 Dominic Esch (82., Foulelfmeter)

Christian Berg, Trainer des SV Dörbach:

Andreas Steffen, Spielertrainer der SG Altrich:

Aufrufe: 018.8.2019, 16:25 Uhr
Andreas Arens Autor