2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview der Woche
F: Bauer
F: Bauer

Derby-Premiere ist auch ein Duell im Tabellenkeller

In der Fußball-Mittelrheinliga erwartet der SV Eilendorf Aufsteiger SV Breinig. Anpfiff morgen um 17 Uhr.

Derby-Premiere in der Fußball-Mittelrheinliga: Erstmals treffen der SV Eilendorf und der SV Breinig in dieser Spielklasse aufeinander. Doch die Vorzeichen sind alles andere als erfreulich: Denn Gastgeber SVE erwartet als punktgleicher Tabellenletzter den Aufsteiger, seines Zeichens Vorletzter. Mit den Trainern Achim Rodtheut (SVE) und Michael Burlet (Breinig) sprach Helga Raue.

Haben Sie zu Saisonbeginn ein Derby unter diesen Vorzeichen erwartet?

Rodtheut: Das hatte ich mir ganz sicher nicht gewünscht. Ich wusste aber, dass es nicht auszuschließen ist, dass beide Teams in dieser Saison um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Mir war klar, dass es für mein Team richtig schwierig werden würde aufgrund der bekannten personellen Situation. Für den Aachener Amateurfußball insgesamt ist die Situation sicher nicht toll.

Burlet: Ich wusste, dass es für uns als Aufsteiger diese Saison ganz schwer werden würde. Unsere Personalsorgen haben die Situation verschärft. Aber beide Teams ganz unten? Nein. Sicher ist aber auch: Derjenige, der den Spielplan gemacht hat, ist kein Breinig-Fan. Wir hatten ein schweres Auftaktprogramm und erst jetzt die beiden Derbys – nächste Woche kommt Alemannia II zu uns – zum Abschluss der Hinrunde hintereinander.

Wir übertragen das Spiel live auf FuPa.tv:
https://www.fupa.net/tv/match/sv-1914-eilendorf-spielverein-1910-breinig-2415816-1777/

Hätten Sie den Gegner in der Gefahrenzone erwartet?

Rodtheut: Es war die Frage, wie lange die Euphorie den Aufsteiger trägt und wie er startet. Ich hatte Breinig eigentlich die Rolle zugetraut, die wir in der vergangenen Saison gespielt haben. Breinig hatte ein schweres Auftaktprogramm, und sitzt man nicht direkt im richtigen Zug, dann wird es auf diesem Niveau schwer.

Burlet: Damit habe ich nicht gerechnet, ich hatte erwartet, dass der SV Eilendorf eine so gute Rolle wie in der vergangenen Saison spielen würde. Dass beide Klubs unten drin stehen würden, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hoffe sehr, dass beide Mannschaften doch noch die Kurve bekommen.

Was halten Sie denn vom gegnerischen Trainer?

Rodtheut: Michael und ich kennen uns ja seit vielen Jahren und haben ein gutes Verhältnis zueinander. Wir schätzen uns fachlich und menschlich. Und ticken in vielen Dingen gleich.

Burlet: Ich zolle Achim und seiner Arbeit in Eilendorf Respekt. Er und sein gesamtes Team leisten tolle Arbeit. Ich weiß, wie schwer er und ich es in dieser Saison haben. Über die Jahre hinweg haben wir uns eine Freundschaft aufgebaut, sportlich und menschlich.

Wie stufen Sie den Gegner ein?

Rodtheut: Die meisten Jungs kennt man seit Jahren. Die Breiniger haben eine gute fußballerische Qualität, sind ja nicht umsonst in der vergangenen Saison aufgestiegen.

Burlet: Der SVE hat viel Qualität, vor allem in der Offensive. Wichtig wird es für uns sein, die aus dem Spiel zu nehmen. Und dass wir versuchen, die Standards der Eilendorfer zu unterbinden.

Was erwarten Sie vom Derby?

Rodtheut: Auf jeden Fall ist so ein Derby in der Mittelrheinliga im hiesigen Amateurfußball schon mal etwas Besonderes. Daher haben wir die Anstoßzeit am Sonntag auch auf 17 Uhr verlegt, damit möglichst viele Leute schauen können, was auf dem Platz passiert. Es ist ein sogenanntes „Sechs-Punkte-Spiel“, der Sieger kann den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herstellen.

Burlet: Ich denke, dass sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe begegnen werden und dass es auf die Tagesform ankommt.

Gibt es einen Favoriten?

Rodtheut: Beide Mannschaften haben ihr jeweils letztes Spiel gewonnen, gehen daher mit einem gewissen Selbstbewusstsein ins Spiel. Das ist für die Zuschauer von Vorteil, da sie kein verunsichertes Team sehen, sie im Gegenteil ein spannendes Duell auf Augenhöhe erwartet.

Burlet: Beide Mannschaften treten mit einem Sieg im Rücken an, der Sieger wäre wieder an der Konkurrenz dran. Ein Remis würde keinem von uns weiterhelfen, obwohl ich auswärts auch damit schon zufrieden wäre.

Wie sieht es personell bei Ihnen aus?

Rodtheut: Unverändert angespannt. Hoffentlich verschont uns die Grippewelle . . ..

Burlet: (seufzt) Da sage ich gar nichts mehr zu, das Thema begleitet uns ja schon die gesamte Hinrunde. Dis Situation hat sich definitiv nicht verbessert, wir pfeifen aus dem letzten Loch. Hoffentlich werden in der Winterpause verletzte Spieler zurückkehren.

Herrscht schon Vorfreude auf die nahende Winterpause?

Rodtheut: Erst einmal freue ich mich, dass wir noch zwei Spiele vor der Brust haben, in denen wir punkten können. Danach werden wir sehen, was unter dem Strich steht. (lacht) Und vielleicht freuen wir uns dann nicht, dass dann schon Winterpause ist.

Burlet: Herrlich – Winterpause! Die habe ich mir nie sehnlicher gewünscht. Gott sei Dank ist dann dieses halbe Jahr – sprich die Hinrunde – vorbei.

Aufrufe: 028.11.2015, 18:02 Uhr
rau I AZ/ANAutor