2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht

Ein Spieltag wie gemalt

Fußball-Landesliga: Für die SVEW dürfte beim Kampf um den Klassenerhalt nichts mehr anbrennen. Nun steht Kreisderby an

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Das war ein Spieltag wie gemalt für Fußball-Landesligist SV Eidinghausen-Werste. Zum einen setzten die Werster mit dem 1:0-Sieg gegen Spitzenreiter VfB Fichte Bielefeld das Ausrufezeichen am 29. Spieltag in der Liga und halfen sich am meisten selber mit diesem Dreier. Die Konkurrenz patzte. Mit nun 36 Punkten ist der Klassenerhalt rein rechnerisch noch nicht endgültig eingetütet, doch anbrennen sollte eigentlich nichts mehr.

Doch der SVEW-Trainer Christian Scheidies traut dem Braten noch nicht so recht und hat einen großen Wunsch für den nächsten Sonntag: „In Maaslingen müssen wir den Klassenerhalt mit einem Sieg endgültig perfekt, den Deckel drauf machen!“ Und bei Wiederholung dieser grandiosen Leistung von Sonntag ist im Mindener Nordkreis der zweite Sieg gegen die Rot-Weißen in dieser Saison (in der Hinrunde nach irre spannendem Match mit 4:3 gewonnen) ein total realistisches Ziel.

„Mit so einer Leistung können wir jede Mannschaft in der Liga schlagen“, sagte Kapitän Egor Pyntja nach dem Abpfiff und reihte sich ein in die Spielertraube, die in der Nähe des Mittelkreises tanzte. Und der Trainer, der nun seinen Jungs ein Essen kredenzen muss (bei einem Sieg gegen ein Top-5-Team ist das laut Strafenkatalog die „Strafe“ für den Coach), war stolz auf seine Mannschaft, die insbesondere kämpferisch einen super Fight ablieferte und das taktisch auf dem Platz umsetzte, was der Coach den Spielern mit auf den Weg gegeben hatte.


„Ein offensivstarkes Team wie Fichte musst du laufend mit Pressing bearbeiten, damit sie die Bälle auch zurückspielen müssen auf ihren Torwart und von hinten neu aufbauen müssen. Man muss sie im Offensivdrang einbremsen. Deshalb haben wir mit drei Sechsern gespielt“, sagte Scheidies zu seinen taktischen Maßnahmen. Der überragende Sven Redetzky (defensiv wie offensiv), der überall auf dem Kunstrasenplatz zu finden war, Maximilian Appels und Jan Eckert rochierten viel und machten beim Gegner Alarm. Und die Viererkette mit Ali Jaber (mit so einer überragenden Leistung nach langer Verletzungspause war so nicht zu rechnen), Jens Kickelbick, Egor Pyntja und Jannik Albert war sehr griffig, stand den Fichte-Offensiven ständig auf den Puschen und ließ die nicht so recht zur Entfaltung kommen. Komplett auszuschalten sind so top Spieler wie „Chief“ Sadicki, Furkan Ars und Lennard Warweg nicht – aber da war dann mit Torwart Axel Benus ein weiterer überragender Akteur, der die Torchancen der „Hüpker“ mit Glanzparaden zunichte machte. Die offensiver ausgerichteten Rene Kagels, Dimitrios Nemtsis und Andreas Vidovic spulten ebenfalls ein großes Pensum herunter, später die eingewechselten Cihat Konak (58.), Safak Aras (88.) und vor allem der umjubelte „Tor-Joker“ Behar Hiseni (58.). Nicht nur defensiv, auch offensiv setzte die SVEW Duftmarken, erspielte sich Chancen. „Wir haben es nicht geschafft, unsere Qualität auf den Platz zu bringen“, sagte Fichte-Trainer Julian Hesse. Und das war der Verdienst der SVEW – gleichzeitig auch Lob vom Gegner.

Nur warme Worte für RW Maaslingen

„Es tut mir leid, dass wir dir den Geburtstag verhagelt haben“, sagte Holm Hebestreit, Trainer bei Landesligist TuS Tengern, beim anschließenden Pressegespräch nach dem 3:2-Sieg. Leidtragender war sein Trainerkollege Stefan Heitmann von RW Maaslingen. Die sind nächster Gegner – und das zu Hause – von der SV Eidinghausen-Werste.
Heitmann war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, ärgerte sich aber darüber, dass die Phase nach der Pause verhinderte, dass RWM mehr als nur warme Worte aus Tengern mitnahm. In dieser zweiten Halbzeit gerieten die Maaslingener durch einen Doppelschlag (57., 60.) vorentscheidend in Rückstand. Der Abstiegskampf wird immer brutaler, da es immer weniger Spiele werden. RWM rangiert derzeit auf dem viertletzten Platz – und das ist bei vier Absteigern in dieser Saison ein Schleudersitz in Richtung Bezirksliga.
Allerdings kann RWM noch alles in richtige Bahnen lenken, denn sie haben nur einen Punkt Rückstand auf das rettende Ufer und eventuell als großen Faustpfand drei Spiele mehr zu absolvieren als die Konkurrenz im Abstiegskampf – und da kann noch fleißig gepunktet werden.

Aufrufe: 025.4.2017, 13:46 Uhr
Egon BieberAutor