Bayer bietet Kost vom Feinsten

Und im weiten Rund des Seat Boullier-Sportparks waren sich fast alle einig, dass die Kicker aus dem Rheinland auch die Besten an den zwei Tagen waren. Eine Demonstration ihrer körperlichen Stärke und spielerischen Klasse zelebrierten die Bayer-Fußballer wie bestellt zum Showdown im Finale. Das war eine Einbahnstraße, wurden die Wolfsburger fast in ihrer eigenen Hälfte eingeschnürt – und nur ab und an befreiten sich die Niedersachsen aus dieser Umklammerung und erspielten sich in den zweimal 20 Minuten nur eine Topchance durch Willi Reincke. Der scheiterte mit einem strammen Schuss zentral vom der Strafraumkante am glänzend reagierenden Leverkusener Torhüter, der den halbhoch heranfliegenden Ball mit beiden Händen zur Ecke klatsche. Das 1:0 nach zehn Minuten nach einem listigen Lupfer über den Torwart von Aaron Tshimuanga war der Türöffner in diesem Match, mit dem 2:0 von Demas Podelov Sekunden vor dem Halbzeitpfiff war der Drops bereits frühzeitig gelutscht. Die weiteren Treffer nach der Pause fielen wie reife Früchte.

Nur im Halbfinale gegen den erstmals in Werste teilnehmenden FC Bayern München mussten die Bayer-Kicker zittern, hatten letztlich den Papst in der Tasche. „Da wurden wir beschissen, um das mal so drastisch zu formulieren“, erregte sich FCB-Trainer Peter Wenninger zurecht. „Zwei Mal wurde uns ein klarer Strafstoß verweigert und bei dem entscheidenden Gegentor haben wir gepennt. Nach einem Einwurf sind wir nicht wach, lassen den Leverkusener Spieler durchlaufen. In der zweiten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft, haben aber die Tore nicht gemacht. Sonst bin ich aber sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Körperlich ist sie just auf der letzten Rille, sind wir jetzt erst in der dritten Woche der Saisonvorbereitung. Das Halbfinale war unser Ziel. Das haben wir geschafft. Das Turnier ist top organisiert, wie kommen gerne wieder.“

Aufstellen an der Mittellinie: Der ganz junge Fußball-Nachwuchs der SVEW begleitete die Finalisten Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg sowie das Schiedsrichter-Gespann auf den Platz.

Das wollen auch die Fußballer von Bayer Leverkusen, die dieses Turnier bei der Premiere 2014 schon gewonnen hatten. Dann holten sich die Gelb-Schwarzen von Borussia Dortmund zwei Mal den Pokal. „Im Finale haben es die Jungs noch mal super gemacht und auch in der Höhe verdient gewonnen“, sagte der Bayer-U15-Cheftrainer Florian Junge und ergänzte:. „Das Halbfinale gegen den FC Bayern war das intensivste Spiel, was wir bei diesem Turnier zu bestreiten hatten. Die haben früh gepresst und uns einige Probleme bereitet. Diese Partie hätte auch anders ausgehen können. Wenn man die zwei Tage nimmt, haben wir das Turnier verdient gewonnen.“ Da gab es auch keine zwei Meinungen. Wohl gefühlt hat sich an den beiden Tagen auch der 73-fache ehemalige deutsche Nationalspieler Pierre Littbarski. „Das Turnier ist klasse organisiert, es ist eine schöne Anlage auch mit ruhigen Plätzchen für Familien und fußballerisch wird hier top Qualität geboten“, sagte der 57-Jährige. Er schaute seinem Sohn Lucien zu, der beim VfL Wolfsburg spielt.

Spiel um Platz 9: JSG Lohe/Bad Oeynhausen – SV Eidinghausen-Werste 1:2. Tore: 0:1 und 0:2 Lennard Winzer, 1:2 Stefan Metzlaf.
Spiel um Platz 7: Eintracht Frankfurt – Hamburger SV 0:1
Spiel um Platz 5: Hertha BSC Berlin – Arminia Bielefeld 2:1
Halbfinale 1: Bayer Leverkusen – FC Bayern München 1:0. Tor: Aaron Tshimuanga.
Halbfinale 2: VfL Wolfsburg – 1. FC Kaiserslautern 2:0. Tore: 1:0 (Hammer aus 25 Meter in den Torwinkel) und 2:0 Willi Reincke.
Spiel um Platz 3: FC Bayern München – 1. FC Kaiserslautern 1:0.
Endspiel: Bayer 04 Leverkusen – VfL Wolfsburg 4:0
Tore: 1:0 (10.) Aaron Tshimuanga, 2:0 (20.) Demas Podelov, 3:0 (35.) Emrehan Geedikli, 4:0(37.) Tshimuanga.