2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Der SV Bargen war letztlich Nutznießer der langen Nachspielzeit. Foto: Lörz
Der SV Bargen war letztlich Nutznießer der langen Nachspielzeit. Foto: Lörz

»Nachspielzeit war vollauf berechtigt«

Viele Unterbrechungen bei Eichelberg - Bargen +++ Schiri ließ 10 Minuten nachspielen

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Am vergangen Sonntag gab es beim Spiel der Kreisklasse B I zwischen dem SV Eichelberg und dem SV Bargen laut Spielbericht eine fast 15-minütige Nachspielzeit. Darüber berichtete der Eichelberger Kommentator wie folgt: „Am Ende herrschte bei den Gastgebern nur noch Kopfschütteln und eine große Wut über den Schiedsrichter, der fast eine Viertelstunde nachspielen ließ. So kamen die Gäste in der 98. Minute zur 2:1-Führung durch Senk und in der 101. Minute zum 3:1 durch Wlodarcak.“

Der im Einsatz befindliche Schiedsrichter Klaus Kintzel vom TSV Nussdorf bei Vaihingen/Enz nahm dazu gegenüber FuPa.net/Baden Stellung.

Herr Kintzel, wie begründen Sie die lange Nachspielzeit?
Es gab zwei längere Unterbrechungen wegen der verletzungsbedingten Behand­lungen eines Feldspielers des SV Eichelberg (4 Minuten) sowie des Torhüters des SV Eichelberg (5 Minuten). Die Spielführer beider Teams und weitere Spieler habe ich darüber informiert, dass ich die Verletzungspausen genau abgestoppt habe. Ich habe meine Stoppuhr entsprechend angehalten und nach Fortsetzung des Spieles weiter laufen lassen. Auch die Auswechslungen haben sich lange hingezogen und der Ball war auch öfter mal länger draußen. So kam eine vollauf begründete Nachspielzeit zwischen acht und zehn Minuten zustande. Ich bin als Schiedsrichter dazu verpflichtet, die Unterbrechungen nachspielen zu lassen.

Wie waren die Reaktionen bei den Platzherren danach?
Die Eichelberger haben sich nach Spielende total daneben benommen, was ich auch bereits dem Staffelleiter gemeldet habe. Der Schlüssel für die Umkleidekabine wurde mir einfach vor die Füße geworfen. Als die Verantwortlichen mich anmeckerten, ist der Spielführer einfach davon gelaufen.

Wie lange sind Sie schon als Schiedsrichter tätig?
Ich pfeife bereits seit 27 Jahren und war auch schön öfter im Kreis Sinsheim unterwegs. Drei Mal habe ich bereits in Eppingen ein Spiel geleitet.

Hatten Sie schon einmal eine solche Situation, so lange nachspielen lassen zu müssen?
Ja, das ist nichts außergewöhnliches. Ich habe vor einigen Jahren in Stuttgart ein Spiel geleitet, in dem sich ein Spieler den Fuß gebrochen hat und mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden musste. Da er nicht vom Platz getragen werden konnte gab es hier eine Nachspielzeit von fast einer halben Stunde.

Aufrufe: 023.10.2012, 20:13 Uhr
Rainer OhlheiserAutor