2024-05-08T14:46:11.570Z

Im Nachfassen
F: Rohloff
F: Rohloff

SV Eichede: Kein Glück für Großkopf beim Ex-Club

Nach der 0:1 des Regionalliga-Aufsteigers bei FC St.Pauli II

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Am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr war die Welt noch in Ordnung. Zu diesem Zeitpunkt war es zwar noch etwas frisch, aber Jörn Großkopf stand schon wieder auf dem Fußballplatz. Diesmal bei den Senioren des HEBC. Von „seinen Jungs“ war der Coach nur drei Kilometer von seinem Wohnort am Tag zuvor lautstark unterstützt worden – doch der Ertrag blieb trotz großen Aufwands aus.

Manchmal spielt Großkopf ja auch noch in der Altliga – dann beim FC St.Pauli. Und so hatte der 50-Jährige viele Hände schütteln müssen, ehe er von der Trainerbank 90 Minuten lang anfeuerte, dirigierte und seine Jacke ständig an- und auszog.

Trotzdem blieb ihm wieder einmal nichts anderes übrig, als dem Gegner zum Sieg zu gratulieren: „Natürlich wissen wir, dass wir im Vergleich zu den meisten Regionalligisten nicht die spielerischen Mittel haben. Aber wir können unsere positiven Eigenschaften einbringen, und das haben meine Spieler diesmal gut gemacht.“

Besonders mit der ersten Hälfte war Großkopf zufrieden: „Das war von der Körpersprache, dem Willen und der Zweikampfführung ein deutlicher Schritt nach vorn. Aber wir müssen bei den Großchancen natürlich in Führung gehen.“

Da dies nicht gelang, ging es nach der Pause darum, die Null auch hinten zu halten. „Wir sind in den vergangenen Wochen oft an unseren individuellen Fehlern gescheitert. Die haben wir diesmal fast komplett vermieden und zudem kompakt gestanden. Alles kann man natürlich nicht verhindern, aber ich bin der Ansicht, dass wir einen Punkt verdient gehabt hätten.“

Da wollte und konnte auch St. Paulis Coach Joachim Philipkowski nicht widersprechen: „Wir haben schon so viele gute Spiele gemacht und standen mit leeren Händen da. Ich habe neulich schon gesagt, dass wir mal ein schlechtes Spiel abliefern sollten...“

Auch Philipkowski hat einen besonderen Draht zum Gegner, denn seine beiden Töchter Michelle und Vivian spielen beim SVE. So gab sich der 55-Jährige versöhnlich: „Diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite, aber das gleicht sich über die 34 Spieltage immer aus.“

Ob Jörn Großkopf am 34. Spieltag auch noch auf der Eicheder Trainerbank sitzt, steht nach nunmehr neun sieglosen Partien allerdings in Frage. Der Fußballlehrer ist optimistisch und voller Elan: „Man hat gesehen, dass die Mannschaft intakt ist. Das war ein ganz anderes Auftreten als in den vergangenen Wochen. Wir werden weiter hart arbeiten und uns verbessern.“

Tatsächlich ist Eichede in dieser Form nicht mit dem schleswig-holsteinischen Absteiger der Vorsaison zu vergleichen, auch wenn St. Paulis Stadionsprecher nach 62 Minuten verkündete: „Der TSV Schilksee wechselt aus...“

Aufrufe: 012.10.2016, 13:45 Uhr
SHZ / HARALD BORCHARDTAutor