2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Nicht immer einer Meinung: Heides Steffen Neelsen (li.) und Eichedes Torschütze Ridel Monteiro.oj
Nicht immer einer Meinung: Heides Steffen Neelsen (li.) und Eichedes Torschütze Ridel Monteiro.oj

Harter Fight in Heide: SV Eichede erstmals im Finale

Heider SV unterliegt in der Verlängerung

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Am Ende hatte der Klassenhöhere den Außenseiter am Boden, doch die Fußballer des SV Eichede wussten, dass es dazu einer gehörigen Kraftanstrengung bedurfte. Erst nach 120 Minuten setzte sich der Regionalligist gegen den wehrhaften Heider SV durch, der ohne jede Scheu und mit hoher Intensität die Herausforderung suchte. Beim Abpfiff des umsichtigen Unparteiischen André Röpke stand ein zu hoch ausgefallener 4:1-Sieg.

Stürmischer Wind mit Stärke sechs und vorübergehende Regenschauer, dann zeigte sich wieder die Sonne, ehe das nächste Wolkenband auftauchte – es herrschte an diesem Ostersonnabend typisches April-Wetter im HSV-Stadion Meldorfer Straße, wo annähernd 1000 Zuschauer das erste schleswig-holsteinische Pokalhalbfinale verfolgen wollten.

Die favorisierten Stormarner begannen mit Windunterstützung, starteten entsprechend druckvoll und gingen bereits nach acht Minuten durch Ridel Monteiro in Führung, nachdem zuvor Heides Jonah Gieseler bei einem Abwehrversuch auf die eigene Latte köpfte.

Heides Sechser Leif Hahn gab im Mittelfeld den Ball an Christian Peters preis, der auf die linke Seite zum mitgelaufenden Monteiro wechselte. Gegen dessen platzierten Schuss aus gut 16 Metern Entfernung besaß HSV-Schlussmann Robin Carstens keine Chance.

Kurz darauf fischte sich der Torschütze erneut das Leder, zog aber knapp vorbei.Eichede dominierte auch die folgende Phase, wirkte athletischer, lauffreudiger und in den Zweikämpfen durchsetzungsstärker.

Nach 17 Minuten hatte Eudel Monteiro das 2:0 auf dem Fuß, doch die Nummer 21 verfehlte den Heider Kasten um Haaresbreite. Die Dithmarscher benötigten eine halbe Stunde, um ins Spiel zu finden. Jetzt fasste sich Maurice Schwäbe ein Herz und forderte mit einem 20-Meter-Hammer Julian Barkmann (33.) heraus.

Kurz vor dem Seitenwechsel enteilte Alex Hardock auf den rechten Flügel, doch Gieseler versäumte nur um Zentimeter dessen Hereingabe (41.). So ging es beim Stand von 0:1 in die Kabine.Auch in Halbzeit zwei schenkten sich die Kontrahenten nichts. Obwohl nun gegen den Wind spielend, erzwang der Regionalliga-Letzte wiederum Feldvorteile. Nachdem Nikita Bojarinow die mögliche 2:0-Führung ausließ (49.), wurde es zunehmend rustikaler.

Als sich Heides Verteidiger Steffen Neelsen und Ridel Monteiro an die Wäsche gingen, musste sogar der als vierter Offizieller eingesetzte Christopher Horn (SSV Lunden) auf den Rasen, um die Gemüter zu beruhigen (67.) Beide Spieler kamen mit einer Ermahnung davon. Gelbe Karten für Petrik Krajinovic (74.), Hardock (77.) und Vincent Janelt (85.) folgten.

Heide verpasste es, durch Fynn Buggenthien (59., aus 18 Metern), Gieseler (69., verstolperte im Fünfmeterraum nach einem Freistoß Jan-Erik Neelsens), erneut Buggenthien (75., per Freistoß) und Bjarne Krey (82.) den Ausgleich zu erzwingen. Immer wieder versuchte es der Gastgeber mit weiten Bällen in den Strafraum. Einer davon führte schließlich zum 1:1, als Buggenthien in der 87. Minute einen Freistoß durch Freund und Feind in die Maschen versenkte. Es ging in die Verlängerung.

Die Zusatzschicht begann mit einer fantastischen Parade Carstens’, der einen Kopfball von Mats Facklam hervorragend parierte (92.). Ähnlich stark reagierte Barkmann, als Samir Heißenberg unbedrängt köpfen konnte (94.) und auch Hardock versemmelte.

Das nächste Tor aber erzielten die Gäste: In der 99. Minute hatte sich Facklam abgesetzt und traf mit einem unhaltbaren Rechtsschuss. Beide Torleute mussten weiter auf der Hut sein: Kurz nachdem Janelt das 1:3 verpasste (102.), hätte Heißenberg in der 104. Minute in freier Position egalisieren müssen.

Dann die Vorentscheidung, als Steffen Neelsen vor der Strafraumkante einen Freistoß verursachte, den Ridel Monteiro in den Fünfmeterraum zog. Dort vollendete Vincent Janelt unhaltbar mit dem Kopf (113.). Viele Zuschauer, die jetzt in Scharen das Stadion verließen, erlebten nicht mehr den letzten SVE-Treffer, als abermals Ridel Monteiro gegen die nun entwurzelte Heider Abwehr traf.

Damit steht der Regionalligist erstmals als Landespokal-Finalist fest. Eichedes Endspielgegner wird am 25. April (18 Uhr, live auf shz.de) zwischen dem VfB Lübeck und Holstein Kiel ausgespielt.

Heider SV:
Carstens – S. Neelsen, J.-E. Neelsen, Buggenthien – Hahn, Mittelbach (78. Hoffmann) – A. Hardock, Schwäbe (84. Heißenberg), Hass, Gieseler – Kosuck (67. Krey).

SV Eichede:
Barkmann – Fischer, Wachowski, Krajinovic, E. Monteiro – Kleine (72. Mankumbani), Bojarinow (64. Maltzahn), Lohmann, R. Monteiro – Peters (83. Janelt), Facklam.

SR:
Röpke (Altenholz).
Zuschauer:
942 Zahlende.
Tore:
0:1 R. Monteiro (8.), 1:1 Buggenthien (87.), 1:2 Facklam (99.), 1:3 Janelt (113.), 1:4 R. Monteiro (120.).
Aufrufe: 017.4.2017, 19:05 Uhr
SHZ / gknAutor