2024-05-14T11:23:26.213Z

Turnier
Als einziges Mädchen duellierte sich Eichedes   Friederike Nagorny (re., hier gegen Dortmunds Leon Mameoov)  beim eigenen Blitzturnier mit dem  U15-Nachwuchs namhafter Bundesliga-Clubs. fxk
Als einziges Mädchen duellierte sich Eichedes Friederike Nagorny (re., hier gegen Dortmunds Leon Mameoov) beim eigenen Blitzturnier mit dem U15-Nachwuchs namhafter Bundesliga-Clubs. fxk

Blitzturnier ein tolles Erlebnis auch ohne sportliche Erfolge

Friederike Nagorny schlägt sich als einziges Mädchen tapfer gegen den männlichen Nachwuchs namhafter Fußballclubs / SVE-Team landet auf Rang fünf

Um ein Haar hätte der Nachwuchs des SV Eichede auf ein besonderes Highlight in diesem Sommer verzichten müssen. Hätte die Ligamannschaft der Stormarner ihre Partie im DFB-Pokal gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Sonnabend im heimischen Ernst-Wagener-Stadion ausgetragen und wäre nicht auf die Lübecker Lohmühle ausgewichen, dann hätte das traditionelle U15-Blitzturnier gegen namhafte Bundesligaclubs ausfallen müssen.

„Zeitlich hätten wir dann einfach Probleme bekommen, denn es wären einige Umbaumaßnahmen in unserem Stadion erforderlich gewesen“, sagte SVE-Vorsitzender Olaf Gehrken.

Nachdem klar war, dass an der Lohmühle gespielt wird, galt es für die Organisatoren des Turniers nur noch einen fünften Teilnehmer zu finden, der das Feld neben den Gastgebern, dem Hamburger SV, FC St. Pauli und Borussia Dortmund komplettiert. „Wir wollten gerne etwas internationales Flair reinbringen und glücklicherweise hat kurzfristig der Vejle BK aus Dänemark zugesagt“, freute sich Gehrken über den Besuch aus dem Nachbarland.

Und nicht nur die Dänen staunten nicht schlecht, als sie sich auf dem Rasen im sportlichen Vergleich nicht nur ihresgleichen gegenüber sahen. Denn mit Friederike Nagorny kickte beim SVE auch ein Mädchen mit. Die 15-Jährige wurde gegen Borussia Dortmund im defensiven Mittelfeld eingesetzt und luchste bereits kurz nach dem Anpfiff Dortmunds Spielmacher Leon Mameoov entschlossen den Ball ab.

„Klar sind die Dortmunder schneller und körperlich einen Tick stärker, aber ich denke, ich kann mich da schon ganz gut durchsetzen“, sagte Friederike selbstbewusst. Die talentierte Mittelfeldspielerin zeigte keinerlei Respekt, warf sich in jeden Zweikampf mit dem Bundesliga-Nachwuchs, konnte die 0:4-Niederlage gegen die Schwarz-Gelben aber auch nicht verhindern.

Auch im zweiten Spiel gegen den FC St. Pauli hielten Friederike Nagorny und ihre männlichen Mitspieler zwar dagegen, gingen aber ebenfalls leer aus. Die Gegentore bei der 0:2-Pleite fielen kurz nach Anpfiff (4.) und in der Schlussminute (25.). Im dritten Spiel gegen den Hamburger SV gönnte Trainer Martin Steinbek Friederike eine Verschnaufpause. Von der Ersatzbank aus konnte die 15-Jährige beobachten, wie ihre Mitspieler dem Nachwuchs der Rothosen lange Zeit Paroli boten. In der 20. Minute kamen die Hamburger aber doch zum entscheidenden 1:0.

Zwar hatten auch die Gastgeber die eine oder andere Chance verbucht. Doch vor dem gegnerischen Kasten machte sich die Nervosität der Eicheder negativ bemerkbar. So gelang auch im letzten Spiel gegen den Vejle BK kein eigener Treffer. Friederike Nagorny und Co. unterlagen den Dänen glatt mit 0:3, sodass am Ende der letzte Platz für die Gastgeber zu Buche stand. Den Turniersieg sicherte sich derweil der Nachwuchs Borussia Dortmunds.

„Gerade für Spieler in diesem jungen Alter ist es natürlich nicht schön, wenn sie alle Spiele torlos verlieren. Aber sie können immerhin stolz von sich behaupten, gegen Jugendauswahlen von guten Clubs gespielt und mehrfach zumindest an einem eigenen Treffer geschnuppert zu haben“, sagte Martin Steinbek nach dem Turnier.

Friederike Nagorny nahm das Abschneiden ihres Teams gelassen: „Es ist schwer gegen Mannschaften aus der Regionalliga. Wir hatten immerhin ein paar Torchancen, die wir leider nicht nutzen konnten. Schade, aber wenigstens haben wir nicht ganz so hoch verloren“, sagte die 15-Jährige, die – wie ihre Gegenspieler aus den großen Clubs – auf eine Profikarriere hofft. Und ganz so schlechte Karten hat die Landesauswahlspielerin nicht. Die Reinfelderin wurde bereits mehrfach vom DFB gesichtet und befindet sich auch aktuell erneut bei einem Lehrgang der U15-Nationlmannschaft.
Aufrufe: 017.8.2017, 09:15 Uhr
SHZ / Felix Buske/ssiAutor