2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
– Foto: Volkhard Patten

In Schöndorf geht's um zwei Pokale und eine Stange Geld

Trier-Saarburger Kreispokalfinals finden am Freitag und Samstag im Hochwald statt.

Sie sind ein später, aber prickelnder Abschluss der vergangenen Saison, in der coronabedingt monatelang nichts ging: In den drei Fußballkreisen der Region (Trier/Saarburg, Mosel und Eifel) finden zwischen dem heutigen Freitag und Sonntag die Endspiele um die Fußball-Kreispokale statt. Dank Namenssponsor Bitburger sind die Prämien wieder üppig – 1000 Euro streicht der Sieger des A-/B-Liga-Wettbewerbs ein, 500 der Verlierer. In der Konkurrenz der C- und D-Ligisten erhält der Gewinner 500 Euro, der Unterlegene noch 250. Kurios: Unter den insgesamt zehn Finalisten sind gleich fünf Teams, die in der neuen Saison eine Liga höher spielen – wenn das keine Qualität in den Endspielen verspricht.

KREISPOKAL TRIER/SAARBURG,

A-/B-Finale:

SG Thomm – FSG Ehrang (Samstag, 16 Uhr, Sportanlage im Liebertswald, Schöndorf)

So sehr sie sich einen Sieg gegen den bisherigen Ligakonkurrenten SG Thomm wünschen – Kevin Schmitt und die von ihm trainierte Mannschaft der FSG Ehrang/Pfalzel setzen darauf, „dass es für uns die letzte Gelegenheit für die nächsten Jahre ist, den Kreispokal zu holen“. Schließlich hoffen sie an Mosel und Kyll, nicht so schnell wieder absteigen zu müssen. Und ab der Bezirksliga aufwärts spielen die Mannschaften nicht mehr um den Kreispokal.

Das schmachvolle 2:5 mit einer stark ersatzgeschwächten Elf am Ende der 2018/19er Runde gegen den FC Könen haben sie bei der FSG noch nicht vergessen. „Die Jungs sind heiß. Da haben wir noch was gutzumachen“, weiß Schmitt, der auf Neuzugang Tim Jakobs verzichten muss. Den von der SG Wittlich gewechselten Offensivmann plagen Probleme am Zeh; sogar eine Operation droht.

Auf einige Gegenwehr stellen sich die Vereinigten aus Ehrang und Pfalzel im Prestigiduell mit der Kombination aus Thomm, Osburg, Lorscheid und Morscheid ein. „Uns erwartet ein unangenehmer Gegner, der viel Kampfkraft und Erfahrung mit einbringt“, warnt Schmitt.

Sein Pendant auf Hochwälder Seite, Kevin Dres, feierte bei seinem Spielertrainerdebüt am vergangenen Sonntag ein knappes, aber vollauf verdientes 2:1 beim A-Ligaaufsteiger SG Pölich/Detzem. Das Finale sieht der 29-Jährige unter geänderten Vorzeichen: „In Pölich waren wir der Favorit. Jetzt hat Ehrang diese Rolle inne.“

Mit den gewohnt starken Standards und klugen Pässen, für die in Pölich auch Dres zuständig war, könnte Thomm die FSG aber in Bedrängnis bringen. Während Jens Heimfarth aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, fehlt Leon Krupa eventuell studienbedingt. Cristian Cancelo Martinez muss eigentlich am Samstag arbeiten, will seinen Dienst bei der Polizei aber laut seinem Coach tauschen. Einige Male hat Dres zu Jugendzeiten bereits den Kreispokal mit dem TuS Trier-Euren gewonnen. Nach vielen Jahren Abstinenz den Cup noch mal hochhalten zu können – „das wär’s“, lacht Dres. In seinem zweiten Einsatz als Thommer Coach hätte er dann schon Großes erreicht.

C-/D-Finale:

SSG Mariahof – SV Farschweiler

(heute, Freitag, 19 Uhr, Sportanlage im Liebertswald, Schöndorf)

Die beiden Halbfinals hatten es in sich und waren an Dramatik kaum zu überbieten. Während sich B-Ligaaufsteiger SSG Mariahof am Sonntag im Stadtduell bei Eintracht Triers Zweiter mit 6:4 nach Verlängerung durchsetzte, kam der SV Farschweiler im Mosel-/Hochwald-Vergleich beim Lokalrivalen SG Beuren/Bescheid zu einem 9:8 nach Elfmeterschießen. Held beim SVF war Matthias Wahlen. Der Altmeister im Tor (39) brachte den Gegner mit seinen Paraden schier zur Verzweiflung. Der Schlussmann – zugleich Vorsitzender in Farschweiler – spielte einst in der Jugend für den 1. FC Saarbrücken und später in Salmrohr in der Oberliga. Ein Kreispokalfinale hat er aber noch nicht bestritten: „Das wird eine besondere Erfahrung.“ Schwierigkeiten hat Trainer Michael Cottez, seine etatmäßige Elf auf die Beine zu bekommen; einige Spieler müssen noch bis in den frühen Abend hinein arbeiten. „Ein späterer Anstoßermin wäre uns lieb gewesen, war aber leider nicht möglich“, sagt Wahlen.

Für Mariahofs Spielertrainer Benny Weiler war das Halbfinale bei der Eintracht bereits das vorgezogene Finale. Er warnt aber ausdrücklich vor Farschweiler, die „technisch-taktisch vielleicht nicht auf dem Level der Eintracht sind, dafür aber zum Beispiel mit einem Matthias Wahlen oder Zoran Janjos routinierte Leute in ihren Reihen haben und über die mannschaftliche Geschlossenheit kommen werden.“ Dass der klassentiefere Gegner unterschätzt wird, glaubt Weiler nicht: „Ich habe im Training gemerkt, wie fokussiert die Jungs sind. Jeder ist heiß auf das Double.“

Aufrufe: 020.8.2020, 23:30 Uhr
Andreas Arens Autor