TSV Neustadt räumt die Scherben auf

„Letztes Jahr Aufstiegsrelegation – und dann steigst du heuer ab.“ Daniel Neubaur

„Die abgelaufene Saison war und ist eine herbe Enttäuschung“, redet TSV-Abteilungsleiter Daniel Neubaur Klartext. „Über mehrere Jahre haben wir im vorderen Feld der Kreisliga mitgemischt, letztes Jahr sogar in der Aufstiegsrelegation gespielt – und dann steigst du heuer ab.“ Mit dem 0:1 gegen den SC Kirchdorf in der Relegation war das Schicksal besiegelt. Kirchdorf sicherte sich den Kreisliga-Platz.

Vor wenigen Wochen war Neubaur noch optimistisch, dass ein Großteil der Mannschaft zusammen bleibt. Fest standen nur der Wechsel von Markus Englert als Spielertrainer zum SV Ihrlerstein sowie das Karriereende von Pascal Ebner (31). Aber die Erosion setzte sich jüngst fort. Der 28-jährige Mittelfeldspieler Thomas Huber geht als Spielertrainer zum Liga-Kollegen SC Thaldorf. Manuel Vollmann (29), gestandener Neustädter und Kapitän, heuert beim SV Mühlhausen in der A-Klasse an. Kevin Schürmann und Enrico Kovar verschlägt es zum Nachbarn TSV Bad Gögging. Und das Nachwuchstalent Luca Orso landet bei der DJK Ingolstadt.

„Diese Abgänge tun allesamt weh. Vor allem Manuel Vollmann hinterlässt sportlich und menschlich eine Lücke“, klagt Neubaur. „Wir wollen und müssen auf einen Neuanfang setzen. Es kommen Spieler aus der Jugend, die wir sofort integrieren werden.“ Die größte Hoffnung ruht auf dem neuen Spielertrainer Tobias Hofmeister. Der 30-jährige Offensivakteur stand zuletzt in Diensten des TSV Pförring in der A-Klasse. In 24 Spielen der vergangenen Saison kam er auf 18 Tore und 15 Vorlagen. Bei FC Gerolfing und SV Manching sammelte Hofmeister viele Landesliga-Einsätze, spielte bei TSV Jetzendorf in der Bezirksliga und erfuhr beim FC Ingolstadt – dort auch als junger Landesliga-Spieler im zweiten Team – seine Ausbildung.

Mit ihm soll bei Neustadt die jüngste Trainermisere abgehakt werden. Der erst im Winter verpflichtete Spielertrainer Christian Bauer (32), einst Kapitän des SSV Jahn Regensburg II, konnte den TSV nicht ans sichere Ufer führen. Nur sieben Partien bestritt er und bereits Mitte Mai – als Neustadt mitten im Abstiegskampf steckte – wurde sein Wechsel zum TSV Neutraubling bekannt. „Das gehört sich nicht“, sagt Neubaur dazu. „Die Vorstellungen und Ziele mit ihm waren definitiv andere.“

Bauer war Neustadts dritter Traineranlauf in der Spielzeit 2016/17. Nach nur 14 Partien ging Andreas Tzschöckell, ihm folgten als interne Interimslösung Englert und Thomas Maier. „Die Saison lief von Beginn an schief. Ich denke, der verpasste Bezirksliga-Aufstieg hing lange nach. Außerdem fielen teilweise bis zu sieben, acht Spieler mit Verletzungen aus.“ Der Abteilungsleiter vermisste bei einigen Akteuren aber auch „die Einstellung“. Ob es zum Wiederaufstieg reicht, den Neubaur anpeilt, wird sich weisen.

In Thaldorf freut man sich auf den Spielertrainer Thomas Huber aus Neustadt. „Wir sind bei unserer Suche relativ schnell auf ihn gestoßen, er war die erste Wahl“, berichtet SC-Abteilungsleiter Christoph Batz. Man wollte in der Nachfolge für Coach Dieter Ferstl unbedingt einen kickenden Betreuer finden. Der Staubinger soll „frische und abwechslungsreichen Trainingsideen“ einbringen. Schmerzlich wiege der Abgang von Matthias Blomberger (25) zum TSV Abensberg. „Ihn zu ersetzen, wird schwer.“ Ein gesicherter Mittelfeldplatz in der Kreisklasse Kelheim bleibt das Maß der Dinge beim SC Thaldorf. Die Vorbereitung beginnt nächste Woche, ein Trainingslager im Kloster Aldersbach soll auch den Geist stärken.