SV Ebersbach-Mentalität erzwingt das Glück

Caglar Celiktas verwandelte in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum umjubelten Siegtreffer. Der Ex-Ebersbacher Marjio Marinovic hatte Moritz Gutmann bei einer Standardsituation umgestoßen, Schiedsrichter Nicolas Strauß zeigte sofort auf den Punkt.

„Heute haben wir das Glück erzwungen und es uns auch verdient“, erklärte Mittelfeldmann Rene Krämer, der in der 67. Minute für den Ausgleich gesorgt hatte. Der 23-Jährige nahm einen Abpraller auf, versetzte drei Echterdinger und zog von der Strafraumgrenze unhaltbar ab. „Unsere zweite Hälfte war von Anfang bis Ende eine gute Leistung, wir sind zurückgekommen und haben immer weiter Gas gegeben“, analysierte Krämer, der sich über sein erstes Tor für den neuen Verein freute. Er deutete zudem in der Schaltzentrale neben Chris Baumgartner an, warum der SV Ebersbach ihn aus Ludwigsburg geholt hat.

In einem interessanten Landesliga-Duell waren die Gäste quasi mit dem Halbzeitpfiff in Führung gegangen. Nils Schaller verwandelte einen direkten Freistoß unhaltbar. „Das war schon unser fünftes Gegentor in der 45. Minute in dieser Saison“, grantelte Trainer Dinko Radojevic. Dabei hatte seine Mannschaft nach ausgeglichenem Beginn in der Viertelstunde vor der Pause die besseren Tormöglichkeiten gehabt, aber „wir brauchen einfach zu viele Chancen“, haderte Radojevic. Das wurde vor den 200 Zuschauern am Freitagabend nicht bestraft, weil sich die Ebersbacher vom Nackenschlag unmittelbar vor der Halbzeit nicht entmutigen ließen und noch stärker aus der Kabine kamen. „Ein großes Lob für die zweite Hälfte, das war eine Charakterfrage“, preist Radojevic die Mentalität seiner Schützlinge.

Der Trainer wollte sich auch dann nicht mit dem einen Punkt zufrieden geben, als in der Schlussphase die ganz klaren Torchancen ausblieben. Mit Fabian Abramowitz, Jannik Froschauer und Daniel Schmidt warf er das verfügbare Offensivpotenzial in die Partie: „Wir sind Risiko gegangen, weil wir dran geglaubt haben, dass wir belohnt werden.“ Beinahe wäre der Schuss wie so oft nach hinten losgegangen, in der 85. Minute hatte Simon Lechleitner plötzlich die einzige gute Echterdinger Chance des zweiten Durchgangs auf dem Fuß, schoss aber über das Tor. Dann tat Marinovic in der 90. Minute dem SV Ebersbach im Strafraum den Gefallen.