2024-04-15T13:50:30.002Z

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Archivbild: F: Jan-Iso Jürgens
Archivbild: F: Jan-Iso Jürgens

Zöpfgen hat die Leidenszeit hinter sich

DROCHTERSEN. Der Regionalligist SV Drochtersen/Assel spielt eine verdammt erfolgreiche Saison – und das mit verdammt viel Verletzungspech. Sven Zöpfgen war der Erste von vier Schwerverletzten, den es erwischte. Über ein aufbauendes Vorbild für die anderen.

Ausgerechnet beim frühen Höhepunkt der Saison hat sich Sven Zöpfgen das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen: Im August 2018 beim DFB-Pokalspiel gegen den großen FC Bayern München. Im ersten Moment und auch noch nach dem Spiel dachte der 29-Jährige, dass die Verletzung nicht besonders schlimm sei. Abends, zu Hause in Hamburg, da kam langsam eine Ahnung. Am nächsten Tag war das Knie dann so dick geschwollen, dass Zöpfgen sich kaum bewegen konnte. Wiederum zwei Tage später hatte er dann Gewissheit.Der Arzt seines Vertrauens, der in der ersten Regionalligasaison von D/A schon seinen Außenbandriss behandelt hatte, kam nach der MRT-Untersuchung zu Zöpfgen mit den Worten: "Dieses Mal ist es keine so gute Nachricht." Die Nachricht lautete: Riss des vorderen Kreuzbandes sowie Innen- und Außenmeniskusriss. "Totalschaden" nennt Zöpfgen seine Verletzung. "So mit das Schlimmste, was einem Fußballer passieren kann." Der Schock war groß. Zöpfgen gesteht, dass es Momente gegeben habe, wo ihn die Traurigkeit übermannte.Doch Zöpfgen, der Kämpfer im defensiven Mittelfeld, kämpfte sich schnell zurück. Elf Tage nach der Verletzung wurde er erfolgreich operiert. Er bekam einen Bewegungsapparat mit nach Hause und nutzte diesen vier Wochen lang. "Das hat wirklich geholfen", sagt Zöpfgen. Seine Reha machte er im Rehazentrum in Hamburg-Boberg. Von September bis Dezember war der Fußballer drei Mal pro Woche dort. Im Januar absolvierte er von montags bis freitags die erweiterte aufbauende Physiotherapie. "Die Ärzte und Therapeuten waren sehr zufrieden mit mir", sagt Zöpfgen. Leicht in die ZweikämpfeDabei sei er "eher faul" gewesen, was seine Hausaufgaben, die er für zu Hause mitbekam, betraf. Pauschal sagten die Ärzte zu Zöpfgen, ein Sportler solle sich auf neun bis zwölf Monate einstellen, ehe er sein Comeback feiern kann. Zöpfgen hat schon Anfang Februar das Trainingslager von D/A mitgemacht. Seitdem ist er auch wieder im Mannschaftstraining. "Es fühlt sich gut an", sagt Zöpfgen bezüglich seines Knies, er gehe auch schon wieder in leichte Zweikämpfe. Die Streckung ist top, bei der Beugung des Knies ist er noch eingeschränkt. "Vielleicht wird es nie wieder so gut wie vorher."Zöpfgen hat in der vergangenen Woche seinen Vertrag bei D/A um ein Jahr verlängert. In der nächsten Saison will er wieder angreifen. Sein Comeback will er aber noch in dieser Saison feiern. "Aber ich habe da keinerlei Druck und will auch kein unnötiges Risiko eingehen", sagt Zöpfgen. Er freue sich einfach, "wieder bei den Jungs und auf dem Platz zu sein". Zöpfgen drückt seinen Leidenskameraden Hassan El-Saleh, Jasper Gooßen sowie Till Hermandung, den es gerade am vergangenen Spieltag erwischt hat, die Daumen, dass sie ihre Kreuzbandrisse ebenso erfolgreich auskurieren werden.Kreuzbandrisse - das sagt Dr. Wolfram Körner vom Elbe Klinikum Buxtehude und Mannschaftsarzt des Handball-Bundesligisten Buxtehuder SV: Das vordere Kreuzband reißt hundertmal häufiger als das hintere. Das hintere Kreuzband ist stabiler und besser durchblutet. Das wiederum fördert im Falle eines Risses auch den Heilungsprozess. Bei einer frühzeitigen Prognose ist es sogar möglich, auf eine konservative Therapie ohne OP zu setzen. Beim vorderen Kreuzband ist eine OP nötig, der Heilungsprozess ist schlechter. Sechs bis acht Monate braucht der Sportler für das Comeback. Der "Return to play"-Test ist dafür die objektive Untersuchung. Grundsätzlich gilt aber, je länger der Sportler mit dem Comeback wartet, desto geringer ist die Rückfallquote. Es kommt nicht nur auf das verheilte Kreuzband an, sondern auch die entstandenen Defizite, wie bei der Muskulatur und den Koordinationsfunktionen, vollständig abzubauen.

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Aufrufe: 028.3.2019, 18:45 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor