2024-05-02T16:12:49.858Z

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Viererkette: Ehrliche Worte und große Träume

DROCHTERSEN. Das war eine, launige Runde bei der Viererkette, dem TAGEBLATT-Sport-Talk im Elbstrand Resort auf Krautsand, und dazu sehr informativ. Die beiden Gäste, D/A-Torhüter Philipp Kühn und D/A-Stadionsprecher Dirk Ludewig, beantworteten die Fragen erfrischend offen.

Durch den Talk führten wie immer TAGEBLATT-Chefredakteur Wolfgang Stephan und sein Assistent Alexander Schulz, TAGEBLATT-Onlineredakteur und von Stephan liebevoll "Wadenbeißer" genannt.

Eine Anspielung auf seine Fragen sowie Schulz’ Können als Kreisligasechser des SV Bliedersdorf. Dass der Tabellenführer am Vortag verloren hatte, durfte eingangs natürlich, ganz süffisant, nicht unterschlagen werden.

Und so ging es weiter. Ob Philipp Kühn sein Navigationsgerät einschalten musste, um nach Drochtersen zu finden, wollte Stephan wissen. Aber klar. "Drochtersen/Assel sagte mir nicht wirklich viel", gab Kühn zu. Der Torhüter wurde vom Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel kurzfristig zu Beginn der Saison verpflichtet, nachdem sich Patrick Siefkes einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Kühn gibt offen zu, dass er nach seiner jetzigen Saison bei D/A zurück in den Profifußball möchte. Seine letzte Station war Viktoria Köln. Kühn sagt ebenso offen, dass seine vertragslose Zeit "brutal" war. Der 25-Jährige und seine Frau, eine Altenpflegerin, haben sich natürlich entsprechende Gedanken gemacht. Das Fußballgeschäft ist hart. Kühn ist D/A "sehr dankbar" für die Chance. Er habe "großen Respekt" vor den Mitspielern, die alle noch arbeiten oder studieren. "Das kannte ich vorher nicht", sagt der Keeper. Kühn erzählte noch vieles mehr, zu sehen und zu hören im Video. Akribische Vorbereitung auf jedes Spiel

Und dann war da ja noch "mein lieber Dirk", wie Stephan seinen alten Bekannten Dirk Ludewig begrüßte. Ludewig, pensionierter Sportlehrer und im Landkreis als Tausendsassa bekannt, ist schon seit 18 Jahren Hallensprecher beim Handball-Drittligisten VfL Fredenbeck und im siebten Jahr Stadionsprecher bei D/A. Als erstes zugeben musste Ludewig aber, dass er keine Ahnung von Fußball hat. Als Stadionsprecher bereitet er sich aber "akribisch" auf jedes Spiel vor. Vor allem die Musikwahl ist ihm wichtig. Schön, dass er im Kehdinger Stadion seine Lieblingsband Rolling Stones spielen darf, zudem AC/DC. Die meisten Schüler von Ludewig seien Fußballer geworden, erzählt er, so auch Nico Mau, Stammspieler der Drochterser Regionalligamannschaft. "Nur Kai Seefried nicht, der ist Politiker geworden", sagt Ludewig. "Es gibt immer Loser", scherzt Stephan spontan und schmunzelnd.

Am Ende verrät Ludewig noch ein paar seiner Träume: Nochmals einen Aufstieg mit Fredenbeck erleben, den HSV im Kehdinger Stadion ansagen, die Vornamen der D/A-Spieler nennen und die Fans brüllen den Nachnamen - und: einmal die Rolling Stones in Hamburg ansagen zu dürfen. Das nennt man träumen, ganz offen eben, in einem abermals launigen Sport-Talk.

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Aufrufe: 010.11.2017, 19:26 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor