2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
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D/A im DFB-Pokal

Die wichtigsten Antworten zur Sensation

DROCHTERSEN. Der Regionalligist SV Drochtersen/Assel hat nach dem Erfolg im Landespokal-Halbfinale gegen den Drittligisten VfL Osnabrück die Nacht zum Tag gemacht. Wie geht es jetzt sportlich und finanziell weiter? FuPa Stade hat die Antworten.

Wie hat D/A den Halbfinalerfolg am Mittwoch gefeiert?
"Um vier Uhr morgens war im Vereinsheim noch lange nicht Schluss", sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen.

Was schreiben die Osnabrücker Medien über das Spiel?
"Elferkrimi: VfL Osnabrück schießt sich selbst aus dem Pokal", titelte die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) nach dem Spiel und ließ tags drauf die Schlagzeile folgen: "VfL-Trainer Thioune nach Pokal-Aus: So darf man keinen Elfer schießen". Thioune "ließ keinen Zweifel daran zu, dass er für den Fehlschuss von Ahmet Arslan kein Verständnis hat: ‚Man kann einen Elfmeter verschießen - aber nicht so. Das war fahrlässig.‘" Weiter heißt es in der NOZ: "Sportdirektor Schmedes gab unumwunden zu, welche Probleme sich aus der Niederlage ergeben: ‚Das Prestige ist beschädigt, wir haben Geld verloren und die Planung wird erschwert.‘"

Gab es weitere Reaktionen?
Ja. Der "Kicker" titelte online: "Elferkrimi: Osnabrück verpasst DFB-Pokal in Drochtersen". Über den vergebenen Elfmeter von Ahmet Arslan: "Der Mittelfeldspieler versuchte es aber zu lässig: Sein Schuss à la Panenka wurde eine ganz leichte Beute von Drochtersens Torhüter Kühn, der einfach stehen geblieben war."

Findet das Landespokalfinale am Pfingstmontag, 21. Mai, im Kehdinger Stadion oder in der 53acht-Arena in Jeddeloh statt?
Eigentlich hat die klassentiefere Mannschaft Heimrecht. Da D/A und Jeddeloh aber beide in der Regionalliga Nord spielen, entscheidet das Los über den Austragungsort. Die Entscheidung soll am Sonnabend bei einer Ausschusssitzung des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) fallen.

Wie stehen Drochtersens Chancen gegen Jeddeloh?
Die Bilanz der vergangenen sechs Jahre fällt leicht pro D/A aus. In den acht Spielen in Regionalliga und Oberliga gab es drei Drochterser Siege und drei Unentschieden. In dieser Saison endeten beide Duelle unentschieden (2:2 und 1:1). Jeddeloh spielt als Aufsteiger eine starke Saison im oberen Drittel der Tabelle.

Was erwartet die Fans am "Tag der Amateure"?
Bereits zum dritten Mal wird die ARD alle Landespokalendspiele am 21. Mai live in einer siebenstündigen Konferenzschaltung übertragen. Vor zwei Jahren schalteten in der Spitze mehr als zwei Millionen Fernsehzuschauer (Durchschnitt von 1,37 Millionen) ein. Damals gewann D/A das Finale bei Egestorf/Langreder.

Welche Mannschaften sind beim Tag der Amateure vertreten?
Laut der Internetplattform fussball.de sind bislang zehn Regionalligisten, jeweils zwei Ober- und Verbandsligisten sowie ein Landesligist dabei. Darunter der Regionalligist und langjährige Bundesligist Energie Cottbus, der im Finale auf den früheren Zweitligisten Babelsberg trifft. In Schleswig-Holstein spielt Drochtersens Ligarivale Weiche Flensburg gegen den Husumer SV (Landesliga) um den Titel. Regionalligist Rot-Weiss Essen, DFB-Pokalsieger von 1953, steht im Niederrhein-Finale.

Auf welche Teams kann D/A im DFB-Pokal treffen?
An der ersten Hauptrunde (17. bis 20. August) nehmen 64 Mannschaften teil. Dabei sind die Teams der ersten und zweiten Liga, die ersten Vier der dritten Liga und die Verbandspokalsieger der 21 Landesverbände. Die drei mitgliederstärksten Landesverbände, darunter Niedersachsen, dürfen jeweils einen weiteren Startplatz vergeben. Bei der Auslosung der Paarungen gibt es einen Behälter mit den Erst- und Zweitligisten sowie einen mit den Amateurmannschaften und den Drittligisten. D/A könnte auf den FC Bayern, Dortmund oder den HSV treffen, aber auch auf Heidenheim, Sandhausen oder Aue. Die Amateure haben Heimrecht.

Auf welchen Gegner hoffen die Drochterser?
"Wir wollen einen attraktiven Gegner, einen Bundesligisten", sagt Rigo Gooßen. Allerdings habe D/A gerade einen Drittligisten aus dem Landespokal gekegelt und damit Blut geleckt. Womöglich hätte Drochtersen gegen einen Zweitliga-Aufsteiger sogar die Chance, eine Runde weiterzukommen.

Was passiert, wenn D/A auf Bayern oder Dortmund trifft?
Rigo Gooßen sagt, dass D/A selbst Bayern München "in der guten Stube" empfangen würde. Demnach käme ein Umzug in ein größeres Stadion nicht infrage. Der Verein habe das Stadion gegen Gladbach vor zwei Jahren für 7500 Menschen hergerichtet. Gooßen: "Dann schaffen wir auch noch 2500 mehr."

Wie hoch sind die Einnahmen durch den Einzug in den DFB-Pokal?
D/A bekommt 155.000 Euro - davon müssen aber 40.000 Euro in den Solidartopf des NFV abgeführt werden, der dieses Geld an die Landespokal-Teilnehmer ausschüttet. Je nach Ausgang des Endspiels bleiben den Drochtersern zwischen 120.000 und 130.000 Euro. Allerdings müsste der Verein von diesem Geld zusätzliche Tribünen und Auflagen bezahlen.

Aufrufe: 05.4.2018, 17:15 Uhr
TageblattAutor