2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mann mit Erfahrung: Nach dem Absturz in die Bezirksliga führte Donaustaufs künftiger Trainer (M.) Kareth 2015 sofort in die Landesliga zurück. Foto: Brüssel
Mann mit Erfahrung: Nach dem Absturz in die Bezirksliga führte Donaustaufs künftiger Trainer (M.) Kareth 2015 sofort in die Landesliga zurück. Foto: Brüssel

Franz Koller sagt Donaustauf zu

Am Montag übernimmt beim SV Franz Koller das Training +++ In Pullach managen nochmals Florian Gögl und Hans Melzl

Am Freitagabend hat Matthias Klemens, GmbH-Geschäftsführer von Bayernligist SV Donaustauf, Nägel mit Köpfen gemacht. Auf den vor zehn Tagen entlassenen Trainer Sepp Schuderer folgt nach gemeinsamen Gesprächen nun Franz Koller. Er ist gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt und wird am Montag den Trainingsbetrieb am Fuße der Walhalla übernehmen. Für Donaustaufs Spiel heute um 14 Uhr in Pullach zeichnet sich ein zweites Mal Interims-Spielertrainer Florian Gögl in Co-Produktion mit dem sportlichen Leiter Hans Melzl verantwortlich.

Stichwort Pullach: Der etablierte Bayernligist aus Oberbayern (aktuell Platz fünf mit zehn Punkte) wird auf seinem engen Vereinsgelände nie realisieren können, was der Liga-Neuling Donaustauf (11., 7) bereits hat: eine Tribüne, die den Erfordernissen der Regionalliga gerecht wird. In den vergangenen fünf Jahren stand Pullach viermal davor, in die vierthöchste Liga aufzusteigen: als Meister in der Saison 2016/17 direkt oder als Zweiter in den Jahren 14/15, 15/16 und 17/18 über die Relegation. Beim vierten Auswärtsspiel der noch jungen Bayernliga-Saison können sich Donaustaufs Verantwortliche selbst ein Bild von Pullachs Misere machen: Die Fußballplätze der Oberbayern liegen mitten in einem Wohngebiet, nur ebenerdiges Zuschauen ist möglich. Donaustaufs GmbH-Chef Klemens liebäugelt damit , früher oder später mit den Rot-Weißen in der Regionalliga zu spielen. Die Stahlrohr-Tribüne wäre mit einer Überdachung nachzurüsten. Der Bayerische Fußballverband verlangt, dass sich 200 Sitzplätze im Trockenen befinden.

Lage entspannt sich
Derweil hat sich unabhängig von der Verpflichtung des neuen Trainers Franz Koller die Lage am Fuße der Walhalla entspannt. In der ersten Partie „nach Schuderer“ gelang dem SVD ein 2:0-Heimsieg über den TSV Kottern. Der Befreiungsschlag wirkte wie Balsam auf der geschundenen Seele der Funktionäre. Aus Klemens, sonst eher nüchtern und unterkühlt nach Siegen auszumachen, sprudelten die Glücksgefühle heraus: „Das war vielleicht ein glücklicher Sieg, den haben sich aber die Burschen erkämpft und redlich verdient!“ Die Leistung sei eine Klasse stärker gewesen als bisher, die Grundlage sei eine defensivere Ausrichtung gewesen. Respekt zollte Klemens dem Interims-Spielertrainer Florian Gögl: „Das Verschieben und die Räume eng machen hatte Florian theoretisch besprochen und dann im Abschlusstraining lange umgesetzt.“

Zudem zahlte sich das Drehen an der personellen Stellschraube aus: Mario Baldauf, dessen breitgefächerte Qualitäten in der Abwehrkette kaum zum Vorschein kamen, lief erstmals auf der Zehn auf und belebte Donaustaufs Vorwärtsdrang. Ein weiterer gelungener Schachzug war der ins defensive Mittelfeld beorderte Michael Fischer: Dort hatte er das Spiel vor sich. Des Weiteren kam ein Linksfuß in der Abwehrkette zum Zug: zunächst Youngster Alexander Stiersdorfer, hernach der erfahrene Ognjen Sinik. Mit ihnen war die Spieleröffnung zielorientierter als mit einem Rechtsausleger.

Spieler wie ausgewechselt
Wie ausgewechselt präsentierte sich Pedro. „Ich habe lange mit ihm gesprochen, ihn aufgebaut, aber auch gesagt: ‚Du musst etwas zeigen, wir brauchen dich‘“, sagt Klemens. „Die ersten Wochen ist er nur links liegen gelassen worden“. Der „Ausnahmespieler“ (Klemens), ein Filigrantechniker, lieferte. Er ackerte in nicht gekanntem Maß nach hinten. Den Regengüssen fiel am Montag die Trainingseinheit zum Opfer, ersatzlos gestrichen wurde diese aber nicht. Gögl ließ drei Tage am Stück üben und einstudieren. „Schwerpunkt war das gegenseitige Coachen, dass jeder spielspezifische Kommandos gibt“, berichtet Gögl. Das Abschlusstraining am Donnerstagmittag endete lautstark: „Leute, ich will mit euch in Pullach auch mein zweite Spiel gewinnen!“, motivierte Gögl sein Team.
Aufrufe: 016.8.2019, 18:59 Uhr
Gerd WinklerAutor