2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Dem SV Donaustauf (re. Wiesner) fehlt es nach Meinung von Teammanager Mario Stieglmair an Ehrgeiz. F: Würthele
Dem SV Donaustauf (re. Wiesner) fehlt es nach Meinung von Teammanager Mario Stieglmair an Ehrgeiz. F: Würthele

Donaustauf hakt Bayernliga-Aufstieg ab

Beim SV gibt es Baustellen auf und neben dem Spielfeld +++ In der Nachbargemeinde Tegernheim herrscht Zuversicht

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Zumindest auf der Baustelle tut sich Positives beim SV Donaustauf: Es werden die Fundamente vorbereitet und betoniert, um noch im Herbst das Gerüst für den Aufbau der Tribüne aufzustellen. Auf dem Spielfeld gleicht der im Sommer hoch ambitioniert gestartete Landesligist auch einer Baustelle. Ein Pfusch – Niederlage – folgt dem nächsten: Mittlerweile wurden von den 18 Partien sieben in den Sand gesetzt.

Die bittere 0:2-Heimpleite gegen den Lokalrivalen FC Tegernheim sei mittlerweile verdaut, sagt Co-Trainer Hans Melzl (59): „‘Vilsi‘ und ich haben noch zwei Tage daran geknabbert." „Vilsi“ ist Spielertrainer Andreas Vilsmaier (29). Das Duo wurde nach dem Fehlstart, nur ein Sieg in fünf Partien, nach dem Aus von Trainer-Legende Karsten Wettberg installiert. Bis Saisonende bleiben beide im Amt, stellt Teammanager Mario Stieglmair klar. Der Ex-Jahnprofi redet mit Blick auf den riesen Rückstand, 15 Zähler auf Platz eins, elf auf Relegationsplatz zwei, Klartext: „Bei uns fehlt’s am Ehrgeiz, ich sehe zu wenig Kampfgeist." Und es brauche auch mehr Training. Wie’s geht, zeigte das abstiegsbedrohte Tegernheim. „Leidenschaft“, hatte Coach Peter Dobler eingefordert. Seine Elf lieferte: Während der SVD Dienst nach Vorschrift verrichtete, hängte sich der dezimierte Abstiegskandidat voll rein. Auffällig war, wie intensiv die FC-Spieler gerade in der Abwehr zusammen arbeiteten.


„Ergebnis mangelhaft“

Bis zur Winterpause sind noch zwölf Punkte zu holen, davon je drei in Cham, gegen die U21 des SSV Jahn und beim SV Fortuna. Für Sponsor Matthias Klemens („bei uns fehlt einfach der Biss“) ist der Aufstieg abgehakt: „Für den Etat, den wir zur Verfügung stellen, ist das Ergebnis mehr als mangelhaft." Die Tage des Brasilianers Wemerson Souza dos Santos sowie des Portugiesen Abulai Calaban Dabó sind gezählt. „Wir trennen uns von den teuren Spielern, die sind in Verhandlungen mit Regionalligisten“, sagt Klemens.

Schon Ende Juli hatte ein Quartett den Laufpass erhalten. Der 45-Jährige will in der Winterpause eher den einen oder anderen, „gerne aus der Bezirksliga“, Neuen aus der Region holen. „Ich sehe das so: Wir spielen ab sofort gegen den Abstieg“, stellt Klemens frustriert fest: „Der restliche Kader hat das Niveau, die Klasse zu halten. Da reicht es auch, wenn wir 12. oder 14. werden." Wie die Weichen für 2018/19 gestellt werden, entscheidet sich am Freitagabend, wenn man „in größerer Runde“ zusammen kommt. Klemens: „Die Frage ist, ob wir wieder so einen großen Etat aufstellen." Wenn es nach Teammanager Stieglmair geht, braucht’s einen neuen Trainer. Darauf angesprochen, ob ein Typ wie Kareths Sepp Schuderer, der es während des Spiels versteht, lautstark dirigierend das Optimale herauszuholen, sein soll, sagt der Österreicher: „Genauso so einen in der Art brauchen wir."


Tegernheim bleibt gelassen

Derweil herrscht in Tegernheim trotz Abstiegskampf Ruhe und Zuversicht. Die Heimaufgaben bis zur Winterpause gegen Schwarzenfeld, Raigering sowie in Hutthurm und in Hauzenberg „sind machbar, dass wir da unten raus kommen“, urteilt Tegernheims Trainer Peter Dobler (35). Im Grunde sei in der Liga fast jeder Gegner zu schlagen, ergänzt Dobler, „wir haben nur gegen Neukirchen, Cham und Bogen schlechte Leistungen gezeigt." Das Problem sei gegen Teams, die in der Tabelle dahinter rangieren. „Meine Spieler setzten sich selbst sehr unter Druck, wollen es in solchen Spielen besonders gut machen."

Abteilungsleiter Matthias Eisenschenk (38) ist überzeugt, „dass wir nach dem Derbysieg ein bissl optimistischer für die nächsten Aufgaben sein können." Man habe keinen Grund nervös zu sein, „es war klar, dass wir als Aufsteiger gegen den Abstieg spielen." Übrigens: Beim letzten Punktspiel in Donaustauf, im Herbst 1984, bekam der FC mit 0:5 eins übergebraten. Aber: Aus der A-Klasse, vergleichbar mit der heutigen Kreisklasse, musste am Saisonende Donaustauf absteigen…

Aufrufe: 026.10.2017, 07:30 Uhr
Gerd Winkler, MZAutor