2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Bei seinem Heimatklub musste Trainer Ewald Gebauer mit dem SV Donaumünster die erste Saisonniederlage einstecken, die obendrein durch seinen Sohn Marcel eingeleitet wurde.   F.: Georg Fischer
Bei seinem Heimatklub musste Trainer Ewald Gebauer mit dem SV Donaumünster die erste Saisonniederlage einstecken, die obendrein durch seinen Sohn Marcel eingeleitet wurde. F.: Georg Fischer

Wenn der Sohn den Vater ärgert

Marcel Gebauer leitet die erste Saisonniederlage des SV Donaumünster ein +++ Maximale Derbyausbeute für den TSV Unterthürheim +++ Höchstädt macht den Gegner stark

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Dass sein Sohn Marcel die Vorlage zum 1:0 gegeben hat, nimmt ihm Ewald Gebauer schon ein wenig krumm. Der Filius spielt nämlich beim TSV Wertingen und hat damit die 1:2-Niederlage eingeleitet, die der Vater als Trainer des SV Donaumünster-Erlingshofen in der Kreisliga Nord einstecken musste. Es war die erste Schlappe des Tabellenführers, der noch im Hinspiel vor eigenem Anhang 3:0 dominiert hatte.

Auch Vater Ewald ist pikanterweise mit dem TSV Wertingen besonders verbunden: Bei seinem Heimatverein war er Trainer, ehe er vor vier Jahren zum SVDE wechselte. So haben die Duelle der beiden Teams seit jeher eine besondere Brisanz. Die Wertinger hätten einen großen Kader, meint Gebauer, da könnte man beim SV Donaumünster-Erlingshofen nicht mithalten. „Trotzdem wollen wir so lange wie möglich ganz vorne stehen“, sagt er fast ein wenig trotzig, um darauf zu verweisen, dass ihm mit Janik Endres (Kreuzbandriss), Julian Schuster (Schulterverletzung) und Johannes Gruber (Auslandssemester) drei wichtige Stützen nicht zur Verfügung stehen.

Aber die personellen Engpässe, gerade auch zu Beginn der Saison, habe man durch Geschlossenheit im Team gut wegstecken können. „Und jetzt wollen wir den Erfolg einfach genießen.“ Trotz der Niederlage im Schlagerspiel bleiben die Donautaler Spitzenreiter – und wollen auch Weihnachten als solcher feiern. Dazu gilt es aber einen perfekten „Endspurt“ bis zur Winterpause hinzulegen. Mit Maihingen und Haunsheim werden sich hochrangige Teams dem Vorhaben „Überwintern“ in den Weg stellen.

Richtig gut war die Laune im Lager des siegreichen TSV Wertingen. Christoph Prestel war äußerst zufrieden mit seiner Leistung und der seiner Kollegen: „Wir waren einfach heiß auf den Sieg, jeder hat für den anderen gekämpft.“ Schon unter der Woche zeigte sich im Training, dass alle bereit sind für das „Spiel der Spiele“. Es war viel Aggressivität in den Einheiten. Und auch durch den 1:1-Ausgleich hat sich der TSV nicht beirren lassen, sondern sofort nachgelegt. „Matze Langkait macht das genial.“ Das 2:1 für Wertingen war ein Sahnetor, der Rechtsfuß machte das perfekt. Nun will der TSV den Schwung natürlich mitnehmen.

Feierstimmung herrschte auch beim TSV Unterthürheim. Denn die Saisonbilanz gegen den FC Pfaffenhofen-Untere Zusam bleibt positiv, alle sechs Punkte wanderten auf das TSV-Konto. Dass es dazu kam, lag auch am Willen der Gäste. Nach dem Gegentreffer durch FC-Spielertrainer Alexander Steichele hat der TSV nicht nachgelassen, so der stolze Kapitän Martin Höchstötter: „Beim 1:1 geht Daniel Gumpp gut dazwischen, nutzt die Uneinigkeit in der Abwehr.“ Und die kritisiert FC-Spielertrainer Fabian Röller. „Ein langer Ball, wir kommunizieren nicht miteinander.“ Im zweiten Abschnitt gelang dem TSV dann der entscheidende Siegtreffer. Nach einer Ecke musste Florian Miller „nur noch einschieben“, so Höchstötter. Röller sieht die Situation so: „Wir hatten Gelegenheiten, den Ball zu klären.“ Danach war dem TSV die Verteidigung wichtig, auch nach dem Platzverweis für Spielertrainer Moritz Hempel stand die Defensive, Kapitän Höchstötter organisierte das sehr gut. Dem FC PUZ gelang nichts mehr, „bei Flanken war keiner in der Mitte. Wir haben es leichtfertig verschenkt“, so Röller.

Nur kurz war die Enttäuschung nach der verdienten 2:4-Heimniederlage bei Abteilungsleiter Rainer Wanek von der SSV Höchstädt: „ Es waren heute einfach zu viele Fehler, die uns passiert sind, und unser gesamtes Defensivverhalten mangelte an fehlender Laufbereitschaft und Entschlossenheit. Wenn man dann sieht, wer alles gefehlt hat, dann können wir das auch nicht gleichwertig ersetzen.“ Für Trainer Markus Zengerle waren die ersten 15 Minuten gegen seinen Ex-Klub FC Mertingen entscheidend: „Wir haben den Gegner durch unsere Nichtaktivität richtig stark gemacht, so kannst du gegen keinen Gegner in dieser Liga bestehen!“

Es gibt wohl kaum noch mehr Fußballteams, auf die „Murphys Gesetz“ („Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“) im Moment mehr zutrifft als auf die SSV Dillingen. Zum dritten Mal in Folge hatten sich die Mannen von Trainer Yilmaz Celikörs im Auswärtsspiel bei der SpVgg Altisheim-Leitheim von der Einstellung sowie vom Einsatz und Spielverlauf her mindestens einen Punktgewinn redlich verdient, doch es soll offenbar einfach nicht sein. Wieder führte ein individueller Patzer eines ansonsten zuverlässigen Akteurs zum spielentscheidenden Gegentreffer bei der 0:1-Niederlage, erneut wollte der Ball vom Strafstoßpunkt aus nicht ins gegnerische Gehäuse. Kein Wunder, dass sich in der Kreisstadt zumindest sportlich langsam Resignation breitmacht.

Aufrufe: 08.11.2016, 11:24 Uhr
Augsburger AllgemeineAutor